Die Planungen für den Sommerurlaub sind im vollen Gange. Partyurlaub oder Familienurlaub, Spanien oder doch in Deutschland bleiben? Wie wäre es mit Griechenland, nein nicht zum Strandurlaub auf eine der schönen Inseln, sondern mit dem Auto über Griechenlands Festland. Als optimaler Startpunkt kann entweder Thessaloniki im Norden oder aber Athen im Süden des Landes gewählt werden. Je nach Routenführung gibt es unterwegs einiges zu sehen. Knapp 90 Kilometer entfernt von Thessaloniki befindet sich das Olympos Gebirge, welches im Rahmen eins Tagesausfluges zum Bergwandern einlädt. Starten kann man seine Tour durch die Täler und Anstiege des Nationalparks Olymp im Örtchen Litochoro.
Mit dem Mietwagen durch Griechenland: Routentipps aus dem Land des Olymps
Zwei Tage sollte man mindestens einplanen, wenn man die Berglandschaften in der Epirus Region an der Grenze zu Albanien erkunden will. Vorbei an alten Bergdörfern, ausgetrockneten Flussläufen und beeindruckende Bergseen erreicht man den Vikos Schlucht im Pindos Gebirge, den östlichen Teil der Epirus-Region. Die Vikos-Schlucht gehört zum Nationalpark Vikos-Aoos und ist laut dem Guinness Buch der Rekorde die tiefste Schlucht der Welt. Die 10 Kilometer lange Schlucht ist ideal zum Wandern. Wer von oben einen Blick in diese erhaschen möchte, bekommt diesen vom Oxia oder dem Vikos Balkon, welche über mehr oder weniger befestigte Straßen erreichbar ist.
Von Ionnina geht es entweder über die zeitraubende Bergpassstraße und der Autobahn nach dem Kalabaka, wo ein weiteres Highlight wartet, die Klöster von Meteora. Am Rande der kleinen Stadt Kalabaka ragen die bis zu 100 Meter hohen Meteora-Felsen-Nadeln in den Himmel. In den darauf erbauten Klosteranlagen leben noch heute viele Mönche und Nonnen. Will man die Klöster besuchen, sollte man einen halben bis ganzen Tag einplanen und die strenge Kleiderordnung beachten. Diese hängt am Eingang der Klöster aus. Neben den Klostern sollte man auch die Theopetra-Höhle besichtigen, in der sich das älteste von Menschen errichtete Bauwerk der Welt befindet. Die Felsformationen waren unter anderen Filmkulisse für den James Bond Klassiker "in Tödlicher Mission".
Von Kalabaka geht es durch die etwas öde wirkende thessalische Tiefebene weiter Richtung Süden, wo man nach gut 3 Stunden entspannter Fahrt das Parnassos Gebirge erreicht. Über kurvige Serpentinen-Straßen schlängelt man sich zum kleinen Örtchen Delfi. Unweit davon entfernt liegt die Ausgrabungsstätte Delphi auf ca. 700 Meter Höhe am Fuße des Parnass Gebirges, nördlich des Golfes von Korinth. Das Ausgrabungsgelände erstreckt sich über 300 Höhenmeter den Berg hinauf.
Auf der Anlage sind noch heute einige dorische Säulen des Tempels des Apollon zu finden. Der Tempel war übrigens Sitz des Orakels. Etwas oberhalb des Tempels liegt das Theater, in dem zu antiken Zeiten ca. 5000 Zuschauer Platz fanden. Weiter unten und auch außerhalb des eigentlichen Geländes liegt der Rundtempel des Heiligtum der Athena Pronaia mit der Tholos. Im angrenzenden Museum können wichtige Funde und Ausgrabungen besichtigt werden. Das Tolle an dieser Ausgrabungsstätte ist, dass man bei klarer Sicht nicht nur ein herrlichen Blick auf die Landschaft hat, sondern auch das 15 Kilometer entfernte Meer wunderbar sehen kann.
Weiter geht es auf die Insel Peloponnes, wo auf dem Weg von Patras nach Kalamata einer der bekanntesten Ort der Geschichte liegt. Die Rede ist von Olympia, das Heiligtum des Zeus und jener Ort, wo die ersten Olympischen Spiele der Antike stattfanden. Vor der dort zu findenden Ruine des um 600 v.Chr erbauten Hera-Tempel wird seit 1936 das Olympische Feuer entzündet.
Bevor man zum Ende der Tour über den Graben von Korinth dem Ziel Athen zusteuert, lohnt sich noch ein Ausflug zur byzantinischen Ruinenstadt Mystras. Nach einer Auf- und Abfahrt von Kalamata durch das Taygetos-Gebirge erreicht man die Ruinenanalge, welche unweit der gleichnamigen Stadt Mystras und der Kleinstadt Sparta liegt. Die in drei Teilen unterteilte Ruinenanlage befindet sich am Berghang, genauer gesagt an einem Ausläufer des Taygetos-Gebirges. Als Startpunkt eignet sich die Unterstadt, von wo man aus über die Oberstadt hoch bis zur Burg Zitadelle wandern kann. Oben an der Burg angekommen hat man einen beeindruckenden Blick über die lakonische Ebene mit dem grünen Meer aus Zitrusplantagen und Olivenhainen. Über die geschichtlichen Infos soll hier nicht weiter eingegangen werden. Nur so viel sei gesagt: Wer sich mit Sparta und Kreuzrittern auskennt, sollte auch Mystras kennen.
Wie schon angedeutet geht der Weg weiter Richtung Athen und damit wieder aufs griechische Festland. Dabei wird zwangsläufig der Graben von Korinth überquert. Früher von hoher Bedeutung für den Schiffverkehr hat der Kanal heutzutage an diese verloren, da hohe Gebühren und die Dimensionen des Grabens zu klein sind für große Schiffe. Hauptsächlich sind es Touristenschiffe, die den Kanal mit in ihre Reiseroute aufnehmen, aber auch kleiner Tanker und private Yachten durchqueren die bis zu 24 Meter enge und 8 Meter tiefe Wasserstraße. Nach knapp 1500 Kilometern erreicht man das Ziel Athen. Die Tour ist idealerweise in 12 Tagen gut zu schaffen.
Fotos: Frank Langkabel
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