Wildnis pur. Einsamkeit. Bergpässe und urige Täler. Übernachten im Zelt - daneben ein knisterndes Lagerfeuer. Den Rucksack auf dem Rücken - körperliche Belastungsgrenzen herauskitzeln. Auf den Spuren der kanadischen Ureinwohner wandern. Nichts bietet sich für diese Zwecke besser an als der in der Provinz Alberta gelegene Banff-Nationalpark. Von Calgary aus gelangt man mit dem Bus bequem zur Ortschaft Banff. Von hier aus kann man zum Beispiel eine Wanderung durch die Berge nach Lake Louise starten. Abseits des Mainstream-Tourismus wird man dort als Wanderer seine helle Freude haben - und bei einem bisschen Glück wird man auch einen Elch oder Bären sichten.
Wandern in den kanadischen Rocky Mountains
MB
Marco Bertram
Updated
03 August 2017
Wildnis pur. Einsamkeit. Bergpässe und urige Täler. Übernachten im Zelt - daneben ein knisterndes Lagerfeuer. Den Rucksack auf dem Rücken - körperliche Belastungsgrenzen herauskitzeln. Auf den Spuren der kanadischen Ureinwohner wandern. Nichts bietet sich für diese Zwecke besser an als der in der Provinz Alberta gelegene Banff-Nationalpark. Von Calgary aus gelangt man mit dem Bus bequem zur Ortschaft Banff. Von hier aus kann man zum Beispiel eine Wanderung durch die Berge nach Lake Louise starten. Abseits des Mainstream-Tourismus wird man dort als Wanderer seine helle Freude haben - und bei einem bisschen Glück wird man auch einen Elch oder Bären sichten.Bereits im Jahre 1885 wurde der Banff-Nationalparkgegründet. Er ist somit der älteste Nationalpark Kanadas und sogar der drittälteste der ganzen Welt. In der Region des heutigen Nationalparks, der 6.641 qkm groß ist, lebten bereits vor über 11.000 Jahren die ersten kanadischen Ureinwohner.
Zwar besuchen jährlich Millionen Menschen den Nationalpark, doch konzentriert sich der gewaltige Besucherstrom auf wenige Punkte. Hat man erst einmal den Rucksack aufgeschnallt und die Ortschaften ein, zwei Tagesreisen hinter sich gelassen, so wird man nur noch vereinzelt Wanderer treffen.Auf dem Weg von Banff nach Lake Louise gibt es verschiedene Wanderrouten. Die eine ist etwas kürzer und leichter zu gehen, die andere führt durch das so genannte "Grizzly Area". Dort sind die Routen nicht mehr ausgeschildert und schwer begehbar.
In jedem Fall muss man sich bei einer Wanderung im Nationalpark vorher in der Parkverwaltung anmelden. Dort erhält man auch wichtiges Kartenmaterial. Für die Wanderung durch die Berge sollte man sich zudem gut mit Vorräten eindecken, unterwegs gibt es keine Versorgungsmöglichkeiten. Feuer darf an markierten Stellen entfacht werden. An diesen Feuerstellen wird man sicherlich ein paar andere Trekking-Freunde treffen und ins Gespräch kommen.
Nahrungsvorräte sollten stets gut verpackt in einer Tüte abseits des Schlafplatzes an einem Baum gehängt werden. Noch besser ist natürlich eine so genannte Bärenbox. Süßigkeiten und andere Leckereien einfach so im Zelt liegen zu lassen kann unerwünschten Besuch zur Folge haben. Schwarzbär und Grizzlybär sind im Banff-Nationalpark häufig anzutreffen, wenn gleich man sie tagsüber wohl kaum zu Gesicht bekommen wird.Weiterhin anzutreffen sind in den Bergen und Tälern der Elch, der Wapiti, das Dickhornschaf, die Bergziege, der Luchs, der Wolf, der Kojote, der Puma und das Murmeltier. Letzteres wird man auf einer Wiese an einem glucksenden Bergbach mit Sicherheit antreffen.
In Lake Louise erwartet einen ein grandioser Gletschersee. Von oben betrachtet hat der See eine einzigartige, atemberaubende türkisblaue Farbe, die von Steinmehl und Eisschmelze stammt. Rings um den See gibt es zahlreiche Wanderwege. Ein echter Wermutstropfen ist das dortige große Tourismusaufkommen. Nach den einsamen Tagen in der Wildnis wird man dort schnell ein wenig von den Menschenmassen genervt sein.
Empfehlenswert ist eine Weiterreise nach Vancouver, der Metropole, in der gerade die Olympischen Winterspiele 2010 stattfinden...
Fotos: Marco Bertram
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