Sie gilt als die Großstadt mit der besten Lebensqualität in ganz Lateinamerika. Die Rede ist von der brasilianischen 1,5-Millionen-Metropole Porto Alegre im Bundesstaat Rio Grande do Sul. „Fröhlicher Hafen“. Ist der Name Programm? Auf jeden Fall ist Porto Alegre, das am Río Guaíba bzw. an der Lagoa dos Patos liegt, das wichtigste wirtschaftliche und kulturelle Zentrum in Brasiliens Süden. Geographisch liegt es ziemlich in der Mitte zwischen den Weltstädten Buenos Aires (Argentinien) und São Paulo. Die Entfernung beträgt jeweils rund 1.100 Kilometer.
Porto Alegre: Stadt des Fußballs, der Museen und der Lebensqualität
Lagoa dos Patos. Grob übersetzt Ententeich bzw. See der Enten. Nahe dieser riesigen Lagune, die 290 Kilometer lang und bis zu 64 Kilometer breit ist, sowie eine Fläche von 10.145 Quadratkilometern hat (etwa so groß wie das Kosovo oder Katar), liegt Porto Alegre, das bei der Fußballweltmeisterschaft 2014 einer der zwölf Austragungsorte sein wird. Gespielt wird im Estádio Beira-Rio, das derzeit umgebaut wird.
Jedoch ist Porto Alegre nicht nur im Zuge der WM 2014 einen Besuch wert. Die 1772 von portugiesischen Einwanderern gegründete Stadt hat einiges zu bieten. Allein die Liste der Museen ist beeindruckend lang. Über 60 relevante Museen laden Touristen und Einheimische zum Verweilen und Betrachten der Exponate ein. Vom Museu da Academia de Polícia Federal über das Museu da Câmara Municipal de Porto Alegre und das Museu Histórico Bispo Isac Aço bis hin zum Museu da Brigada Militar und Museu de Mineralogia e Petrologia Luiz Englert.
Touristen, die in Porto Alegre nur einen kurzen Abstecher machen, werden sich eher die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum anschauen. So zum Beispiel den Mercado Público und das historische Rathaus auf der Praça Montevidéu. Die Stadt hat zudem eine echte Besonderheit. Sie besitzt als eine der wenigen brasilianischen Städte einen Mormonentempel – den Porto-Alegre-Tempel, der von 1998 bis 2000 erichtet wurde und mit weißem Granit verkleidet ist. Das Bauwerk, das eine Grundfläche von über 900 Quadratmetern hat, ist gewiss sehenswert. Gut sichtbar befindet er sich auf einem grünen Hügel im Stadtteil Vila Jardim.
Verweilt man in Porto Alegre, so stellt man schnell fest, dass dort die Uhren anders ticken als zum Beispiel in Rio de Janeiro oder Salvador da Bahia. Die Nähe zu Argentinien und Uruguay bescherte der dortigen Region und somit auch der Stadt Porto Alegre einen Einfluss der südlichen Nachbarn. So gibt es auch auf den Straßen und in den Cafés das berühmte Mate-Aufgussgetränk, das in Brasilien Chimarrão genannt wird. Churrasco ist auch angesagt, allerdings ist dieses reichhaltige und überaus leckere Fleischgericht ja auch in Zentralbrasilien anzutreffen. Wenn gleich viele Leute das Churrasco eher allein mit Argentinien in Verbindung bringen.
Fotos: Kalleman (Schweiz)
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