Unweit der rumänischen Stadt Turda (Thorenburg) im westlichen Siebenbürgen liegt Cheile Turzii – auf Deutsch die Thorenburger Schlucht. Durch diese 1270 Meter lange und bis zu 300 Meter tiefe Schlucht zieht der Hășdate-Bach durch das Kalkgestein und durchfrisst somit den Gebirgsrücken des Trascău-Gebirges, welches den Westkarpaten zuzurechnen ist.
Wandern in der Thorenburger Schlucht im westlichen Siebenbürgen
HotVon der zweitgrößten Stadt Rumäniens Cluj Napoca (Klausenburg) erreicht man die Schlucht schnell und kostengünstig, indem man zunächst für etwas mehr als 5 Euro einen der zahlreichen Linienbusse nach Turda nimmt und dann die ca. 8 Kilometer per pedes, Minibus oder Taxi bis zum Schlucht-nahen Örtchen Cheia auf sich nimmt. Cheile Turzii ist spätestens in Cheia ausgeschildert. Ein kleiner Weg führt hinauf zu einem Plateau, auf dem man einen schönen Ausblick auf den Kalksteinklamm hat – einschließlich Parkplätze für etwaige Fahrzeuge.
Nach kurzem Abstieg erreicht man den Talgrund und gelangt für einen äußerst geringen Obolus in den bis zum Schluchteingang optimal ausgebauten Wanderweg. Danach fordert der schmale Steig ein wenig mehr Konzentration und Geschicklichkeit, Rutschgefahr bei feuchtem Wetter und eine imposante Atmosphäre mit den Steilwänden links und rechts inklusive. Über einige Hängebrücken kreuzt man den Bach mehrmals und erhält die Möglichkeit für tolle Fotomotive. So beheimatet das seit 1938 bestehende Naturschutzgebiet neben mehreren Höhlen seltene alpine Pflanzenarten.
Der Taleingang beherbergt Verpflegungsmöglichkeiten. Außerdem kann der geübte Bergsteiger Hänge und Wände erkunden und somit eine ganz andere Sicht auf die Schlucht sowie die Karpaten gewinnen. Mit etwas Glück außerhalb der touristischen Kulminationszeiten begegnet man den unzähligen und von Hirten begleiteten Schafsherden, welche die Hänge abgrasend eine unheimliche Idylle versprühen.
Fotos: Eric K.
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