Fragt mich jemand nach einem Urlaub in Thailand, fallen mir gleich zwei Dinge ein: Zum einen die paradiesisch anmutenden Bilder eines ehemaligen Bekannten aus seinem Tauchurlaub, zum anderen das Buch und die spätere Verfilmung um die Jahrtausendwende von „The Beach“. Der Traum vom unentdeckten Paradies schlummert in beiden in der Realität der Bilder und der Fiktion des Filmes, aber Thailand kann viel mehr. Thailand war vor allem in den 1990er und Anfang der 2000er Jahre Zielort für tausende von Rucksacktouristen und Tauchsportler. Bangkok, die Similan Inseln, Phuket, Koh Phi Phi, Hin Daeng, Krabi, Koh Tao waren und sind bis heute die beliebtesten Zentren des thailändischen Tourismus, auch nach dem verheerenden Erdbeben im Indischen Ozean am 26. Dezember 2004, von dem besonders die touristisch erschlossene Küste an der Andamanensee betroffen war.
Die Jahre heilen die Wunden und so kommen jährlich zwischen 25 und 30 Millionen Touristen in das asiatische Land für Erholungsreisen am Strand, Rundreisen, Kulturreisen sowie Aktivreisen. Dabei sind nicht nur die Küstenlagen in Thailand interessant, sondern auch das Landesinnere. Beispielsweise der nationalpark khao yai in der Nähe der Stadt Nakhon Ratchasima rund 260 Kilometer (rund vier Stunden mit dem Mietwagen oder fünf Stunden mit dem Zug) nordöstlich von Bangkok gelegen. Das Areal das seit dem Jahr 2005 zusammen mit dem Waldkomplex der Dong-Phaya-Yen-Bergkette (auf einer von 6155 Quadratkilometern) auf der Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO steht, war der erste Nationalpark in Thailand. Er wurde am 18. September 1962 eröffnet und wird jährlich von rund einer Millionen Touristen aus der ganzen Welt besucht.
Was bietet der Park? Der Nationalpark Khao Yai liegt in der Sankamphaeng-Bergkette und ist der drittgrößte Park des Landes. Touristen finden hier verschiedene Landschaftstypen, wie immergrüne Trocken-, Regen- und Nebelwälder sowie Graslandschaften mit über 2.000 verschiedenen Arten der Pflanzenwelt. Flach ist es nicht, denn die höchsten Erhebungen sind der Khao Rom mit 1.351 Meter, Khao Lam mit 1.326 Meter und der Khao Keaw mit 1.292 Meter. Der größte Teil des Parkes besteht aus einem Sandstein-Plateau mit Höhen bis zu 1.000 Meter. Zahlreiche Flüße haben in dem Park ihre Quelle.
Wasserfälle, Berge, Wälder und natürlich Tiere: Insgesamt 72 verschiedene Säugetier-Arten kommen in Khao Yai vor wie dem Asiatischen Elefant und Indochinesischen Tiger. Dazu gesellen sich zahlreiche Raubtierarten wie Leopard, Nebelparder, Marmorkatze, Bengalkatze, Asiatischer Wildhund, Binturong, Indischer Fischotter, Kragenbär oder Malaienbär. Aber auch Affen und 358 verschiedene Vogelarten sowie Fledermäuse haben ihre Heimat in dem Park. Eine Reise lohnt und auch für die Touristen ist einiges getan. So wurden vor dem Park zahlreiche Ressorts und Hotels in allen Preislagen gebaut. Auch für die Individualisten ist was dabei. So gibt es in Pha Kluai Mai ein Zeltplatz bei dem man sich für den schmalen Taler (Baht) ein Zelt mieten kann. Wer den Park auf eigene Faust erkunden will, sollte sich ein Auto mieten. Es werden aber auch geführte Touren angeboten.
Tipps: Den Park von der Nordseite besuchen und am Besten unter der Woche (am Wochenende ist es zu voll) und wer sich für die Wasserfälle interessiert, dem sei als Reisezeit der Oktober (Regenzeit) empfohlen.