Reiseziel Berlin? Bei Briten, Italienern und US-Amerikanern schwer angesagt!

MB Updated 28 November 2012
Berlin

Brandenburger Tor„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ Dieser Spruch galt im Zeitraum Januar bis September 2012 für 8,09 Millionen Besucher, die der deutschen Hauptstadt laut der Statistik von visitBerlin einen Besuch abgestattet haben. Über fünf Millionen von ihnen kamen aus Deutschland, 2,24 Millionen Besucher waren aus dem europäischen Ausland angereist. Den größten Anteil der europäischen Gäste bilden die Briten mit rund 295.234, gefolgt von den Italienern (229.389), Niederländern (205.979) und den Spaniern (184.743). Aus Übersee liegen die US-Amerikaner mit über 244.000 Besuchern ganz weit vorn.

HotelInteressant (zumindest für Statistik-Liebhaber): Während bei den meisten Besuchern aus dem europäischen Ausland auch im Monat September im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Zuwachs zu verzeichnen ist, gingen die Zahlen bei den Niederländern (minus 5,3 Prozent), Spaniern (minus 9,4 Prozent) und Griechen (minus 31,9 Prozent) deutlich zurück. Die Wirtschaftskrise ist bei einigen südeuropäischen deutlich spürbar. Allerdings legte die Besucherzahl aus Portugal im September im Vergleich zum September 2011 um ganze 27,4 Prozent zu. 

Zunehmend in den Fokus rückt das Reiseziel Berlin bei den russischen Bürgern. Im Zeitraum von Januar bis September 2012 hatten insgesamt 117.506 Russen (plus 31,6 Prozent) die deutsche Hauptstadt besucht. Allein im September 2012 waren es 14.541 Ankünfte (plus 49,7 Prozent), die aus Russland verzeichnet werden konnten. Aus Amerika bilden nach den Besuchern aus den USA die Brasilianer (knapp 51.000 im Zeitraum Januar bis September 2012) und die Kanadier (36.273 im gleichen Zeitraum) die größten Gruppen bei den Ankünften.

HotelErstaunlich hoch ist die Anzahl der Bürger aus Israel, die in den ersten neun Monaten des laufenden Kalenderjahres nach Berlin gereist waren. Knapp 61.000 Israelis wurden als Ankunft in Berlin registriert. Zum Vergleich: Aus China kamen „nur“ 53.649, aus Japan 49.512 und aus den Arabischen Golfstaaten 21.976 Besucher. Einen recht beachtlichen Anteil nehmen die Besucher aus Down Under ein, von Januar bis September 2012 statteten 57.863 australische Bürger (plus 12,4 Prozent) Berlin einen Besuch ab. 

Selbstverständlich nicht in erster Linie entscheidend ist die Anzahl der Besucher. Viel mehr entscheidend ist für die Stadt bzw. die Branche, wie lange diese in Berlin verweilen. Kommen reichlich Übernachtungen in Hotels, Pensionen und Hostels zusammen – dann klingelt die Kasse. Beschweren kann sich die Branche derzeit ganz gewiss nicht. Exakt 18.774.979 Übernachtungen konnten von Januar bis September dieses Jahres verbucht werden. Das bedeutet eine beeindruckende Zuwachsrate von satten 11,6 Prozent. Demzufolge ergibt sich bei der Aufenthaltsdauer ein Schnitt von 2,3 Tagen. 

HostelInteressanterweise gibt es bei den Besuchern aus dem europäischen Ausland und aus der Ferne keine erheblichen Unterschiede. Statistisch am längsten verweilen in Berlin die Besucher aus den afrikanischen Ländern (3,7 Tage) – Südafrika ausgenommen (2,9 Tage). Jedoch fallen die insgesamt 18.555 Besucher aus den sonstigen Afrikanischen Staaten nicht allzu sehr ins Gesamtgewicht. Ebenfalls über dem Durchschnitt liegen die Besucher aus Israel (3,2 Tage) und aus den Arabischen Golfstaaten (3,1 Tage) sowie die Italiener, Isländer und Brasilianer (3,0 Tage).

Bemerkenswert ist sicherlich auch der Fakt, dass in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres über 102.000 Besucher keine Angabe des Wohnsitzes existiert. Allein im September waren es 16.169 (plus 52,2 Prozent gegenüber September 2011). 

HotelDie Auslastung lag im Zeitraum Januar bis September 2012 bei den 779 statistisch erfassten Betriebe bei 55,1 Prozent. Im September lag sie sogar bei 61,7 Prozent. 15,6 Millionen Übernachtungen der insgesamt 18,77 Millionen erfassten Übernachtungen fanden in den Hotels (gesamte Hotellerie) statt. Die gerade einmal zehn Berliner Gasthöfe konnten 20.363 Übernachtungen verbuchen, 340.076 Übernachtungen gab es in den Pensionen, nur 93.697 Übernachtungen wurden auf den Campingplätzen der Stadt registriert. Immerhin 3,16 Millionen Übernachtungen gab es in den 156 weiteren Beherbergungsstätten. 

Fazit: Die Tourismus- und Hotelier-Branche brummt in der deutschen Hauptstadt. Den Griechen verging die Lust auf Berlin – oder besser gesagt, ihnen fehlte zunehmend das nötige Kleingeld. In den Hotels der Stadt am liebsten gesehen sein dürften die Afrikaner, Israelis, Araber und Brasilianer. Kommen die deutschen Berlin-Besucher sowie die Litauer, Letten, Tschechen, Polen, Chinesen und Japaner – klingelt am wenigsten die Kasse, denn diese bleiben statistisch nur 2,1 bzw. 2,2 Tage in Berlin. Doch Spaß beiseite, denn die deutschen Touristen machen mit 10,75 Millionen Übernachtungen eindeutig das Hauptgeschäft aus...

Fotos: Arne Mill (oben), Marco Bertram

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