Steuerskandal

Ach, mit Druck machen meinte ich Druck auf die Steueroasen. Sie mal wie das hier läuft:

Reiche werden mit Pauschalbesteuerungen ins Land gelockt. Da kommen natürlich die Gierigsten der Gierigen. Sie verbauen die schönsten Wohnlagen, die ganze Landschaft geht drauf. Immer mit der Begründung, dass sie ja, weil sie viel Geld haben, auch kräftig investieren. Das tun sie natürlich nicht. Doch weil immer mehr gutverdienende ins Land kommen, gehen die Mieten kräftig rauf.

An der Zürcher Goldküste, wo der ganze "Zürcher Adel", deutsche Ärzte und Sepp Blattner hocken, gibt es am meisten Schwarzarbeit. Dort meldet niemand seine Putzfrau an. Dank dem, dass sie kaum Steuern zahlen und sie wissen, wie man das Vermögen verschleiert, bekommen ihre Kinder Uni-Stipendien und sie bedienen sich bei der Krankenkassenverbilligung, während ärmeren Familien dies verwehrt wird.

Michael Schuhmacher, der da in der Westschweiz hockt und dort sein Vermögen hortet, wurde erwischt, wie er beim Umbau seines Riesengeländes Bauarbeiter schwarz beschäftigte und ihnen nicht mal den gesetzlichen Mindestlohn bezahlte.

Gedeckt werden die Reichen von den bürgerlichen Politikern, die schön darauf achten, dass es keine Steuerkontrolleure etc gibt. Dies, weil sie im Dienst der mächtigen Banken stehen, die kräftig verdienen wollen.

Im Land selber gährt es gewaltig. Die Infrastruktur ist top, die Lebensqualität sehr gut, dann sollen sie auch dafür Steuern bezahlen und zwar prozentual mehr als die Ärmeren. Die Steuern gehen laufend runter, nur nicht für Familien, und um die fehlenden Einnahmen zu kompensieren, geht die MWST hoch und die Gebühren steigen kräftig. Für einen Betreibungsregisterauszug musste ich letzthin rund 20 Euro hinblättern! Die Zeit wäre jetzt gut für einen Angriff. Der unfähige Finanzminister, der immer davon blabbert, man müsse Reiche entlasten, weil die investieren können, dem dämmerts nach der dritten verlorenen Volksabstimmung langsam. Sein nächster Plan, die MWST-Mindestsatz zu erhöhen, wird wohl auch keine Chance haben. Auch Zürich musste es lernen. Eine Anschubfinanzierung des Steuerzahlers für die Ansiedlung der Milliardäre vom Club of Rom wurde abgelehnt.

nun folgt:

-Volksinititaive gegen Abzocker. (neues Aktienrecht, Salär muss vom Aktionär bewilligt werden, goldene Fallschirme sind verboten, etc.)

Nun, durch die Gier der Banken, die haufenweise ausl. Steuergelder horten, und die Weigerung der Politik, dem einen Riegel vorzuschieben, gerät die Schweiz in Verruf. Wegen diesen gierigen Säcken muss das Land wieder die Zeche bezahlen, obwohl das Volk die Sonderbehandlung Reicher ablehnt. Das kackt an.

Dazu kommt, dass nach dem Bankendebakel der UBS und CS das vertrauen in die Geldinstitute dahin ist. Der Zeitpunkt ist günstig!

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Und sie bewegt sich doch.

Das Zürcher Stimmvolk hat zum Entsetzen der Regierung die Pauschalbesteuerung für reiche Ausländer abgeschafft. Dies ist umso erstaunlicher, weil die Initative von einer kleinen Stadtpartei und ohne Support der grossen Parteien lanciert wurde.

Die EU macht schon seit langem Druck auf die Schweizer Steuerpraktik. Die Schwiez leistet keine Hilfe bei Steuerhinterziehung, sie lockt Ausländer mit irrwitzig tiefen Sätzen ins Land und verteidigt das Bankgeheimnis. Der Finanzsektorn ist, wei der Fall UBS zeigt, sehr mächtig.
Die Pauschalbesteuerung wird damit begründet, dass die Reichen in der Schweiz investieren und so die Wirtschaft stützen (was nachweislich nicht der Fall ist). Sie dürfen aber nur pauschal besteuert werden, wenn sie hier nicht arbeiten (in der Theorie). Tatsächlich aber dient sie dazu, dass die Reichen auch gleich das Geld auf eine Schweizer Bank abliefern. Meistens umgehen sie das Arbeitsverbot. Tina Turner macht in der Schweiz nur "Benefizkonzerte" und Theo Müller, ein ganz gieriger, hat eine Firma hier, in die er täglich geht. Braucht mir keiner weiszumachen, dass er hier nicht arbeitet. Dank Pauschalbesteuerung zahlen die reichen Ausländer rund 12x weniger Steuern als sie sollten. Also nimmt der KAnton Zürich statt rund 240 Mio nur 20 Mio ein! Vor der Abstimmung drohten die Reichen und Bürgerlichen (Immobilienmakler, Anwälte etc fürchten natürlich um ihr Geschäft), dass die Reichen in andere Kantone abwandern oder gar nicht kommen, das führt zu Steuerausfällen und Imageschaden. Die Befürworter sagten, dass wenn nur einer bleibt, die 20 Mio wieder reingeholt wurden. Die Reichen verbauen schönste Gegenden mit ihren Villen, profitieren von der Infrastruktur, ohen ihren Beitrag daran zu leisten. Reiche Schweizer werden diskriminiert. Und das System sei eine Schweinerei, man stelle sich das Geheule hier vor, wenn z.B. Bayern die Pauschalbesteuerung einführen würde. Die Reichen wohnen oft gar nicht hier, haben mehrere Wohnungen. Die Grundstückpreise steigen. In Gstaad (BE) können sich nur noch die wenigsten Einheimischen eine Wohnung leisten. Zürich hat etwa 40 Pauschalbesteuerte, der Kanton Waadt über 1000. Besonders viele leben auch in Schwyz und Zug.

Das Volk hat schon lange die Schnauze voll. Endlose Imageschäden nur um die Konten der Banken zu füllen. Die Pauschalbesteuerung wird nun abgeschafft und die Bürgerlichen heulen los und schon wird von Imageschäden gesprochen. In Tat und Wahrheit ist es ein Imagegewinn.

Es tut gut zu sehen, wie nun eine Ungerechtigkeit nach der anderen vom Volk gebodigt wird. Der Entscheid hatte auch Signalwirkung. In mehreren Kantonen wurden nun Initiativen zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung eingereicht und auch auf nationaler Ebene ist ein Vorstoss geplant. (dann würde die Pauschalbesteuerung schweizweit abgeschafft. Die Bürgerlichen versuchen das zu verhindern, indem sie den Mindestbetrag der Pauschalbesteuerung zu Erhöhen gedenken.

Sie haben immer noch nicht begriffen, dass die Zeit der Pfründe und Gier in einer "Oberklasse" vorbei ist.

Für mich persönlich ist das eine ungemeine Genugtuung.

ich vermute, in den usa und in deutschland wird jetzt ordentlich frisches geld nachgedruckt, und die inflation wird in zwei, drei jahren folgen.
so hörte ich gestern bei ntv in der talkrunde...

gregor

gregor schrieb: ich vermute, in den usa und in deutschland wird jetzt ordentlich frisches geld nachgedruckt, und die inflation wird in zwei, drei jahren folgen.
so hörte ich gestern bei ntv in der talkrunde...

gregor

was würde das konkret bedeuten? Da ist ja mal der Euro, können die deutschen da einfach mehr Geld drucken? Man druckt ja Geld, um die Währung abzuschwächen, damit die Schulden, welche in Dollar oder Euro angelegt sind, weniger Wert haben auf Kosten der Inflation (also schon wieder kann der Bürger blechen). Aber die Schulden sind doch eh in Euro angelegt oder? Oder in Dollar?

der hab 5ch da was ganz falsch vestanden?

Habe ähnliches vor einigen Wochen im SPIEGEL gelesen:
www.focus.de/finanzen/news/gelde ... 75964.html

Schweizer müsste man sein, oder?

Karsten schrieb: Habe ähnliches vor einigen Wochen im SPIEGEL gelesen:
www.focus.de/finanzen/news/gelde ... 75964.html

Schweizer müsste man sein, oder?

Wenn du wüsstest, was bei uns los ist ... Führungslos in die Krise ... :twisted: