Stiftung Küstenschutz Sylt zieht Zwischenbilanz

RS 11 Dezember 2008
Feine Sandstrände im Westen, ausgedehntes Wattenmeer im Osten. Idylle zwischen Dünen und Deichen. Sattgrüne Wiesen, blühende Heide und imposante Kliffe. Trotz ihrer geringen Größe von nicht einmal hundert Quadratkilometern begeistert Sylt mit seinen ebenso reizvollen wie vielfältigen Landschaftsformen. Diese ökologische Mischkultur bietet einen idealen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Bereits ab 1923 wurden einzelne Gebiete nach und nach unter Schutz gestellt. Heute ist jeder siebte Quadratmeter Sylter Boden Landschaftsschutzgebiet, und jeder dritte Quadratmeter steht unter Naturschutz. Insgesamt machen die Schutzgebiete gut 50 Prozent der gesamten Insel aus.

Besonderen Schutzes bedarf die sensible Küstenlandschaft vor Sylt. Keine andere nordfriesische Insel ist der geballten Wasserkraft der Nordsee so schutzlos ausgeliefert wie Sylt. Jedes Mal, wenn der "Blanke Hans" wütet, reißt er ein weiteres Stück der Küste mit sich ins Meer. Um die Insel langfristig besser schützen zu können, wurde im Sommer 2007 unter der Schirmherrschaft von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen die Stiftung Küstenschutz Sylt gegründet. "Sylt übernimmt in Zeiten des Klimawandels ein Stück Verantwortung für sich selbst", sagt der Vorsitzende der Stiftung Küstenschutz Helge Jansen. Mittlerweile zählt die Stiftung neben den acht Gründungsmitgliedern 34 weitere Stifter und ein Kapital von 209.777 Euro.

Dass sich die Naturelemente eben nicht nur in ihrer ganzen Schönheit entfalten, sondern auch in ihrer ganzen Bedrohlichkeit entladen können, haben Insulaner und Urlauber während der letzten Winterstürme erfahren. Um die ungeheuerlichen Kräfte der Natur und ihre Auswirkungen auf den maritimen Lebensraum begreifbar zu machen, entsteht in List das Erlebniszentrum Naturgewalten. Nach mehrjährigen Planungs- und Bauarbeiten wird das ambitionierte Großprojekt am 21. Februar 2009 offiziell eröffnet.

Bereits im Jahr 2001 haben sich insgesamt zehn Organisationen im Freundeskreis „Maritimes Umwelt-Erlebnis-Zentrum“ (MUEZ) zusammengeschlossen. Aber erst die Zusage vom Land Schleswig-Holstein, das Projekt auch finanziell zu fördern, ermöglichte seine Umsetzung. Projektleiter Dr. Matthias Strasser ist sich sicher, dass neben dem inhaltlichen Konzept vor allem die Geschlossenheit, mit der die Insel hinter dem Projekt steht, Ministerien überzeugt hat. Neben allen Sylter Natur- und Küstenschutzverbänden gehören über den Landschaftszweckverband auch alle Inselkommunen sowie das Alfred-Wegener-Institut und das Nationalparkamt zu den Projektpartnern. Auch Moritz Luft, Geschäftsführer der Sylt Marketing GmbH, ist von der Wichtigkeit und Reichweite dieses Projektes überzeugt: „Das Erlebniszentrum Naturgewalten verbindet die Bereiche Tourismus und Naturschutz sowie Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation in vorbildlicher Art und Weise. Die Ausstellung samt ihrer Darstellung der auf Sylt besonders eindrucksvoll erlebbaren Naturgewalten wird die touristische Infrastruktur der Insel insgesamt stärken.“

Am Rande des Lister Hafengeländes stehen insgesamt 3300 Quadratmeter Ausstellungsfläche für eine emotionale Aufbereitung und spielerische Vermittlung von Wissen rund um die Naturgewalten zur Verfügung. Die Ausstellung im Innen- und Außenbereich ist unterteilt in vier Themenbereichen: "Die Kräfte der Nordsee", "Klima und Klimaforschung", "Dynamik des Lebens" und "Leben mit den Naturgewalten".

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