Auch wenn der Urlaub auf der ostfriesischen Insel Wangerooge noch so schön war, die Kurtaxe sollten die Urlauber spätestens am Bahnhof Wangerooge entrichtet haben, denn sonst wird es peinlich nach der Überfahrt mit der Fähre nach Harlesiel. Denn ohne den für die Insel wichtigen Obulus von 3,50 Euro pro Person (Kinder bis sechs Jahre zahlen nichts, darüber 1,40 Euro – Stand 05.01. 2015) zu entrichten kommt keiner zu Bus oder Auto. Und für den kleinen Betrag der WangeroogeCard bietet die Insel sowohl den Tagesgästen, als auch den Langzeit-Urlaubern einen bunten Strauß an Erholung, der über das UNESCO-Weltkulturerbe Wattenmeer weit hinausgeht.
Wangerooge: Reif für die Insel? Tipps und Interessantes
HotWährend sich die Insel bis April im gemütlichen Winterschlaf befindet und die 1.300 Einwohner fast unter sich sind, geht es vor allem in den Sommermonaten im Seebad (seit 1804) ordentlich rund. 10.000 Übernachtungs- und 2.000 Tagesgäste können es an guten Tagen in der Hauptsaison auf der autofreien Insel schon werden. Insgesamt zählt Wangerooge rund 500.000 Übernachtungen im Jahr. Unendlich Platz hat die Insel nicht, deswegen ist es ratsam ein paar Monate vor Reiseantritt sich eine Übernachtung in einer Pension, Hotel oder Ferienwohnung zu suchen. Auch eine Jugendherberge (aber wie der Name schon sagt: eher für die Jugend) im Westturm gibt es auf Wangerooge. Die meisten Touristen sind aber Wiederholungstäter, waren bereits mehrmals auf dem Eiland.
Wangerooge Anreise
Die Anreise, die lohnt und nicht kompliziert ist: Das Auto auf einen der bewachten und kostenpflichtigen Parkplätze in Harlesiel abgestellt und rauf auf die Fähre, deren Abfahrtzeiten sich nach der Tide richten (ein aktuellen Plan gibt es auf den Webseiten der Fährgesellschaft oder der offiziellen Inselhomepage). Eine Anreise mit der Bahn nach Wangerooge ist auch möglich, wenn auch ein wenig umständlicher: Angesteuert werden die Bahnhöfe in Oldenburg und Sande/Friesland von wo es mit dem Tidebus direkt bis zum Schiffsanleger in Harlesiel geht. Reisende aus dem Ruhrgebiet bevorzugen meist die Zuganreise über den Bahnhof Norden und die Weiterfahrt mit dem Bäderbus entlang der Küste. Eins ist aber für fast alle (bis auf die Gäste der Jugendherberge) gleich: Ohne Zug geht es nicht. Denn die Wangerooger Inselbahn (Schmalspurbahn) bringt die Gäste vorm Fähranleger bis ins Inselzentrum, wo es zu Fuß oder mit Elektro-Taxis / Gepäcktransport zu den Unterkünften geht. Wer es ein wenig komfortabler und schneller mag, kann auch von Harlesiel in fünf Minuten auf die Insel fliegen.
Ankommen
Angekommen, ausgepackt und ab zum Strand von Wangerooge der drei Kilometer und bis zu 100 Meter breit ist und ab ins kühle Nass? Mitunter geht das nicht sofort. Urlauber sollten sich über die Wetterbedingungen und die Tide abhängigen Badezeiten informieren. Broschüren liegen in der Touristeninformation aus. Also bevor geschwommen oder gesurft werden kann (Windsurfing Equipment kann vor Ort geliehen und auch Kurse gebucht werden) vielleicht einen kurzen Abstecher ins Zentrum von Wangerooge und vom Bahnhof entlang der Zedeliusstraße bis zu einem Wangerooger Wahrzeichen – dem auf einem runden Dünenhügel an der Strandpromenade gelegenen Cafe Pudding – flanieren und in den zahlreichen Touri-Shops nach Souvenirs Ausschau halten. Oder mit Lebensmitteln aus den beiden direkt nebeneinander liegenden Supermärkten eindecken (Hinweis: Die Preise sind verständlicherweise etwas teurer, als auf dem Festland).
Aktivitäten auf Wangerooge
Die Insel Wangerooge bietet Urlaubern (insbesondere Familien mit Kindern) ein großes Potpourri in Sachen Freizeitgestaltung. Sei es am Strand im gemieteten Strandkorb in der Sonne brutzeln (hierfür sind die Reise-Monate Juli und August empfehlenswert), eine Wanderung ein- bis mehrmals wöchentlich durch das Watt mit geprüften Führern oder Wind-, Kitesurfen, Kajak und Katamaransegeln (Mai bis September) von der unteren Strandpromenade West sowie Unterricht und Verleih von Stand-Up Paddle-Boards.
Extravagant sind sicherlich die Fahrten mit der Inselbahn auf der alten Zugroute in den Inselwesten von Wangerooge, mit dem Fischkutter zu den Seehundsbänken sowie Fahrten nach Spiekeroog (April bis Oktober) und Rundflüge über die Insel.
Wangerooge ist keine Partyinsel wie vielleicht Sylt, so gibt es auch nur eine Disco im Beachclub am Fußweg zum Westen – nahe dem Westturm.
Drachensteigen: Windig ist es natürlich auch auf Wangerooge, aber aus Sicherheitsgründen ist am Bade- und Burgenstrand, auf der oberen und unteren Strandpromenade sowie in der Nähe des Flugplatzes das Benutzen von Flug- oder Lenkdrachen nicht erlaubt.
Fahrradtouren sind auf der Insel möglich und sehr empfehlenswert. Vier Verleihstationen von Fahrrädern und Tretmobilen gibt es. Die Vermietungspreise richten sich nach Mietdauer und Ausstattung. Helme kann man dagegen nicht ausleihen.
Für Freunde der Freien Körper Kultur (FKK) ist die Insel dagegen nichts. Auf Wangerooge gibt es keinen FKK Strand.
Inline-Skater, Skateboardfahrer und Kickboardfahrer sind auf der Insel willkommen. In den Sommermonaten organisiert der Verein "Meeresleuchten e.V." Skate-Veranstaltungen auf der Rollbahn des Flughafens.
Für die Kleinsten: Drei ausgewiesene Kinderspielplätze gibt es auf der Insel: Kinderspielhaus im Dünengelände neben der Dünenhalle am Fußweg zum Westen, Spielplätze am Bade- und Burgenstrand sowie Abenteuerspielplatz nördlich der Tennisanlage
Kino: Auf Wangerooge zählt eigentlich draußen ist es am Schönsten. Wenn es das Wetter aber nicht zulässt, lohnt auch ein Kinobesuch (April-OKtober) im Hotel Hanken (Eingang Peterstraße). Hier werden aktuelle und Vorjahresfilme gezeigt.
Sportlich: Regelmäßige Lauftreffs (Joggen und Nordic Walking) und einmal im Jahr der Wangerooger Westturmlauf, dazu besteht die Möglichkeit zum Reiten: Drei Reitställe gibt es auf Wangerooge. Ausritte starten beim Reitstall Eden (Ausritte, Ponyreiten - verlängerte Richthofenstraße), Inselhof, Gudrun Thielemann (Ausritte, Kutschfahrten -Am alten Deich 14) und Ponyreitstall Janßen (Ausritte, Aufnahme von Gastpferden).
Wenn es um die Frage nach dem richtigen Eisen geht, dann sind sie beim Golfclub Wangerooge in der Nähe des Flughafens richtig. Ab 15 Euro (Jugendliche zahlen fünf) kann man hier der traditionellen Ballsportart Golf auf einem 6-Loch-Kurzplatz frönen. Auch eine Driving Range (Bälle kommen aus dem Automaten) gibt es.
Schwimmbad: Für ungemütliche Tage bietet sich das Meerwasser-Erlebnisbad "Oase" mit Bewegungsbad, Hallenbad mit 25-Meter-Becken, Kinderplanschbecken, Geysiren, Whirlpools, 70-Meter- Riesenrutsche und Freibad mit 25m-Becken und außerdem Sprungbecken mit 1-Meter- und 3-Meter-Brett an.
Sehenswürdigkeiten auf Wangerooge
Cafe Pudding, Alter Leuchtturm mit Heimatmuseum, Aussichtsplattform und Standesamt; Ehemaliger Ostanleger, Ehrenfriedhof am Fußweg zum Westen, Ehrenmal (Hartmannstand) auf der Düne nördlich des Abenteuerspielplatzes, Neuer Leuchtturm und Westturm, Wahrzeichen der Insel im Westen Wangerooges.
Shoppen: Erst Geld von den zwei Banken Landessparkasse zu Oldenburg oder Volksbank Jever holen und dann über die Einkaufsmeile flanieren.
Gesundheit
Wangerooge eignet sich zum Erholen und Entspannen, aber es gibt auch drei Ärzte auf der Insel deren Praxis vor allem in den Sommermonaten mehr als voll ist, was der Freundlichkeit des Personals keinen Abbruch tut. Ein Gesundheitszentrum mit Physiotherapie, Bäder, Massagen, Inhalationen am Westende der Oberen Strandpromenade sorgt für das ergänzende Wohlbefinden.
Eine Apotheke gibt es auf der Einkaufsstraße (Zedeliusstr. 31)
Wangerooge ist ein beliebtes Ziel für Mutter-Kind Kuren. Auf der Insel gibt es zwei Möglichkeiten für diese Form der Erholung: "Willehad", Bootsweg 12, DRK Villa Kunterbunt Siedlerstraße 48 - 50
Fußball
Auch im Nordseebad kommen Fußballinteressierte auf ihre Kosten. Der örtliche Fußballverein TUS Wangerooge spielt zwar in der zweiten Kreisklasse (Stand Januar 2015), aber ein Besuch an der Heimstätte zwischen Flughafen und Meer lohnt allemal. Kreisliga-Fußball mal anders erleben heißt die Devise. (unser Bericht aus dem Jahr 2013: Per Schiff oder Flugzeug zum Auswärtsspiel)
Aufwändige Maßnahmen zur Sicherung der Insel sind immer im Gange. In mehreren Bauabschnitten wird der Deich regelmäßig rund um den Ostinnengroden und bis hin zum Deichschart verstärkt und erhöht, damit der jeweils neue Deichabschnitt einer besonders schweren Sturmflut im Winter standhält und alles für die neue Urlaubssaison auf Wangerooge bereit ist.
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