× Reiseberichte, Erfahrungen für Reisen nach Lateinamerika, insbesondere Brasilien. Karneval in Rio, Regenwald und Amazonas – der grüne Kontinent steht Euch offen, was interessiert Dich am meisten?

Kriminalität in Lateinamerika

04 Mär 2005 17:57 #109 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Re: Kriminalität in Lateinamerika
Nun Ele,

Ich würde mich nicht von einer Reise abhalten lassen. Ich bin lange zwischen Mexico und Argentinien umhergereist und mir ist nichts passiert. Du kannst das Risiko recht gut einschränken, indem du dich vorbereitest und Risikogebiete vermeidest. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Lonelyplanet sehr gut differenziert und deren Sicherheitshinweise ernst zu nehmen sind. Ich habe viele getroffen, die überfallen worden sind und ich nur den Kopf schütteln konnte - aus meiner Sicht waren sie gänzlich selber schuld, weil sie jegliche Vorsicht vermissen liessen (Nachts alleine am Strand sitzen, betrunken die Disco verlassen, mit der Fotokamera und der teuren Jacke rumlaufen, am Busbahnhof das Gepäch unbeaufsichtigt lassen, beim Bezahlen die grossen Scheine hervorzücken, etc). Natürlich, einige hatten einfach Pech. Dennoch hört man nur immer das Negative, die meisten kommen aus Südamerika zurück und hatten eine wundervolle Zeit. In Rio hätte es mich benahe erwischt, als ich nachts in eine dunkle Gasse hineinlief ohne mich umzusehen - selber schuld. Doch glaube ich, dass die Bereitschaft zur Gewalt zunimmt. Bleibt noch anzumerken: Raubüberfälle bilden nach wie vor die Ausnahme und nur wenigen Unglücklichen 'vorbehalten', am meisten leiden die backpackers unter Diebstahl, den sie oft meist erst später bemerken. Zudem kannst du darauf gehen, wenn jemand dich einfach so auf der Strasse, Busbahnhof anquatscht, dann ist meistens was faul. Und zu guter letzt: 99% der Südamerikaner überwältigen dich mit Wärme und Herzlichkeit und tun alles, um deinen Aufenthalt unvergesslich zu machen!


Kalleman


(Beitrag wurde aus dem alten Forum rekonstruiert)

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10 Mär 2005 15:09 #269 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Re: Kriminalität in Lateinamerika
Ich habe vor Russland immer Bange. Ich möchte nach Bratsk und nach Tomsk, und Russland ist doch schon kriminell, doch was ist schlimmer: Die Favelas von Rio und Lima oder die Vororte von Moskau und St. Petersburg?

Jonas

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11 Mär 2005 09:50 #273 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Re: Kriminalität in Lateinamerika
hm, rate mal. ich würde mal schon vermuten, die favela von rio, ciudad de mexico und lima und bogota. gott im himmel, da sind die vororte in russlands reinste tummelwiesen netter menschen...

burghard

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13 Mär 2005 00:57 #281 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kriminalität in Lateinamerika
Das "schlimmste" Slum soll ja hinter der Parade in Kingston sein. Jamaika hat die höchste Todesrate bei Polizisten, weil die da immer in diesen Slums rumballern. Ich kam vom Flughafen, (echt toll, vergessen Flüge etc) und wollte aus Kingston raus (wer will das nicht). Jeder schickte mich an einen anderen Ort um einen Bus zu kriegen und ich kam immer näher an diese Parade. Das Bussystem ist derart desorganisiert, dass sogar ich als erfahrener und abgebrühter Backpacker Lehrgeld bezahlen musste. Man hatte ich Schiss...Jamaika war das übelste, was ich je bereist hatte, noch schlimmer als Haiti. Ich fand Südamerika Klasse.

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13 Mär 2005 10:24 #284 von Marco
Hi Kalleman,

das übelste, was ich jemals sah, lag nicht in Russland oder in Brasilien, sondern in Ägypten. Es waren Teile des Kopten-Viertels in Kairo. Ein Moloch in reinster Form, dort schippten Kinder mit bloßen Händen Kalk und Zement in Tüten. Gleich nebenan wurde Fladenbrote gebacken und irgendwo im Staub gelagert. Das sah alles dermaßen trostlos aus - unglaublich!!

Es grüßt Marco

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16 Mär 2005 10:01 #296 von Anonymous
Anonymous antwortete auf Re: Kriminalität in Lateinamerika
Hallo, ich bin Henrike und 47 Jahre alt. Zu meinen "wilden" Zeiten trieb ich mich viel in Guatemala und Kolumbien herum. Dort kannten wir Freunde, und deshalb waren diese beiden Länder häufig unser Reiseziel.
In Kolumbien wurde ich einmal in einem Klamottengeschäft ausgeraubt, und ein zweites Mal wurde ich in einen dunklen Hauseingang gezogen, doch mein Mann kam schnell zur Hilfe.
Am heftigsten war jedoch einmal eine Routinekontrolle der Militärpolizei in einer Kleinstadt in Südkolumbien.
Mit MPi sperren sie abends eien Straße und zwangen uns mit vorgehaltener Waffe in ein leeres, dunkles, öffentliches Gebäude (glich einem Gericht oder einer Schule) mitzukommen. Dort mussten wir in einem Raum alles ausziehen und auspacken. Bis auf das letzte Hemd, selbst ein Parfum wurde ausgegossen, um den Inhalt zu prüfen. Wir hatten echten Bammel und befürchteten schlimmes, doch nach der Untersuchung ließen sie uns ziehen...

Henrike

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22 Mär 2005 13:16 #318 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kriminalität in Lateinamerika
Puuh, da läuft es mir kalt den Rücken herunter. Ich kam ohne Probleme durch Kolumbien. Aber ich war auch so ziemlich der Einzige, den ich traf und der ungeschoren davonkam....
Wirklich schlimme Dinge hab ich nie gesehen, ausser in Honduras. Dort, in San Pedor de Sula sah ich viele Menschen mit verätzter Haut. Zum Teil war das ganze Gesicht verunstaltet. Rötlich, die obere Hautschicht fehlte, wie man an den Rändern feststellen konnte. Ich vermute mal - recht zynisch - die arbeiten auf den Bananenplantagen von Chiquita und Del Monte. Ein kleines Kind spielte nur Barfuss und in Windeln im Dreck des Busbahnhofs. Êin ganzes Bein war von irgendeinem Parasiten befallen. Das fuhr mir brutal ein . Nördlich von Maceio passierte der Bus eine Armensiedlung - ihre Häuser bestanden nur aus Abfallsackplanen! Und in Jamaika, vorallem in Montego Bay liefen die Jugendbands rum, alle mit offenen Klappmesser. Das war ganz schön unheimlich. Aber eben, auch am schönsten Strand gibt es Menschen, die weniger Glück haben.

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