Die Tatsache, dass die Hohe Tatra als kleinstes Hochgebirge der Welt gilt, dürfte vielen bekannt sein. Dass die Eishöhle von Dobsiná im Gebirgszug Slovensky Raj die älteste europäische Höhle ist, dürften dagegen nur wenige Leser wissen. Die Slowakei kann indes noch weitere Rekorde aufweisen. So ist die Zipser Burg (Spissky hrad) die größte mittelalterliche Burganlage in Mitteleuropa. Zudem gibt es in der St.-Jacobs-Kirche in Levoca (Leutschau) den weltweit größten gotischen Holzaltar zu bestaunen. Dieser ist 6,3 Meter breit und sagenhafte 18,62 Meter hoch. Apropos Levoca. Sie war einst die drittgrößte Stadt im Königreich Ungarn. Heute befindet sie sich in der slowakischen Landschaft Zips und hat knapp 15.000 Einwohner.
Die Slowakei: Land des Tourismus und der europäischen Superlativen
Ganz klar. Die Slowakei ist nicht nur auf Grund der Hohen und Niederen Tatra eine Reise wert. Dass dieses Land nicht nur aus Gebirge und Hügellandschaft besteht, zeigt allein folgende Tatsache. Denn wer hätte gedacht, dass der Wasserspiegel des Bodrog-Flusses nur 94 Meter über dem Meeresspiegel liegt? In einigen Pressemeldungen ist sogar von „94 Meter unter dem Meeresspiegel“ die Rede, doch dies dürfte geographisch kaum möglich sein.
Seit über 230 Jahren wird nun mehr drüber gestritten, wo sich der geographische Mittelpunkt Europas befindet. Einst galt das polnische Suchowola als genau jener Mittelpunkt, dann waren ein Berg bei Cheb (Tschechien), Rachiw in der Ukraine und Hildweinsreuth in der Oberpfalz die Kandidaten für den geographischen Mittelpunkt. Die Slowaken sehen indes die Gemeinde Kremnické Bane als diesen. Genauer gesagt: Die Kirche des Heiligen Johannes ganz in der Nähe dieser Ortschaft in den Kremnitzer Bergen. Bis sich die Geographen endgültig festlegen, wo genau der Mittelpunkt ist, werden die Slowaken diese Kirche touristisch zu nutzen wissen – warum auch nicht.
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Unbestritten ist dagegen, dass der 1.255 Meter hohe Berg Hrb im Vepor-Gebirge den geographischen Mittelpunkt des Landes bildet.
Die Slowakei hat noch einige weitere Rekorde zu bieten. So ist die Große Schüttinsel (Zitny ostrov) im Geflecht der Donau im Südwesten des Landes mit einer Fläche von 1.885 Quadratkilometern die größte Flussinsel Europas. Und wer einmal die größten europäischen Eibenwälder sehen möchte, der muss zur Harmanecká Tisina im Nationalpark der Großen Fatra fahren.
Begegnen kann man dort – wie auch in den anderen slowakischen Nationalparks – den Braubären, dem Luchs sowie den Wölfen, Hirschen und Wildkatzen. Noch heute herrschen in den abgelegenen Regionen des Nationalparks Große Fatra urwaldähnliche Bedingungen. Wer all den Wanderern und Kletterern in der Hohen Tatra entkommen möchte, dem sei dieser Nationalpark wärmstens empfohlen!
> zur turus-Fotostrecke: Impressionen aus der Slowakei
> zur Seite der slowakischen Zentrale für Tourismus