Die Fotos wirken fast ein wenig surreal. Mitten in der hügeligen Sandwüste ein von Palmen umrahmter kleiner See, an dessen Ufer Paddelboote und bunte Tretboote auf etwaige Touristen warten. Wären da nicht diese Boote, könnte man meinen, diese Oase stamme aus einem Märchen aus 1000 und einer Nacht. Wo liegt dieses Gewässer inmitten dieser lebensfeindlichen Landschaft? In Nordafrika? Auf der arabischen Halbinsel? In Zentralasien? Nein, dieser kleine See, der den Namen Laguna de Huacachina trägt, befindet sich bei der kleinen Ortschaft Huacachina südlich der peruanischen Hauptstadt Lima.
Ein Anblick wie im Märchen: Die Laguna de Huacachina
Die Laguna de Huacachina mit den umliegenden bis zu einhundert Meter hohen Sanddünen gilt als große Touristenattraktion des Andenstaates. Mit Wasser gespeist wird die Laguna von einem unterirdischen Andenfluss. Lange Zeit galt die mineralienhaltige Laguna als Heilbad, in letzter Zeit nimmt der Wasserpegel allerdings immer weiter ab. Man ist nun bemüht, künstlich Wasser hineinzupumpen, da umliegende private Landbesitzer das Grundwasser zunehmend abzapfen.
Die Ortschaft Huacachina, die in der peruanischen Provinz Ica liegt, hat rund 120 Einwohner. Eine Zufahrtsstraße verbindet die Oase mit der Außenwelt. Wer sich virtuell einen genauen Eindruck vom See, den Dünen und der Siedlung verschaffen möchte, hat die Möglichkeit sich auf GigaPan eine beeindruckende Gigapixel-Aufnahme anzusehen. Von der Totale aus kann man sich immens weit ins Foto hineinzoomen. So ist es fast möglich, den Einwohnern in die Fenster zu schauen. Gut zu erkennen ist, dass die flachen Gebäude nach oben hin ausbaufähig sind. Wie auch in nordafrikanischen Ländern üblich, schauen aus dem Dach die Metallstreben heraus, so dass eines Tages optional aufgestockt werden kann. Ebenfalls gut erkennbar ist, dass das Ufer der Laguna fast an allen Seiten befestigt ist. Nur an einer Stelle lädt ein Sandstrand zum Verweilen ein.
Um nach Lima zu kommen, folgt man einfach der Panamericana Sur (1S) in Richtung Norden. Von Ica kommend nähert sich die Fernstraße schon bald der Pazifikküste, zurückzulegen sind immerhin 310 Kilometer. Die Entfernungen in Peru sind nicht zu unterschätzen, recht lang erstreckt sich der Andenstaat von Nord nach Süd. Oben grenzt er an Kolumbien, im Süden stößt er an den nördlichen Zipfel von Chile. Immerhin, von Tacna bis Talara sind es auf dem Straßenweg stolze 2.415 Kilometer! Somit erscheinen die 310 Kilometer von der Laguna de Huacachina bis Lima doch eher wie ein Klacks...
Fotos: Kalleman
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