Das Riesengebirge an der tschechisch-polnischen Grenze. Noch immer zieht der tschechische Teil weitaus mehr westeuropäische Touristen an als der polnische Teil. So langsam zieht die polnische Seite jedoch nach, viele Ortschaften zu Fuße des Gebirges erwachen aus dem Dornröschenschlaf, vielerorts wird gebaut auf Teufel komm raus. Nicht ohne Grund, denn auch im polnischen Karkonoszy gibt es einiges zu sehen, so zum Beispiel die beiden beeindruckenden Wasserfälle nahe der Ortschaft Szklarska Poreba.
Von Jelenia Gora oder Cieplice aus ist Szklarska Poreba recht gut mit einem Linienbus erreichbar. Von Cieplice aus sind es zirka 12 Kilometer, und eine einfache Fahrt kostet 5,30 Zlotys. Szklarska Poreba ist neben Karpacz der zweite bedeutende Ort, der direkt im polnischen Riesengebirge liegt. Rund 7.000 Einwohner hat die Ortschaft, dementsprechend lang zieht sich Szklarska Poreba auch hin. Vom Ortsteil Dolna bis nach Huta sind es ein paar Kilometerchen. Nahe Dolna befindet sich der Wasserfall Szklarki, zu ihm gelangt man am besten von dem dortigen Parkplatz aus hin. Der Eintritt in den Nationalpark Karkonoszy kostet 5 Zlotys, das sind derzeit umgerechnet zirka 1,30 Euro. Der Wasserfall Wodospad Szklarki ist zwar sehenswert, jedoch nicht ganz so spektakulär wie der Wodospad Kanienczyka, der auf einer Wanderung entlang des schwarz markierten Weges erreichbar ist.
Der Wasserfall Kanienczyka befindet sich in einer tiefen felsigen Schlucht, die wahrlich beeindruckend ist und in Mitteleuropa ihresgleichen sucht. Normalerweise kann man sich dort einen Helm mieten und in den Canyon hinabsteigen, doch derzeit ist die Schlucht gesperrt. Grund sind massive Schäden an den Plattformen und Stegen, die vom letzten Hochwasser verursacht wurden. So bleibt momentan nur der Blick von ganz oben, der jedoch auch den Aufstieg wert ist. An einer nahen Wegkreuzung kann man geräucherten Schafskäse essen, der auf einem Kohlegrill warm gemacht wird. Auf Wunsch gibt es eine frisch Beerensoße dazu - fertig ist eine typische regionale Spezialität, die natürlich auch unten in den Straßen von Szklarska Poreba erhältlich ist...
Fotos: Marco Bertram
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