Menorca: Mittelmeer-Urlaub abseits des Trubels

Sie ist die zweigrößte Insel der Balearen und reizt nicht mit in Beton gegossenen Hotel- und Bettenburgen, wie ihre spanischen Konkurrenten: Menorca steht für ruhige Beschaulichkeit, vor allem ausserhalb der größten Inselstädte Ciutadella und Mahon (Maó). Langeweile kommt aber trotzdem nicht auf, denn nicht nur das Strandurlaub-Klima (im Sommer heiß im Frühling und Herbst mild und im Winter Winter angenehm), auch die vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten locken jedes Jahr tausende von Touristen auf die Mittelmeerinsel und das zu Recht.

Anreise:
Viele Reiseveranstalter haben Menorca in ihrem Portfolio und nach nicht einmal zwei Flugstunden erreichen die Touristen den internationalen Flughafen Menorca (Aeropuerto de Menorca), der sich im Osten der Insel fünf Kilometer südwestlich der Inselhauptstadt Mahon befindet. Neben den Charterflügen bestehen Linienflugverbindungen auf das spanische Festland unter anderem nach Madrid und Barcelona sowie nach Mallorca. Deswegen ist es nicht verwudnerlich, dass man vor allem am Wochenende viele Touristen aus Spanien in den Hotels antrifft.

Übernachten
Menorca bietet alles: Von der Ferienwohnung, Ferienhaus, Fincas & Bungalows über Apartments & Studios bis hin zum Hotel. Dabei wird deutlich, das in Menorca der sanfte Tourismus gelebt wird. Anders als bei der Mittelmeerkonkurrenz findet der Tourist auf Menorca nahezu keine Betonburgen mit mehr als drei Stockwerken - naja bis auf eine Ausnahme: das Hotel Sol Milanos Pinguinos in Son Bou. Aber insgesamt haben nur acht Hotels mehr als drei Stockwerke - die Folge eines Dekret der Inselregierung aus dem Jahr 1975, die zudem einen großen Teil der Insel zum Landschaftsschutzgebiet erklärte in denen nicht gebaut werden darf. Wer baut, muss mit seinem Bauvorhaben zudem einen Abstand von hundert Metern zur Küstenlinie einhalten. Lohn für diese naturfreundlichen Bestimmungen: Der Unesco-Titel „Biosphärenreservat“. Beliebte Orte zum Übernachten sind: Addaia, Arenal d'en Castell, Cala en Bosch, Cala en Porter, Cala Galdana, Cala Morell, Punta Prima, S'Algar, Sant Tomas, Son Bou, Son Parc und Son Xoriguer.

Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten
Zuerst die Strände: Von den insgesamt 85 (vielleicht auch mehr) sind nicht alle bequem zu erreichen. Viele sind versteckt und nur zu Fuß oder mit dem Auto erreichbar, dafür bekommt der Tourist Ruhr und Abgeschiedenheit. Der längste Strand der Insel liegt in Son Bou (2,5 Kilometer) im Süden der Insel und ist mit Cala Galdana der beliebteste Strand der Insel. Empfehlenswert sind auch die Strände von Cala en Porter (Anziehungspunkt vor allem britischer Gäste), Son Xoriguer und Cala en Bosc im Westen der Insel sowie die Strände rund um Son Parc - die beliebten Strände im Norden der Insel.

Wandern: Die Balearen sind längst kein Geheimtipp von Wanderfreunden mehr. Auch Menorca reizt mit zahlreichen Kurzrouten und einem 185 Kilometer langen spektakulären Fernwanderweg: der historische Meldereiterweg der zur Sommersaison 2010 wieder eröffnet wurde. Weitere empfehlenswerte Wanderziele sind sowohl das Feuchtgebiet von "Es Grau" sowie die Schluchten "Barranc d'Algandar" im Süden, als auch die höchste Erhebung Menorcas der Monte Toro (357 Meter).

Orte
Mahon: Bei einem Urlaub auf Menorca, sollten auch ein Besuch der Inselhauptstadt Mahon drin sein. Nicht nur die Architektur und verwinkelten engen Gassen mit interessante Kirchen, Museen und Geschäften locken die Touristen, auch der - nach Sydney - zweitgrößte Naturhafen der Welt, der sich aus der 5,5 Kilometer langen und 1,2 Kilometer breiten Bucht Ria bildet und umrahmt von den Festungen der Stadt (Castillo de San Felip und La Mola) heute Ziel für Yachten und Kreuzfahrer ist. Tipp: Ein besonderen Blick auf den Hafen erhält man, wenn man von der Plaça de Esplanada durch die Fußgängerzone zum Fisch- und Gemüsemarkt und unter einem alten Kreuzgang eines ehemaligen Klosters geht. Sehenswert ist auch das Portal de Sant Roc (1500 Jh.), das einzige Relikt der mittelalterlichen Stadtmauer.

Ciutadella - die einstige Haupstadt der Insel - ist einmal mehr das Sinnbild für das lebendige Menorca. Zahllose Geschäfte und Bars säumen die Altstadt, die von prächtigen Palästen und der gotischen Kathedrale Santa Maria de Ciutadella sowie der Bischofspalast gekrönt wird. Ciutadella eignet sich hervorragend zum shoppen, aber auch zum kulturellen Erleben. Der Naturhafen der Stadt dient den Wassersport-Begeisterten, aber auch als Fährverbindung nach Alcúdia auf Mallorca und Barcelona. Bei einem Besuch der Altstadt, sollte man auch den östlichen Rand nicht vernachlässigen, denn dort thront am Plaça d’Alfonso III eine beeindruckende historische Windmühle, die 1778 von Molí des Comte errichtet wurde.

Monte Toro: Ein Besuch des Berges lohnt bei gutem Wetter - wie fast immer auf Menorca. Denn bon oben hat nicht nur die Jesusstatue, sondern der geneigte Tourist einen hervorragenden Blick über die gesamte Insel. Auf den Berg bzw. Hügel, geht es entweder zu Fuß oder mit Auto oder Bus über eine Serpentinenstrasse. Neben der Monte Toro Statue und einigen Funkmasten befindet sich auf dem Gipfel eine Wallfahrtskirche, nachdem das um 1670 errichtete Franziskanerinnenkloster Santuario de la Virgen del Toro 1936 zerstört wurde. Besichtigt werden kann die von den menorquinischen Gläubigen verehrte Muttergottesfigur Nostra Seyore del Toro.

Fornells: Nachdem Gipfelsturm sollte man auf keinen Fall Fornells an der zwei Kilometer breiten Meeresbucht Badia de Fornells verpassen. Ein Rundgang durch den Ort, der schon von weitem durch seine weiß gekalkten Häuser auffällt lohnt und das nicht nur für Freunde einer "Platte Früchte des Meeres" (in diesem Zusammenhang ist die Langustenspezialität Caldereta de Langosta zu probieren), sondern vor allem durch die Architektur und den entspannenden Palmen umsäumenden Yachthafen. Ein kleiner Fußmarsch führt zudem zum Wehrturm Torre de Fornells aus dem Jahre 1799, der neben einem Museum auch einen Panoramablick über die Bucht bietet.

Es gibt viel auf Menorca zu entdecken und in einem der kommenden Berichte schauen wir uns die Insel noch genauer an und berichten unter anderem über den traditionellen Menorca-Kuhkäse oder wo auf der Insel Fußball gespielt wird und was es mit den Reiterspielen auf sich hat.

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