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Globalisierung der Arbeitsplätze in Europa

02 Mai 2006 13:24 #3767 von Thommy O.
Das komische ist doch, dass deutsche Firmen noch Steuern sparen koennen, wenn sie in den Osten umlagern. Dieses Loch haben die Politiker noch nicht geschlossen.

Auf der andere Seite, es wendet sich wohl das Blatt. Warum soll es denn einem Kontinent immer noch gut gehen und den anderen schlecht?

Drittens, die Konzerne machen sich den Absatzmarkt selber kaput. Wer kauft denn die Produkte? Nun ja, Arbeitslose wohl nicht mehr!

Gruss
Thomas

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11 Mai 2006 11:12 #3872 von travelnator
Oi Thommy,

Thommy O. schrieb: Das komische ist doch, dass deutsche Firmen noch Steuern sparen koennen, wenn sie in den Osten umlagern. Dieses Loch haben die Politiker noch nicht geschlossen.


Irgendwie haben die sich das Loch selbst gebuddelt. Zum Beispiel mit der totalen Öffnung aller Grenzen zu den EU-Nachbarnstaaten - ohne den Bürger vorher in einer Volksabstimmung abstimmen zu lassen. In der Schweiz frägt man die Leute noch wenigstens vorher. In Deutschland nicht. Mit der Öffnung der Grenzen gibt es überhaupt keine Kontrollen mehr an den Grenzen. Jeder kann hin- und herreisen, wie man gerade lustig ist. "Besuchen Sie doch einmal unser wunderschönes EU-Nachbarland", heisst es im Bundestag. Die Realität sieht anders aus. Es geht nicht ums Reisen, sondern hauptsächlich ums Arbeiten. Und so kommen freilich die Billiglohnarbeiter auf völlig legalem Wege in das Schlaraffenland namens "Deutschland". Dort verdienen sie um ein Vielfaches mehr als in Ihrem Heimatland. Ich kann das auch verstehen. Wer in Deutschland oder der Schweiz wohnt, und ein EU-Nachbarland bezahlt 6-10mal mehr Gehalt für die gleiche Arbeit, der geht dorthin. Ein solchiges Angebot gibt es aber für den Deutschen nicht. Ich kann also zum Beispiel nicht sagen, ich gehe nach Portugal, weil dort zahlen die 10mal mehr Gehalt als wie in Deutschland. Vielmehr ist es doch eher umgekehrt. Für den deutschen Arbeiter gibt es praktisch keine Alternative - ausser nur Konkurrenz, die billiger arbeiten können.

Ebenso auch können deutsche Firmen spielend leicht in den Osten abwandern, wo die Ausgaben für Miete, Pacht, Steuern, Lohnkosten ja eigentlich gar nichts sind. Warum sollen denn grosse Firmen wie BMW oder Mercedes 10 Millionen Euro Pacht und Grundsteuer bezahlen, wenn sie das gleiche in Prag für nur 40.000,- Euro kriegen? Die tchechische Regierung bietet teilweise sogar Steuerfreiheit an, wenn sich deutsche Firmen dort etwas aufbauen wollen. Dann wird es ja noch billiger als wie diese 40.000,- Euro. Solche EU-Nachbarländern sind bei diesen Aspekten einfach unschlagbar. Bei einem Hin- und Her zwischen 9 Millionen oder 10 Millionen Euro, da hätte die Geschäftsleitung grosser Firmen das mit Sicherheit "nur" zur Kenntnis genommen. Die Unterschiede sind also einfach viel zu grass, d.h. das Angebot ist konkurrenzlos. Und solche Abwanderungen kommen auch nur daher, weil die da oben einfach mal gesagt haben: "Jetzt machen wir halt einfach mal alles innerhalb der EU auf und dann schau mer mal".

Der Deutsche muss die Suppe auslöffeln, denn er hätte nie die Aussicht auf irgendein anderes Schlaraffenland innerhalb Europas. Für jemanden, der in Deutschland lebt, der kann nicht über Nachbarländer sagen "oh, da gehe ich hin, weil da bezahlen die mir 8mal mehr Gehalt als wie in Deutschland, harharhar". Es gibt für den Deutschen praktisch keine Alternative. Das ist eine Sackgasse. Peng.

Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.

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11 Mai 2006 11:14 #3873 von travelnator

Thommy O. schrieb: Auf der andere Seite, es wendet sich wohl das Blatt. Warum soll es denn einem Kontinent immer noch gut gehen und den anderen schlecht?


Ich weiss nicht, warum ich bei diesen Zeilen an Nigeria denken muss. Momentan habe ich das Gefühl, Eurer Deutschland wird bald ein zweites Nigeria. Man verkauft die Leute für dumm, sie können in einer Wahl die Politiker wählen und es ständen ja viele Parteien zur Auswahl. Abgezocken tun sie nachher trotzdem alle und machen Gesetze, mit denen ein Otto-Normaleuropäer gar nicht damit einverstanden sein kann. Und der Otto-Normaleuropäer schaut dann auch noch tatenlos zu.

Aber Deutschland war schon immer ein Land der deutschen Mentalität, das bei 5-nach-12 Uhr eh nur gross meckert und mit der Zeit legt sich das vor lauter Herunterschlucken wieder. Mecker, mecker, das Meckerland Deutschland. Die Politik in Deutschland, das ist so eine Art chinesische Folter am deutschen Volk. Und ja, ich halte es auch für korrupt, wenn man für ein paar Jahre Bundestag später eine lebenslange Rente von 6.000,- Euro/Monat kriegt - während Otto-Normalbürger nach 40 Jahren Schuften nicht einmal mit einer Rente von 1.000,- Euro überleben kann. Wie in Nigeria. Ich hab gestern die BILD-Online gelesen. Da sitzten sie alle mal wieder, diese Bundestagsrunde in sauteuren Anzügen, Getränke und Fressen kostenlos. Auf Kosten der Staatskasse. Wenn ich heute wohin gehe, muss ich mein Essen und Trinken selbst bezahlen. Die nicht. Die bedienen sich an Steuergeldern. Bei 17.500,- Euro Gehalt, nein, da können sie es sich nicht leisten, wenigstens selbst das Essen und Trinken zu bezahlen. Wie in Nigeria.

Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.

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11 Mai 2006 11:15 #3874 von travelnator

Thommy O. schrieb: Drittens, die Konzerne machen sich den Absatzmarkt selber kaput. Wer kauft denn die Produkte? Nun ja, Arbeitslose wohl nicht mehr!


Das ist so ein Punkt, der etwas blendet und ablenkt, meine ich. Deutsche Produkte und Dienstleistungen im Ostblock werden einfach für einen ganz anderen Absatzmarkt produziert, nämlich für Nordamerika und Asien. Schau doch mal nach Novosibirsk wie es dort z.B. mit der Software-Industrie aussieht. Ausgaben mikromini-klein bzw. fast Null, Einnahmen "ganz normal" nach nordamerikanischem Standard. Geliefert wird von Russland nach Nordamerkia und Asien.

Und so wird es auch bei den grossen Firmen wie BMW, Mercedes, MAN/MTU sein. Der Absatzmarkt lautet Indien, Japan und China. Ist übrigens kein Gerücht, weil ich die Vertragspapiere und deren hausinternes Firmenrundschreiben selbst gelesen habe. Vor 3 Wochen wurden bereits Vorverträge für z.B. den Absatzmarkt Indien gemacht. Aber BWM, Mercedes, VW/Audi, MAN, die sind da noch sehr langsam. Sie wollen erst Mitte 2007 loslegen, geht aus den Verträgen hervor. Das hängt unter anderem auch mit der 16%igen MwSt zusammen (und ja, auch weil der deutsche Planungs- und Vorbereitungsfetish dahintersteckt). Noch ist es in Deutschland "günstig". Ab 2007 wirds richtig teuer. Das Geschäft ist einfach: "Haste noch Kohle, her damit. Haste ab 2007 nichts mehr? Und tschüss. Schee wars, Depp."

Die Firma VOLVO aus Schweden zum Beispiel hat die Absatzmarktpolitik schon längstens umgesetzt und sind Marktführer in Indien geworden. Schwedische Produkte gehen dort weg wie warme Semmeln und das passt den deutschen Firmen nicht. Die, die sind ja in Deutschland froh, wenn sie überhaupt noch was verkaufen können. Ob es da in Deutschland, Österreich, Schweiz da 10 Millionen oder 30 Millionen Arbeitslose gibt, das ist denen wurscht. Es geht um Geschäft und: Geschäft ist Geschäft.

War doch bei mir genauso. Da hat einer zu mir gesagt, ich soll mir das in Indien einmal anschauen, was denn da dort mit der Nachfrage los ist und was die Schweden dort so machen.

Wusstest Du, dass die Lebenserwartung indischer Arbeitnehmer bei 63,9 Jahre liegt? Weisst Du, was das für die Rentenversicherung und all die ganzen anderen Versicherungen bedeutet? Das heisst, ein indischer Arbeitnehmer arbeitet zum Beispiel 40 Jahre lange und bezahlt 40 Jahre lange in die Rentenversicherung ein. Wenn der dann mit 65 Jahren in die Rente gehen will, entschuldige, aber lt. der Statistik zur Lebenserwartung lebt der da gar nicht mehr. Mit 63,9 ist es nämlich Schluss. Das bedeutet: Es wird praktisch nur in die Rente eingezahlt, aber zu einer Rente kommen die erst gar nicht mehr. Ok, wenn ein Inder vielleicht 70 Jahre alt wird, also 5 Jahre über dem Durchschnitt, gut dann zahlen sie 5 Jahre lange die Rente bis der eben stirbt. In Deutschland werden die Leute 85 Jahre alt und teilweise noch älter. Wer heute ein Kind kriegt, dieses Kind soll lt. dem Bundesamt sogar 96 Jahre alt werden. Da sind auch die Ausgaben wesentlich höher.

Das ist beispielsweise auch einer der Gründe, warum dass der Schröder von der SPD die Sache mit der "Greencard für Inder" eingeführt hatte. Es ist egal, wo sie für deutsche Firmen arbeiten. Wenn sie arbeiten, dann zahlen sie eigentlich nur in die diversen Versicherungen ein. Ausgaben gibt es kaum. Ein gutes Geschäft für die Staatskasse. Und dem Deutschen der Generation 1940-1955 kann es irgendwie Recht sein. Ein ziemlich hohes Tier von einer der grossen deutschen Firmen und ein anwesender Bundestagabgeordneter sagten es einmal selbst zu mir, als sie angetrunken und später dann besoffen waren: "Schau mal, wie fleissig die jeden Tag arbeiten. Sie mögen zweifellos intelligent beim Arbeiten sein, aber wenns um diese Mathematik geht, da sind sie auch noch so doof, weil sie dann auch noch Überstunden machen und 10-14 Stunden täglich arbeiten. Sie arbeiten, arbeiten und zahlen für etwas, wo sie gar keine Rente kriegen, diese Trottels. Für Deutschland ist das gut. Für deutsche Firmen sowieso." Was soll man hierzu sagen? Irgendwie ist etwas dran.

Ich habe ein paar Freunde in Indien und mit denen über diese Mathematik geredet. Sie sehen das etwas anders. Sie meinen, dass sie eh nur geboren worden sind, um zu arbeiten und um damit Geld nach Hause zu ihrer Familie zu bringen. Dann kommt auch der Hinduismus ins Spiel, bei dem der Glaube bekanntlich sagt, dass ein fleissiger Arbeiter nach seinem Tod wieder aufersteht und woanders wieder von vorne lebt. Sie würden von daher gar nichts verlieren und können eigentlich nur gewinnen. Man könnte jetzt eine Diskussion über die Religion starten. Aber seien wir doch mal ganz ehrlich, wenn Du schon mal einen auf der Strasse überfahrenen Wildhasen gesehen hast: Wenn wir sterben, verrecken wir und es bleibt nichts mehr übrig. Vielleicht auch überfahren. Vielleicht verhungert oder gefressen. Egal. Du bist nur ein Lebewesen. Sonst nichts. Und Du lebst nur einmal. Ich habe mir auch die Frage gestellt, was man unter einem "Die Seele lebt weiter" versteht. Als meine Grosseltern verstorben sind, habe ich das nach einer Zeit verstanden. Deren Seele lebt weiter, ja, das ist richtig. Und warum? Weil ich zum Beispiel an sie und die guten alten Zeiten denke. Das dürfte das sein, was man unter einem Weiterleben der Seele versteht. Das wars aber dann auch schon für "uns Lebewesen" gewesen. Wenn Du stirbst, dann bist Du mausetot. Skelett oder Asche.

Über Politik in Europa zu schimpfen, zu meckern, zu klagen, usw. und sich "von oben" so viele Dinge über einem ergehen lassen, da könnte man meinen, das sei alles eine Zeitverschwendung. Man lebt nur einmal und deswegen sollte man auch etwas daraus machen. Mache eine Revolution in Deutschland und stelle ein vernünftiges System wieder her - oder geniesse einfach nur das Leben ausserhalb Europas. Was anderes bleibt Dir langfristig gesehen nicht übrig.

Um grande abraco,
TM

Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.

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11 Mai 2006 12:00 #3878 von Thommy O.
kurz @TM:
Moin,

ich kann Deine Meinung nachvollziehen, stimme aber teilweise nicht überein: u.a.

1. Was würde denn ein Politiker in einer Firma verdienen? Die Jungs sind doch nicht dumm. Die würden doch sonst alle in Chefetagen sitzen.

2. Das Bruttosozialprodukt ist 2005 ca. 2 Billiarden gewesen, der Export Überschuss 120 Milliarden. Sprich knapp 12% der Gewinne kommen vom Export, der Rest von der Inlandsnachfrage. Das wird alle Sektoren treffen, auch die Wagenhersteller!

3. Die Idee der EU Erweiterung dient ja gerade Export-Weltmeistern! Aber, auch ist dies die beste Möglichkeit für einen langfristigen Frieden! Das mag für uns nicht so akut sein, aber vor nicht mal 20 Jahren war da noch eine Mauer. In den vorherigen Jahrhundert gab es mindestens zwei Krieg.

4. Vielleicht leben die Deutschen auf einem zu hohen Niveau, was jetzt korrigiert wird, - nichts ist für die Ewigkeit!
Aber es liegt ja an uns, etwas zu ändern!


Gruss
Thomas

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16 Mai 2006 13:01 #3958 von kalleman
Ja, die grosse Leistung der EU ist ganz klar der Frieden! Es scheint, dass wir das grosse Glück haben, keinen Krieg erleben zu müssen. Welche ältere Generation kann das schon von sich behaupten?

Krass ist doch, dass jetzt bereits eine Verlagerung von Polen in die Ukraine stattfindet, weil es dort noch günstiger ist. Aus meiner Sicht hat die EU folgende Probleme:

1) Wirtschaftspolitik: Hier setzt sich mehr und mehr der anglo-amerikanische Ansatz gegen den sozialpolitischen durch und das bedeutet Gewinnmaximierung um jeden Preis. Das Ziel ist klar: Alles zu privatisieren, alles zu Geld machen. Der Preis: Der totale Ausverkauf, dem Staat gehört nichts mehr, bereits heute bestimmen ja die grossen Konzerne mehr und mehr die Gangart. Dann hätten wir englische bzw. amerikanische Zustände. Aus meiner Sicht täten wir gut daran, die Wirtschaft in ihre Schranken zu weisen. Finger weg von der Privatisierung von Volksvermögen wie Wasser, öffentliche Infrastrukturen, Volksschulen, Pensionskassen, Eisenbahn, etc. Die Realität zeigt, es funzt nicht! Die Manager kassieren ab und der Staat kann dann die heruntergekommene Infrastruktur wieder finanzieren. (Bsp.: NS (holl. Eisenbahn), Wasser + Eisenbahn in GB, Swissair, häufigere Pannen und schlechterer Service bei allen Eisenbahnen, höhere Stromkosten für Haushalte in Deu rostet schon mal ein Strommast durch und der Eigner will nicht bezahlen, etc.) Jetzt kommen natürlich wieder die unkritischen Wirtschaftswissenschaftler und schelten mich einer antiquitierten Meinung. Dieses Geschwätz vom freien Markt. den hat es nie gegeben und wird es nie geben, weil es immer einen Stärksten gibt, der nach einem Monopol trachtet und alles tut um Konkurrenz zu verhindern. Es ist doch ein Teufelskreis nach unten. Unten wird gespart, oben geschöpft, Kaufkraft geht runter, also muss man noch billiger produzieren etc. Das kapitalistische System in Reinkultur führt zum Selbstmord des Systems!

2) Die EU hat ein RIESIGES Demokratiedefizit. Das geht so nicht! Abstimmungen sind enorm wichtig, weil dann diskutiert wird und nur dann kann eine Identifikation mit der EU stattfinden!

3) Der ruinöse Steuerwettbewerb. Wie ist das möglich? Irlands Wirtschaft boomt und die bekommen noch Fördergelder und die Slowakei wird mit Geld vollgepumpt, senkt die Steuer fast auf 0 und zieht so Firmen aus Westeuropa ab, die den Slowaken die Fördergelder zahlen. Hier krankt das System, denn dieses Geld, dass durch Steuersenkungen verlorengeht, fehlt dann einfach!

Dies ist halt alles im Sinne der kapitalistischen Wirtschaftslehre. Klar, die USA und GB kennen nichts anderes, sie haben ja nur einen kleinen Sozialstaat, ganz andere Strukturen, dort funktioniert das. Aber dieses System ist nicht mit dem ausgeprägten Sozialstaat Kontinentaleuropas kompatibel. Bei dem 'absoluten freien' Wettbewerb ist für den Sozialstaat kein Platz vorgesehen! Er ist ein zu grosser Wettbewerbsnachteil!

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04 Jan 2007 17:08 #5253 von Marco

kalleman schrieb: Ja, die grosse Leistung der EU ist ganz klar der Frieden! Es scheint, dass wir das grosse Glück haben, keinen Krieg erleben zu müssen. Welche ältere Generation kann das schon von sich behaupten?


Hallo Kalleman,

dieser Beitrag erscheint mir echt lohnenswert, um ihn wiederzubeleben.
Ja, das mit dem Frieden in Europa in 1945 ist eine große Leistung überhaupt. Und das nach zwei solch heftigen Weltkriegen.
Tja, traurige Ausnahme waren die Konflikte auf dem Balkan während der 90er Jahre. Und zudem die Auseinandersetzungen im Baskenland und in Nordirland.
Auf dem Balkan hatte die EU völlig versagt. Und auch jetzt tut sich Brüssel schwer, klar Stellung zu beziehen in Sachen Kosovo. Die endgültige Entscheidung zu dieser Frage wird immer wieder verschoben. Ganz klar, man möchte Fehler vermeiden, die man später wieder bereuen würde. Der Kosovo ist ein heißes Thema, doch ohne einen komplett befriedeten Balkan wird es niemals ein friedliches Haus Europa geben.
Interessant wird auch, wie sich die EU in Zukunft en puncto Außenpolitik verhalten wird. Europa gab ja beim letzten Irakkonflikt nicht gerade ein gutes, einheitliches Bild ab...

Es grüßt Marco :D

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