Von Kultur bis zum Eldorado für Angler: Die Vojvodina ist Serbiens grüne Lunge und beherbergt zahlreiche sehenswerte Städte, wie das fast 650 Jahre alte Sombor, das im Backa-Flachland, einem Ausläufer der ungarischen Tiefebene liegt. Genauer: auf halbem Weg zwischen Belgrad und Budapest nahe der Grenzen zu Ungarn und Kroatien. So ist es kein Wunder, dass man hier im Dreiländereck mehrsprachige Schilder findet. Mit 60.000 Einwohnern gehört die noch heute ungarisch geprägte Stadt zu den größeren Serbiens, die gesamte Gemeinde umfasst sogar 100.000 Einwohner.
Sombor: Serbiens grünes Florenz
Geht es um die Vojvodina, denken die meisten sofort an Novi Sad, die Hauptstadt der Autonomen Provinz, rund 80 Kilometer nördlich von Belgrad an der Donau gelegen. Doch die Vojvodina hat noch mehr Gesichter. So bietet beispielsweise Sombor viel Natur, Kultur und Sehenswürdigkeiten. Architektonisch beeindruckende Bauten, oftmals unverkennbar vom ungarischen Jugendstil beeinflusst, empfangen den heutigen Besucher ebenso wie diverse Kirchen verschiedenster Baustile und Religionen, dazu Klöster, Museen und Theater. Darüber hinaus locken vor allem in der Umgebung Sportaktivitäten wie Fischen oder auch Jagen, das hier im westlichen Teil der Vojvodina eine beliebte Freizeitaktivität ist.
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Erstmalig urkundlich erwähnt 1360 unter dem Namen Czoborszentmihály. Die slawische Variante des Namens, Sombor, taucht erstmals 1543 auf. Nach osmanischen, habsburgischen und schließlich wieder ungarischen Perioden wurde die Vojvodina – und damit auch Sombor – nach dem Ersten Weltkrieg von den Ungarn an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (das spätere Jugoslawien) abgetreten.
Sombor trägt schon seit langem den Beinamen "Die grüne Stadt" - und das nicht von ungefähr: Vier weitläufige Parkanlagen und beeindruckende 121 Kilometer Alleen prägen das Bild der Stadt maßgeblich. Über 18.000 Bäume sind dabei im Laufe der Jahre zusammengekommen – mit Ursprung in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts, als der damalige Senator und Richter Josip Markovi? mit der Begrünung begann. Diese wurde bis heute fortgesetzt und ist nun das augenscheinlichste Markenzeichen Sombors. Eine idyllische und „natürliche“ Weise, die derart grüne Stadt zu erforschen, sind übrigens die Fiakergespanne, die seit 1885 in Sombor eingesetzt werden. Einstmals gab es zahlreiche von ihnen, nun fahren nur noch wenige, mit denen man das historische Stadtzentrum mit seinen Bauten und Parks ganz gemütlich erkunden und nebenbei auch einen Blick auf die Tamburizza-Spieler erhaschen, die mit ihren Zupfinstrumenten der Stadt das akustische Etwas verleihen. Denn neben der Natur ist die Kultur ein weiteres Markenzeichen Sombors.
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Ganz unbescheiden ziehen die örtlichen Touristiker Vergleiche mit Florenz – wurde doch eine große Zahl an talentierten serbischen Künstlern hier geboren, so zum Beispiel Milan Konjovic (1898-1993), dessen Schaffen von der Kunstszene in sechs verschiedene Perioden eingeordnet werden: Frühphase, blaue, rote und graue Phase, farbige, assoziative und byzantinische Phase. Ihm ist in Sombor seit 1966 gleich eine ganze Galerie gewidmet, die ursprünglich mit 500 gespendeten Werken des Meisters gegründet wurde und heute über 1.000 Exponate wie Öl- und Pastellbilder, Aquarellen sowie Zeichnungen ausstellt. Auch in anderen Galerien der Stadt wie der „Art Gallery“ oder dem „Stanišic Vitreaux Art Studio“ sind Werke verschiedener Künstler zu besichtigen. Hier geboren wurden zudem die Literaten und Dichter Lazar Kosti? und Veljko Petrovic, letzterer setzte seiner Heimatstadt in der Novelle „Ravangard („Stadt in der Ebene“) ein schriftstellerisches Denkmal.
Weitere sehenswerte Bauten in Sombor sind die katholische Stephanskirche sowie die serbisch-orthodoxe Sankt-Georgskirche (letztere mit einer beeindruckenden Ikonostase aus dem Jahr 1873), das Theater aus dem Jahr 1879 sowie das ehemalige Franziskanerkloster mit dem sogenannten „Platz in den Ketten“. So benannt, da der einstige Klostergarten nun eine mit kleinen Marmorpfählen und Ketten eingesäumten Freifläche ist, auf der heute süßer und scharfer ungarischer Paprika, Obst und Gemüse angeboten wird. Alle Sehenswürdigkeiten liegen im unmittelbaren Stadtzentrum und sind so bequem zu Fuß zu erreichen.
Nicht verpassen sollten Besucher auch die Gespanschaft in Sombor. Im Jahre 1808 erbaut, beherbergt sie heute den Sitz der Gemeindeverwaltung Sombors. Beeindruckend: In der Großen Halle befindet sich ein vier mal sieben Meter großes Ölgemälde von Ferencz Eisenhut, das den „Kampf bei Senta“ zeigt, eine Schlacht zwischen Österreich und den Türken im Jahr 1697, in der 500 Kämpfer aus Sombor auf österreichischer Seite teilnahmen. Als ein wahres Eldorado für Angler stellt sich Sombor und seine Umgebung dar. Die Gewässer in dieser Region gelten als außerordentlich fischreich – vorweg die Donau, aber auch der Große Ba?ka Kanal, der Bajski Kanal oder der ?onoplija-See, die allesamt in einem Umkreis von etwa 20 Kilometern um die Stadt liegen und so für Angler leicht zu erreichen sind. Boots- und Ausrüstungsverleihe gibt es entlang der Wasserwege zahlreich, so dass Anfänger wie Fortgeschrittene hier einfach loslegen können. Im Sommer kündigt sich für Angler und generell für Freunde eines guten Fischessens ein ganz besonderer Höhepunkt an: Beim ">
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Foto: (c) Bildagentur global-photos.de