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Heimatkundearbeit in der 1.Klasse

04 Nov 2007 16:58 #6728 von Buhli
Russische Lieder im Russischunterricht zu singen(ab 5.Klasse in der DDR) ist in Ordnung, aber englischsprachige im Deutschunterricht der 2. oder 3. Klasse, wie seit 1990 leider auch im Osten, ist ja noch weiter daneben, als das malen der Arbeiterfahne. Volle Breitseit in das kleine Kinderhirn mit Sachen die die noch gar nicht zuordnen können. Die Lieder gibt es eigenartigerweise alle auch in deutscher Version. Das hat bestimmt nichts mit System in der BRD zu tun. Ist sicher nur rotes gesülze.

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05 Nov 2007 10:17 #6729 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Heimatkundearbeit in der 1.Klasse
Ich glaube schon, dass die USA in der BRD mit sehr grossen Wohlwollen behandelt wurden. Einerseits aus unendlichem Dank, dass die Amis Deutschland vom Nazi-Regime befreit haben, andererseits war doch in ganz Westeuropa die Ami-Welle in: Coca Cola, Jeans, Musik, Freiheit, Demokratie, american way of live etc. Das war doch damals ein völlig neues Lebensgefühl. Vor dem Krieg war doch Europa ein Spiessbürgertum, speziell Deutschland, von der Schweiz gar nicht zu reden. Die USA war modern, der Leuchtturm, Tellerwäscherkarriere, jeder wollte den amerikanischen Traum leben.

Bei den Russen war das anders. Rückständig, Stalin, Diktatur, Kommunisten, Geheimpolizei und was man sonst noch alles hörte. Aus gutem Grund versuchten die deutschen Soldaten sich durch die russischen Linien zu schlagen, damit sie sich den Amis stellen konnten. Denn ansonsten drohte Zwangslager, Sibirien.

Die Russen transportierten ha auch fast alles aus Ostdeutschland ab und brachten es nach Sibirien, während die BRD mit US-Geld aufgepeppelt wurde.

Die Russen zwangen der DDR ein politisches System auf, die BRD wähte die Demokratie freiwillig.

Und ganz wichtig: Die USA waren die SChutzmacht gegen die "böse" UDSSR, die BRD hatte ja eine Armeebeschränkung, die UDSSR/DDR zog eine Mauer auf.

Da liegt es doch auf der Hand, dass die Amis beliebt waren, die UDSSR abgelehnt wurde.

Wie war eigentlich im Osten der Geschichtsunterricht? Zweiter Weltkrieg? Gab es eine Aufarbeitung?

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05 Nov 2007 21:21 #6731 von Buhli
Aufarbeitung schon. Zumindest so, daß es nicht möglich war, als ehemaliger Brauner in politischen Führungsetagen der DDR zu sitzen. Ausnahmen wird es sicher auch gegeben haben. Hat da jemand welche parrat?
Im Vergleich zu den Amis waren die Russen schon rückständig. Da hast Du wahr. War ja auch kein Wunder. Die Amis hatten doch bis dahin keine Kriege. Außer die mit den Ureinwohnern. Somit war es doch möglich was gescheites aufzubauen. Nur hat sich das mit den "rückständigen Russen respektive Ostblockländern" in den Westköpfen dermaßen festgesetzt (Bildungsrichtung im System), daß die plötzlich aus dem Staunen nicht mehr raus kommen, wenn die plötzlich mit Milliarden von Dollar oder Euronen wedeln. Das was die bis 1990 "bösen" Kapitalisten in ca. 40 Jahren gemacht haben, haben die in in nicht mal 20 Jahren aufgeholt. Oder gibt es für die neue Wirtschaftsweltmacht Rußland eine andere Erklärung? Militärmacht im amerikanischen Sinne wollen die garantiert nicht sein. Die militärische Stärke der Amis haben die Russen mit ganz geringen Mitteln im Griff. So viel Vertrauen darf man den schon entgegen bringen.


Die Russen transportierten ha auch fast alles aus Ostdeutschland ab und brachten es nach Sibirien, während die BRD mit US-Geld aufgepeppelt wurde.

Das die Zeug nach Sowjetland geschafft haben, kann man ja noch mit Reparationsleistungen begründen, aber das da z.B. Eisenbahnoberleitungsmasten samst der Kupferleitung, einfach über dem Fundament abgeschnitten und damit unbrauchbar weggeschleppt wurden. Kann ich nicht richtig nachvollziehen. Das Zeug hat dann einfach mal fast 20 Jahre in Weißrußland unter freiem Himmel gelegen, bevor es dann wieder in die DDR zurück gebracht wurde. Mir ist allerdings auch zu Ohren gekommen, daß die Amis Gleise im Muschterländle und Bayern abgebaut und heim geschafft haben.
Das US-Geld hat ja nur bis in die letzten 60er Jahre gereicht. Dann gings ja schon mit der Mißwirtschaft im Westen los. Hat man nur durch die Schuldenpolitik nicht gemerkt. Die gab es so in der DDR nicht. Erst der Herr Strauß hat dafür gesorgt, daß auch zur DDR (Miß)wirtschaft Kredite zum guten Ton gehören.
Rede der BRD mal nicht zu viel Freiwilligkeit bei der Wahl des demokratischen Systems ein. Auch das war damals streng amerikanisch.

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05 Nov 2007 21:42 #6732 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Heimatkundearbeit in der 1.Klasse
Na so ganz einig sind wir da nicht. 8)

Die Russen waren rückständig und sind es noch heute. Das ist ja nicht verwunderlich, wo stand denn Russland 1918? In den USA hatten sie bereits 50 Jahre früher begonnen die Nachbarländer auf ihre wirtschaftlichen Interessen auszurichten. Sprich: sie kauften bspw. das Land, die Transportrechte und zerstörten so deren Wirtschaftsstruktur, die antürlich auf Kleinhande ausgerichtet war. Nun hatten sie das Monopol. Die Arbeiter wurden schlecht bezahlt und mit diesem Geld konnten sie nur US-Produkte kaufen udn so blieb das Geld im Kreislauf. In gewisserweise geschah mit dem Marshallplan ja dasselbe, allerdings profitierten da alle davon.

Russland hingegen schaffte erst unter Stalin einen wirtschaftlichen Anschluss, allerdings bleiben weite Bereiche rückständig. Heute haben sie zwar Kohle, aber das Land selber hat immer noch krasse Strukturdefizite (das ist ja nur logisch). Die Kohle kommt von den Ressourcen, der grosse Rest der Wirtschaft hinkt mit wenige Ausnahmen anch wie vor. Es fehlt an Rechtsicherheit, an Investitionen etc. Lass dich mal vom Öl nicht blenden. Aus meiner Sicht hat Russland nicht wesentlich aufgeholt, der Rückstand wird eher grösser. Es sit kein Innovatives Land, es fehlen die Anreize und vieles ist Propaganda. Die ganze Börse, fast alle wichtigen Gremien werden von den Amis beherrscht.

Das mit den Schulden, da habe ich anderes gelesen. Die DDR lebte weit über ihre Verhältnisse und konnte seit den 70ern Jahre nur dank BRD-Krediten über Wasser gehalten werden. De facto war die DDR 1989 pleite, bankrott. (Kleine Geschichte der DDR, Beck-Verlag)

Es war aber falsch, nach der Wende das ganze so einseitig zu sehen. BRD/Amis = gut, DDR/UDSSR = schlecht. Du hast natürlich völlig recht, das Bildungsystem in der DDR war ganz sicher nicht schlechter, eher besser und auch viele andere gute Dinge gab es, genausowenig wie in der BRD alles gut war. Was ist eigentlich Mugefug (oder wie man das schreibt)?

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06 Nov 2007 22:11 #6759 von Buhli
Muggefugg ist oder war ein grässlicher Kaffee.

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07 Nov 2007 09:05 #6760 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Heimatkundearbeit in der 1.Klasse
Und den Mufuti gab es wirklich? :D

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07 Nov 2007 13:12 #6761 von Marco

kalleman schrieb: Und den Mufuti gab es wirklich? :D


Hallo Ihr Lieben,

ich kenne zwar diese Tische. Viele in den Neubaubutzen hatten diese Tische mit den Kurbeln, an denen man sich als kleiner Knirps den Kopf dran stieß - aber als Mufuti kannte ich den echt nicht.
Sicher wird der im offiziellen Jargon "Multifunktionstisch" geheißen haben, aber diese Abkürzung ist mir in der Bevölkerung doch ziemlich fremd. :wink:

Marco

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