Burn Bundesliga Burn: Der Bengalo Spieltag

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In den 1990er Jahren gehörte das Zünden von Bengalfackeln zum guten Ton und zur Bereicherung der Stimmung im Stadion. Damals taten sich vor allem der Betzenberg und die Südtribüne des Dortmunder Westfalenstadions (Signal-Iduna-Park) hervor. Heute erhalten Fans die Knaller, Rauchbomben oder Bengalos zünden, hohe Geldstrafen (rund 5.000 Euro) und werden mit Stadionverboten belegt. Zu stören und abzuschrecken scheint es die Ultras und Fans der Vereine nicht, wie der aktuelle Spieltag der ersten Bundesliga zeigt. So rauchte und brannte es unter anderem in den Gästeblöcken in Stuttgart, Leverkusen, Gelsenkirchen und Bochum.





Dass die Kölner beim Derby in Leverkusen (Endstand 0:0) zündeln, war zu erwarten gewesen: So war ja auch schon der Gästebereich beim Spiel in Mönchengladbach in rotes Licht und weissem Rauch getaucht. In der Bayarena legte die Kölner FC-Horde nochmal nach und brannte mehrmals im Spiel ihr Feuerwerk ab, unter anderem landete eine Fackel direkt auf dem Spielfeld, als Toni Kroos vor dem Kölner Gästeblock zur Ecke schritt.

Auch einen Tag vorher ließen sich die Dortmunder in Gelsenkirchen bei Schalke 04 nicht lumpen und machten ordentlich Dampf unter dem Dach der Veltins-Arena. Mit bengalischen Feuern heizten sie das Derby ordentlich an. Insgesamt wurde von der Polizei sieben Dortmunder Fans vorläufig festgenommen (Endstand 2:1). Wie von den Kölner Fans, so ist man es von den Frankfurter Ultras inzwischen auswärts ebenfalls gewohnt, dass sie ein spektakuläres Feuerwerk im Gästebereich abbrennen - so auch in Stuttgart. Hier brannte der Block eindrucksvoll nach dem Führungstreffer. Dumm nur im ganzen feurigen Siegestaumel fiel der Stuttgarter Ausgleich (Endstand 2:1).

Schön anzusehen sind Bengalfeuer in Fußballstadion immer, aber auch sehr gefährlich. Dies mussten insgesamt acht Nürnberger Fans in Bochum leidvoll erfahren. Beim Zünden der Feuerwerkskörper vor Spielbeginn gegen den VfL Bochum (Endstand 0:0) trugen sie teils schwere Verletzungen davon, da das angezündete Magnesium nicht so leicht zu löschen war. Übrigens Nürnberg: Die Fans des Klubs waren anscheinend von der Bengalo-Aktion beim VfL Bochum noch nicht ausgelastet, so dass sie am Samstag Abend gegen 20:00 Uhr sich noch eine schöne Schlägerei auf dem Rasthof Elkersberg mit Fans von Werder Bremer, die aus Mainz kamen, lieferten. Nach Polizeiangaben waren rund 30 Personen an der Randale beteiligt, bei dem auch reichlich Stühle flogen. Schadenshöhe 75.000 Euro.

Fazit: Der DFB wird ordentlich zu tun haben bei der Bewertung der Vorfälle, denn nicht nur spielerisch oder von den Zuschauerzahlen bewegt sich die Bundesliga auf einem Top-Level, auch die Aktionen der Ultras, sind denen der italienischen Vorbilder längst ebenbürdig. Aber: Messer, Schere, Feuer, Licht sind auch für unvorsichtige Fußballfans nichts.