„Angriff!“, ertönte es von der Seite, und schon kam ein kleiner Junge den sandigen Hang herunter. Einen langen Stock als Schwert in der Hand. Wir staunten nicht schlecht, und unser achtjähriger Sohn - sonst nie auf den Mund gefallen - war in jenem Moment etwas baff. Einen Stock hatte auch er in der Hand, und nach kurzem Überlegen beschloss er, in den „Kampf“ zu ziehen. Wir ließen die beiden Jungs ein wenig die Fetzen fliegen, dann ging es weiter quer durch die Püttberge, die für Kinder ein einzigartiger Abenteuerspielplatz sind. Ein idealer Ort, an dem sich als Kind komplett ausgesponnen werden kann. Es könnte überall sein. Sieht man als Fremder die Landschaft, dürfte einem nicht wirklich in den Sinn kommen, dass man sich noch innerhalb der Berliner Stadtgrenzen befindet.
Märkischer Sand en masse: Ausflugstipp Püttberge bei Wilhelmshagen
Bei den Püttbergen handelt es sich um bis zu 68 Meter hohe Binnendünen innerhalb des Berliner Urstromtals. Genauer gesagt beträgt die Relativhöhe bis zu 30 Meter, was für Dünen bereits eine ordentliche Hausnummer bedeutet. Somit sind die Püttberge die mächtigsten Dünen in Berlin-Brandenburg. Zu DDR-Zeiten waren die Püttberge beliebt bei Skifahrern und Rodlern. Aus ganz Ost-Berlin kamen im Winter Ausflügler mit S-Bahn und Auto zu den Erhebungen zwischen Rahnsdorf und Wilhelmshagen, um dort die Hänge herunterzufahren. Dies ist jedoch längst vorbei. Die Püttberge liegen im „Naturschutzgebiet Wilhelmshagen-Woltersdorfer Dünenzug“.
Einen Ausflug sind die Püttberge - zu jeder Jahreszeit - trotzdem wert. Von ganz oben hat man einen prima Blick, für Kinder sind die Berge wahrlich ein abenteuerliches Terrain. Zu empfehlen ist zudem die Püttbaude, die bereits zu DDR-Zeiten ein echtes Magnet war. Damals war die Lokalität wirklich eine echte Baude, in der es einen Imbiss gab. In der Gegenwart ist die Püttbaude ein gemütliches Restaurant, in dem es Speisen zu moderaten Preisen gibt. An Wochenenden sollte jedoch besser ein Tisch reserviert werden, da die Püttberge auch in der Gegenwart als Ausflugsgebiet beliebt sind.
Fotos: Marco Bertram
- Berlin