Reise ins Nichts vs. Einblick in die Gesellschaft?
- kalleman
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Für mich kommt NUR eine 'Reise ins Nichts' in Frage. Das ist der Kick. Da gibt es Enttäuschungen, Jubel, Einsamkeit, Glück, Traurigkeit. Und? Ist das schlecht? So lernt man sich kennen, so muss man sich durchschlagen. Man leidet und lebt, hofft und jubelt. Das sind doch auch 'geile' Gefühle. Man lernt sich selber besser kennen. Zudem glaube ich, dass man so einen viel unreflektierten Blick über eine fremde Kultur/Gesellschaft bekommt, dafür geht er nicht tief.
Doch wieviele glauben ihre Gesellschaft zu kennen und ignorieren dabei anderen Seiten? Dabei sind Gesellschaften niemals homogen. Durch Beobachtung bekommt man doch auch viel mit oder?
Natürlich, die andere Variante ist bereits vorher Kontakte zu knüpfen. Aber kriegt man deshalb in dieser kurzen Zeit einen besseren Einblick? Spielen sie einem was vor? Ist es ihre 'eingeschränkte' Betrachtungsweise? Aber klar, jeder Reisetyp ist anders. Ich reise gerne alleine, für andere ist das der Horror, dafür könnte ich mich niemals derart auf einen Reiseweg fixieren, wie ich es müsste, wenn ich Leute besuchen will. Ich Reise nach meinem Bauch.
Egal wo ich hingehe, schlussendlich bin ich der Weisse, der Reiche und aus meiner, der Weissen Sicht, lerne ich das Land kennen. Denn egal was ich mache, ich werde für die Einheimischen immer der Weisse sein und nie die Tiefenstrukturen einer Gesellschaft erleben! Der Müllsammler ist der Müllsammler und sieht die Gesellschaft aus seiner Perspektive, die Prostituierte hat wieder ein ganz anderes Bild.
Es gibt doch kein besseres Gefühl, als vor einer 'Reise ins Nichts' zu stehen. Wenn das Flugzeug zur Landung ansetzt und du keine Ahnung hast, was dich erwartet!
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- ka
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kalleman schrieb: Es gibt doch kein besseres Gefühl, als vor einer 'Reise ins Nichts' zu stehen. Wenn das Flugzeug zur Landung ansetzt und du keine Ahnung hast, was dich erwartet!
Das ist genau, das was ich suche, aber nicht immer bekomme. Fast immer weiß ich wohin mich mein Weg führt, da vieles schon im Vorfeld geplant und auch einzuschätzen ist.
Aber es gab Reisen da wußte ich nicht was der nächste Tag bringt und wo ich sein werde und die nur ein Ziel hatten: Irgendwann ankommen.
Aber im Gegensatz zu Dir kalleman, kann ich nicht alleine reisen. Mir fehlen dann beispielsweise die Gespräche über das Erlebte. Eine Reise zu zweit ist für mich die optimale Reise.
In der kommenden Woche werde ich wieder das Gefühl haben, irgendwo zu landen und nicht zu wissen, was mich erwartet. Darauf freue ich mich.
Es grüßt
Karsten
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- Marco
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Zum einen völlig überraschend mit dem Rad entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze im Herbst 2005.
Mein Begleiter stieg bei Geisa aus, und ich musste plötzlich den Rest allein bewältigen. Allein auf den Landstraßen fahren und nicht wissen, was morgen passiert. Wie wird das wetter, wo wird man übernachten...
Im Februar 1995 war ich allein in England und Schottland unterwegs. Teilweise hätte ich heulen können, so allein hatte ich mich gefühlt. Dieses triste Wetter, diese Einsamkeit...
Auf der anderen Seite war es eine tolle Erfahrung - diese Unabhängigkeit.
Vielleicht fliege ich ja im Herbst allein nach Rio. Doch dort werde ich mich wohl an Thommy heften - denn ganz allein ist mir doch zu fett... :wink:
Allein der Gedanke, auf einem Fernflug allein zu reisen - ein mulmiges Gefühl...
Naja, Menschen vom Sternzeichen Löwe brauchen einfach Geselligkeit und Freunde um sich herum - aber sie wollen natürlich auf Reisen ihren eigenen Willen durchsetzen, nun ja - so bin ich...
Es grüßt Marco
@ Kalleman & Karsten: Berlin wartet jeweils auf Euch!
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- kalleman
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- Marco
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Ich mag Steinböcke, auch wenn sie manchmal etwas eigenbrödlerisch sind... :wink:
Einen eigenen Kopf haben sie - die Steinböcke...
Marco
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- travelnator
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kalleman schrieb: Es geht also hier weiter..... Aber klar, jeder Reisetyp ist anders. Ich reise gerne alleine, für andere ist das der Horror, dafür könnte ich mich niemals derart auf einen Reiseweg fixieren, wie ich es müsste, wenn ich Leute besuchen will. Ich Reise nach meinem Bauch.
Eigentlich hat das mit dem Thema "Reise ins Nichts" gar nichts zu tun. Das ist ein ganz anderes Thema. Es gänge hier dann um das "Alleine reisen vs. Gemeinsam reisen".
Man kann auch mit mehreren Leuten eine "Reise ins Nichts" unternehmen, z.B. wenn noch niemand hier und dort gewesen ist, keiner eine Ahnung hat und niemand weiss, was da auf einen zukommt. Man kann das alleine machen, muss aber nicht.
Gruss
TM
Liberdade, essa palavra que o sonho humano alimenta que não há ninguém que explique e ninguém que não entenda.
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- kalleman
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Ich halte dagegen, dass man eine Gesellschaft genauso gut kennenlernen kann, wenn man unterwegs ist, durch Beobachtung, durch Gespräche mit anderen Reisenden (Einheimisch und Ausländisch), weil du dann viel mehr verschiedene Sichtweisen erlebst. Wenn einfach drauflos reist, ins Nichts. Oder definierst du 'Reise ins Nichts' anders? Ich verstehe darunter, dass man ankommt und jetzt bin ich da. Ab ins Unbekannte!
Wie lernt man am besten eine Gesellschaft kennen? Ich behaupte, dass man als 'Weisser', als Gringo in Entwicklungsländern nie das 'wahre' Leben der Einheimischen kennenlernt, immer in einer Scheinwelt lebt, weil man 'Weiss' ist, weil man einen Sonderstatus bekommt. Weil die Einheimsichen in dir etwas anderes sehen und dich dementsprechend behandeln!
Wie du siehst, nach meiner Definition von einer 'Reise ins Nichts' kann man sehr wohl interessante Einblicke in eine Gesellschaft erleben. Es geht hier nicht darum, ob man alleine oder zu zweit reisen soll. Ich denke, dass der Unterschied betreff kennenlernen der Gesellschaft nicht sehr gross ist. Oder siehst du das anders : na dann mal los!
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