Wenn die Uhr sechsmal schlägt, dann erwachen jedes Jahr im Oktober die Untoten in Bottrop-Feldhausen zum Leben. Ein schwarzes Holztor öffnet sich, knarzende Musik ertönt, Wege verschwinden in weißen Nebelwänden und durch diffus schimmerndes Licht betreten rund 200 Dämonen, Monster und Zombies die abendliche Szenerie. Ist die Dunkelheit schließlich komplett hereingebrochen, kann man nur durch die spitzen und markerschütternden Schreie der vor allem jungen Opfer erahnen, wo die höllischen Kreaturen ihr Unwesen treiben: Es ist kühler Herbst und vor allem es ist Halloween im Movie Park Germany in Bottrop.
Horrorwood im Ruhrpott: Movie Park Bottrop lockt Tausende zu Halloween
Bereits zum zwölften Mal begeht der Freizeitpark sein Halloween Horror Fest, das inzwischen über die Landesgrenzen hinaus Kultstatus erreicht hat. Aus ganz Deutschland und den Nachbarländern reisen Tausende jeweils an jeden Donnerstag, Freitag und Samstag im Oktober an, um sich dem Halloween-Spass hinzugeben. Halloween findet seinen Ursprung vor allem auf den britischen Inseln, in Irland und im Norden Frankreichs um 800 Jahre vor Christus, als die Kelten Europa beherrschten. Der Begriff Halloween ist die Kurzform der englischen Bezeichnung All Hallows Eve und bezeichnet den Abend vor Allerheiligen am 31. Oktober (zugleich Reformationstag). Ein besonderer Tag, der auch im Movie Park noch mehr Besucher als sonst anziehen wird. Bis zu 30.000 erwartet die Parkleitung.
Mehrfach ausgezeichnet und vor Jahren noch das erste seiner Art in einem deutschen Freizeitpark, ist das Event inzwischen ein fester Bestandteil im Park. Demnach werden nur für die 13 Veranstaltungstage über 200 Monster-Darsteller und 200 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, eine eigens produzierte Halloween-Show aufgeführt und vier Horror-Labyrinthe errichtet, von denen nicht alle die lange Wartezeit lohnen. So sind zwar das „Death Pital“ und vielleicht auch die „Panic Zone“ was für Gruselfans, das „Paranormal Acitvity Horror Haus“ aber ist das Beine in Bauch stehen nicht wert. Hier landet man nach ein paar kurzen Gängen durch ein Mini-Labyrinth in einem vernebelten Raum, an deren Ausgang ein Monster-Darsteller wartet, das einem zu verstehen gibt, dass der Ausgang woanders liege, mit dem Resultat man läuft im Kreis. Was ein-zweimal noch witzig sein kann, ist ab der dritten Nebelrunde nur noch nervend. Hier ist ein wenig Nachbesserung nötig.
Gruselfans sollten den Ausflug gezielt planen, um möglichst viele der Special-Attraktionen zu sehen und vielleicht auch noch das eine oder andere Fahrgeschäft mitzunehmen (der reguläre Parkbetrieb läuft weiter), denn die Zeit ist kurz. Fast alle Labyrinthe und auch der „Baboo Twister Club“ (eine Anspielung auf die Titty Twister Bar in Robert Rodriguez Film From Dusk Till Dawn mit Quentin Tarantino; Harvey Keitel und George Clooney) öffnen erst um 18 Uhr und schließen mit dem Park vier Stunden später um 22 Uhr. Übrigens: Das abendliche Horror Fest ist nicht für Kinder geeignet und auch Teens unter 16 Jahren brauchen sich nicht anzustellen. Sie erhalten keinen Einlass. An allen Eingängen findet ein Alterskontrolle statt. Wer sich zu sehr fürchtet, dem bleibt nur das Nickland, als Monster- und Horrorfreie Zone.
Tickets für den gesamten Park gibt es schon ab 24,90 Euro. Das so genannte After Dark Ticket gilt ab 15 Uhr, kann aber leider nicht in Verbindung mit der RuhrTopCard genutzt werden. Rabatt gibt es nur auf den normalen Eintrittspreis (Erwachsene 32 Euro) nicht auf Sonderattraktionen, wie das Halloween-Fest. Dazu kommen noch je nach Bedarf fünf Euro Parkkosten und das leider auch, wenn das eigene Auto nicht direkt auf dem Parkplatz vor dem Eingang, sondern auf dem 500 Meter entfernten Feld geparkt wird.
turus.net Fazit: Trotz der Kosten und der langen Wartezeit an manchen Attraktionen, die den Wartenden durch spontane Aktionen, wie ins Ohr flüstern, durchs Haar streicheln oder ins Gesicht glotzen, der Horror-Darsteller verkürzt wird, lohnt sich das Massen-Gruseln des Movie Parks immer wieder aufs Neue.
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