Am Donnerstag, den 12. Januar 2012, ist es soweit. Die Lufthansa wird ein Linienflugzeug mit biosynthetischem Treibstoff betanken und dann dieses über den Atlantischen Ozean in Richtung USA schicken. Es wird der erste Transatlantik-Linienflug mit so genanntem Biofuel sein. Bereits seit Juli 2011 wurden auf der Strecke Hamburg – Frankfurt am Main 1.187 Flüge mit dem bio-synthetischem Kerosin absolviert. Ein Airbus A321 flog die Strecke flugplanmäßig bis zum 27. Dezember. Dabei wurde ein Triebwerk des Flugzeugs zu 50 Prozent mit dem Biokraftstoff betrieben. Mehr ist derzeit gesetzlich noch nicht erlaubt.
Am Himmel wird es grün: Erster Transatlantik-Flug in die USA mit Biokerosin
Das Projekt burnFAIR verlief reibungslos und zur vollsten Zufriedenheit, so Joachim Buse, Vice President Aviation Biofuel bei Lufthansa. Verbraucht wurden immerhin 1.556 Tonnen Biokerosingemisch, eingespart wurden nach ersten Berechnungen dabei 1.471 Tonnen Kohlendioxid. Ein erster Schritt in die richtige Richtung?! Noch gibt es viel zu tun. So soll der Ausstoß an CO2-Emissionen bis 2050 im Vergleich zum Jahr 2005 um 50 Prozent gesenkt werden.
Da zudem das biosynthetische Kerosin schwefel- und aromatenfrei ist, ergeben sich noch weitaus mehr positive Aspekte für Mensch und Umwelt. Die Tests zeigten außerdem, dass Dank der höheren Energiedichte der Treibstoffverbrauch sogar um mehr als ein Prozent reduziert werden konnte. Gegenüber fossilen Flugkraftstoffen beträgt die Einsparung von Kohlendioxid rund 50 Prozent.
Am 12. Januar 2012 nun der Höhepunkt der Testreihe. Eine Boeing 747-400 wird mit 40 Tonnen Biokerosingemisch im Tank von Frankfurt/Main nach Washington fliegen. Allein bei diesem einzigen Flug werden schätzungsweise 38 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Zum Vergleich: Dies entspricht dem CO2-Ausstoß von sechs Linienflügen zwischen Frankfurt und Berlin.
Dem grünen Ziel in Riesenschritten entgegen? Die Euphorie muss ein wenig gebremst werden, denn im nächsten Schritt muss der Fokus auf die Eignung, Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Zertifizierung von Rohstoffen gerichtet werden, so Projektleiter Buse. Zuerst müsse der Markt erschlossen werden. Zudem könne die Lufthansa den Praxiseinsatz erst dann fortsetzen, wenn nachhaltige und zertifizierte Rohstoffe in den für den Routinebetrieb erforderlichen Mengen sichergestellt werden können.
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