Steinkreise, Gräber, einsame Buchten, steile Klippen, zerklüftete Landschaften - die grüne Insel hat etliche geheimnisvolle, romantische Orte, an denen man aus der Enge ausbrechen und seinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Einen besonderen Reiz haben seit jeher die äußersten Punkte einer Küste. Das Cabo de Finisterre in Galizien, das Nordkap in Norwegen, Kap Hoorn am südlichsten Punkt Amerikas, das Kap Arkona auf der Insel Rügen, um nur einige zu nennen. Einen Besuch wert ist auch der nördlichste Punkt Irlands, der sich nicht in Nordirland, sondern der Republik Irland befindet.
Irlands mystische Orte: Malin Head auf Inishowen
Gewiss, es gibt noch ein paar Inseln, die nördlich vorgelagert sind. So zum Beispiel Inishtrahull Island (Inis Trá Tholl, die Insel des leeren Strandes). Zehn Kilometer nördlich von Malin Head befindet sich die1,3 Kilometer lange Insel, auf der Irlands nördlichster Leuchtturm zu bewundern ist. Bis 1929 gab es dort sogar einen kleinen Ort, der dann jedoch aufgelöst wurde. Der nördlichste Punkt des irischen Festlands ist und bleibt jedoch Malin Head in der Grafschaft Donegal.
Zu sehen gibt es dort an dem extrem windigen Ort die Reste eines British Admiralty Towers und ein Aussichtsturm der Irish Defence Forces, der während des Zweiten Weltkriegs in Benutzung war. In Betrieb ist eine Wetterstation, in der unter anderem die Windgeschwindigkeiten aufgezeichnet werden. Zu messen gibt es viel, insbesondere im Winterhalbjahr fegen häufig Orkane über die Halbinsel Inishowen hinweg.
Selbst im Sommer kann es an dem hügeligen Plätzchen empfindlich kühl sein. Um so besser, dass es dort einen mobilen Verkaufsstand gibt, an dem heißer Tee und frisch gebrühter Kaffee angeboten werden. Beim Schlürfen des Heißgetränks kann man unten auf dem Uferstreifen aus hellen Steinen zusammengelegte Wörter lesen. Neben etlichen Namen ist auch der Schriftzug „ÉIRE“ zu erkennen.
Bei Sonnenschein ist Malin Head nicht gerade ein Ort der Ruhe und Mystik, doch klettert man ein Stück abseits hinunter ans felsige Ufer, so erreicht man ein schlichtes Holzkreuz auf weißem Fundament. Zahlreiche Münzen wurden dort abgelegt. Die Roststpuren verlaufen sich rings um das Kreuz auf den vom Wasser verwaschenen Felsen. Innehalten. Tosend donnern die Wellen ans Ufer. Die Gischt sprüht einen ins Gesicht, salziger Wind fährt durch die Haare. Der Blick nach vorn: Die Weite des Meeres. Schaut man exakt nach Norden, so würden hinter dem Horizont die schottischen Inseln Barra und South Uist, die zu den Äußeren Hebriden gehören, auftauchen. Weiter östlich ist bei klaren Sichtverhältnissen in der Tat die Insel Islay der Inneren Hebriden zu sehen.
Am Holzkreuz legt man eine Münze hinzu, schließt die Augen, lauscht dem Meer und reist in Gedanken in weit zurückliegende Zeiten zurück....
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