Minden

Minden in Westfalen - mehr als nur ein Umsteigebahnhof

 
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Mit der Deutschen Bahn vom Ruhrgebiet nach Berlin. Wer ein paar Wochen vor seiner Reise noch ein Sparticket abgreifen möchte, muss sich sputen. Für 29 Euro ist auf dieser Hauptachse sehr selten etwas zu haben, auch bei den Tickets für 39 Euro wird es bei der ICE-Direktverbindung eng. Am Automaten wird einem eine weitere Möglichkeit angeboten, die häufig günstiger ist als die Direktverbindung Essen - Berlin: Eine Fahrt mit dem Regionalexpress und dem InterCity. Dauer: 4:53 Stunden. Umsteigen in Minden (Westfalen).
 

Wer die eine Stunde mehr Fahrzeit in Kauf nehmen und Geld sparen möchte, dem sei diese Reisevariante wärmstens empfohlen. Wer innerhalb der Woche am Morgen im Ruhrgebiet seine Reise mit dem RE nach Minden startet, muss mit vollen Waggons rechnen, doch ab Dortmund leert sich der Zug rasant. Hinter Hamm hat man einen Viererplatz komplett für sich. In Minden sind meist 19 Minuten Aufenthalt eingeplant - genug, um im historischen Bahnhofsgebäude schnell noch beim Bäcker einen Kaffee zu holen. Viel mehr gibt es in der kleinen Bahnhofshalle nicht zu sehen. Die meisten werden Minden eh nur als Umsteigebahnhof kennen.

Doch Halt! Es gibt schließlich noch eine andere Möglichkeit. Angenommen, der InterCity von Minden nach Berlin, Abfahrtszeit 12:49 Uhr, ist fest gebucht und der Reiseplan gibt den Regionalexpress Abfahrt in Essen 10:29 Uhr an, so hat man durchaus die Möglichkeit ein oder zwei Regionalzüge vorher anzureisen. Der Vorteil: Zu Fuß ist die Innenstadt von Minden vom Bahnhof aus fix erreichbar. 
Vom einzigen Ausgang aus läuft man ein Stück runter und zweigt dann rechts in die kleine Unterführung ab. Der Weg in Richtung Stadtkern ist leicht zu finden und zudem gut ausgeschildert. Man folgt im Prinzip nur der Hauptstraße, die direkt auf die Fußgängerzone der Stadt Minden zuläuft. Bereits auf dem Weg dorthin merkt man recht schnell, wie reizvoll die 82.000-Einwohner-Stadt gelegen ist. 

Beim Überqueren der Weser sieht man linke Hand in einiger Entfernung das Kaiser-Wilhelm-Denkmal bei Porta Westfalica. Die Weser schlängelt sich durch die Landschaft und auf der einen Uferseite wurde sogar eine kleine Badestelle eingerichtet.
Minden, das einst eine Bischofsstadt war, ist bereits über 1.200 Jahre alt und blickt auf eine sehr interessante Geschichte zurück. Besiedelt wurde die Gegend um Minden bereits seit dem 3. Jahrhundert. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Minden im Jahre 798. Karl der Große gründete in Minden um 800  ein Bistum. 
Schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde die Stadt Minden im Dreißigjährigen Krieg. Zuerst wurde sie von katholischen Truppen besetzt, später jedoch von protestantischen schwedischen Truppen zurückerobert. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gehörte Minden bis 1947 zu Brandenburg-Preußen.

Absolut sehenswert sind der Marktplatz mit der Rathauslaube und dem Schmiedingschen Haus. Imposant ist der Mindener Dom, der im Zweiten Weltkrieg nahezu völlig zerstört und anschließend stilbereinigt wieder aufgebaut wurde. Der Bau wirkt extrem massiv und wuchtig und ist ein echter Blickfang. Wenn um 12 Uhr die acht Glocken läuten, sollte man unbedingt am Gebäude stehen und dem akustischem Spektakel beiwohnen. Das Geläut hallt durch die gesamte Innenstadt und lässt den Besucher erstaunt aufhorchen. 
Fazit: Minden ist weitaus mehr als ein simpler Umsteigebahnhof. Ein kurzer Zwischenstopp und ein Spaziergang in die nahe Stadt sind überaus lohnenswert!
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