Keinen Bock auf WM? Mit dem Fahrrad ins Grüne!

 
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altWeltmeisterschaft, Weltmeisterschaft und nochmals Weltmeisterschaft? Man kann es nicht mehr hören? Die Schnauze gestrichen voll? Selbst die Kollegen, die sich sonst nie für Fußball interessieren, tönen jetzt mit großen Worten herum? Geht einem der ganze WM-Trubel gehörig auf die Nerven, hilft nur eins: Abschalten, raus aus der Stadt und mal richtig die Seele baumeln lassen. Damit der aufgestaute Stress auch noch abgebaut wird, kombiniert man das Ganze am Besten mit körperlicher Ertüchtigung. Was passt da besser als mit dem Rad zu fahren?
 

Radfahren in der Großstadt. Wer zum Beispiel in Berlin wohnt, kennt das Problem. Radfahren - schön und gut. Wo jedoch kann man dies sorgenfrei und stressfrei tun? Vorfahrt nehmende Autofahrer und blinde Rechtsabbieger. Nervige Fußgänger, die die Radwege blockieren. Gestank, Lärm und mächtig Straßenverkehr.

Die eine Möglichkeit: Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln samt Drahtesel ins Grüne fahren. Von der Berliner City aus in Richtung Grunewald, Hirschgarten, Strausberg oder Birkenwerder. 

Die Nachteile: Um die eigentliche Radtour beginnen zu können, muss man erst einmal die Anfahrt in Kauf nehmen. Volle und überhitzte S-Bahnen. Und zudem muss man auch als Monatskarteninhaber für sein Fahrrad eine extra Karte kaufen. Unterwegs mit der S-Bahn und der BVG - für ein Fahrrad muss man für den Raum ABC satte zwei Euro löhnen! Und das für eine Einzelstrecke. Eine Schande für eine Stadt, die umweltfreundlich sein möchte...

altDie andere Möglichkeit: Die Radtour gleich in der Stadt beginnen und eine Route auswählen, die abseits der Hauptstraßen ins Grüne führt.
Eine der genialsten Strecken führt von Neukölln nach Rudow, Schönefeld und Großziethen. Startpunkt sind am Besten die Bahnhöfe Sonnenallee oder Köllnische Heide. Auf der Neuköllnischen Allee und der Britzer Allee geht es bis zum Britzer Verbindungskanal.
Ab dort beginnt auf dem spiegelglatt asphaltierten Mauerradweg die eigentliche Tour nach Großziethen und zurück. Mit vollem Schwung geht es am  Britzer Verbindungskanal entlang bis zur Wasserkreuzung. Von nun an geht es immer geradeaus am Teltowkanal entlang. Der dortige Radweg fühlt sich an wie eine Formel-1-Strecke für Inlineskater und Radfahrer.

altNicht, dass man dort rücksichtslos die Sau rauslassen kann, doch immerhin kann man hier mal mit vollem Tempo in die Pedalen treten, bis die Waden schmerzen. Keine Autos, keine Kreuzungen, kein Schlaglöcher. Einziges Manko sind manchmal ein paar Skater, die meinen, sie müssten nebeneinander fahren und im vollen Schwung die gesamte Breite ausnutzen.
Der Tipp: Falls man in der Woche mal tagsüber frei hat - auf den Sattel und los geht´s. Der Radweg gehört einem fast allein.
Bis zum Hafen Rudow-Ost geht es stets geradeaus. Weiter geht es dann auf einer extra für Fußgänger und Radfahrer gebauten Brücke parallel zur Autobahn über den Teltowkanal.
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Der neu gebaute Abschnitt des Mauerradweges führt nun in Richtung Schönefeld. Die Autobahn verläuft größtenteils unterirdisch und stört somit keinesfalls. Vorbei an neu angelegten Blumenwiesen und Feuchtgebieten radelt man bis zur Stadtgrenze. 

altMan überquert die Waltersdorfer Chaussee und weiter geht es auf dem Mauerradweg bis zum so genannten Dörferblick. Vorbei an etlichen Weiden und Gehegen, in denen Enten, Gänse, Pferde, Schafe, Ziegen und schottische Hochhlandrinder ein glückliches Leben führen. Bis das Geflügel zu Weihnachten geschlachtet wird...
Auf dem alten betonierten Weg geht es zwar nun nicht mehr ganz so flott voran, doch dafür gibt es schließlich reichlich Getier zu bestaunen. Vom Dörferblick aus führt ein gepflasterter Weg quer über die Wiesen nach Großziethen. Beim dortigen Bäcker am Supermarkt sind die Erdbeertörtchen und der Milchkaffee sehr empfehlenswert.

altWer zum Ausgangspunkt zurück möchte, der kehrt nun um und fährt wieder bis Neukölln zurück. Am Teltowkanal kann man wieder full-speed das gefutterte Erdbeertörtchen abstrampeln. Bei Westwind hat man hier ordentlich zu kämpfen, um so größer die Herausforderung, eine neue Bestzeit aufzustellen. Fährt man die gesamte Strecke gemütlich, benötigt man rund zwei Stunden. Lässt man es ein wenig krachen, sind anderthalb Stunden eine flotte Zeit. Im Anschluss fühlt man sich wieder stressfreier und freut sich dann vielleicht doch wieder auf das nächste WM-Spiel und einen Smalltalk mit den neunmalklugen Kollegen, die nur zur WM fußballtechnisch aufdrehen...
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