Bestes Herbstwetter, die Familie ist motiviert - wo fahren wir gemeinsam hin? Tierpark! Immer eine sichere Bank, wenn man mit zwei Söhnen im Schlepptau einen ganzen Tag was unternehmen und sie dauerhaft bei Laune halten möchte. Okay, okay, aber es muss ja nicht immer der Berliner Tierpark sein. Seit geraumer Zeit stand der Zoologische Garten in Eberswalde auf der Liste. Schließlich soll dieser zu den schönsten Zoos in Europa gehören. Also dann! Brandenburg-Ticket gekauft und in Berlin-Ostkreuz in die Regionalbahn nach Eberswalde gesetzt. Nach 45 Minuten Fahrt ging es zu Fuß in Richtung Zoo. Oben rechts entlang, und dann die Grabowstraße und die Rudolf-Breitscheid-Straße entlang. Da der Zoo allerdings knapp außerhalb der Stadt in einem Waldgebiet liegt, ist es ein kleines Stück zu laufen. Die Fahrt mit dem Bus bis direkt zum Haupteingang ist durchaus empfehlenswert.
Ausflugstipp Eberswalde: Wo Grenzen zwischen Zoo und freier Natur verschwimmen
Für Erwachsene ein Zehner, für Kinder / Schüler von 4 bis 17 Jahren ein Fünfer - und schon ist man mittendrin statt nur dabei. Mein allererster Eindruck: Mir erschien alles ein wenig gedrängt auf kleinem Raum. Hier ein Tier, dort ein Tier, zwei Meter weiter gleich die nächste Spielmöglichkeit. Den Kindern (zwei und acht) glühten bereits nach zehn Minuten die Sicherungen. Ich befürchtete bereits diese Tour nach Eberswalde zu bereuen. Ach, was liebe ich die Weitläufigkeit des Berliner Tierparks! Aber halt, dies war wirklich nur der allererste Eindruck! Gleich zu Beginn bogen wir an der Teichanlage ab, besuchten das Löwen-Gehege und erklommen die ersten Aussichtspunkte. Um nicht in Hochgeschwindigkeit die einzelne Gehege abzuklappern, schalteten wir erst einmal einen Gang runter, gingen zurück zum Eingang und suchten dort das Restaurant auf.
Volle Punktzahl! Dies soll kein Werbeartikel, sondern eine persönliche Empfehlung sein! Was soll ich sagen? Mama brachte die Tabletts heran, zehn Minuten war alles verspeist! Die Kinder, welche auch mal Ess-Muffel sein können, verdrückten wirklich alles! Pommes, Nuggets, Nudeln mit Wurstgulasch und zum Abschluss eine hübsche Portion Rote Grütze mit Vanillesoße. Weg, alles weg! Wurstgulasch und Rote Grütze schmeckten aber auch wirklich prima und erinnerten an eigene Kindertage in der DDR.
Nur wenige Meter entfernt befindet sich eine Hängebrücke, die nicht nur für Kinder ein echtes Highlight ist. Als es von dort aus in die andere Ecke des Zoologischen Gartens ging, war ich doch ein wenig baff. Schlagartig wird es ruhiger, und man scheint plötzlich in freier Natur zu spazieren. Ein kleiner Bach wird überquert, und im dortigen Laubwald dürfen Rehe und das Damwild frei umherlaufen. In einer kleinen Hütte konnte unser Mini sogar auf einer Bank ein Stündchen Mittagsschlaf halten. Hier, in diesem Bereich der Anlage, kann man als Besucher wirklich zur Ruhe kommen.
Folgt man dem äußeren, parallel am Zaun verlaufenden Weg so stößt man auf die Freianlage, in der Amurtiger zu bestaunen sind. Nun denn, und ein Stückchen weiter bildet ein großer Spielplatz den Höhepunkt des Tages. Die Sicherungen glühten nun wirklich, aber das war nun auch egal, da der Nachmittag bereits einen wunderbaren Verlauf genommen hatte. Durch mehrere Betonröhren können die Kinder durch künstlich angelegte Sandhügel krabbeln, dieses bilden ein kleines Labyrinth und laden zum wilden Versteckspiel ein. Nicht nur ein Papa wurde dort zum wilden Monster und jagte die Minis durch die Röhren und erschreckte sie am anderen Ausgang. Also dann, mein persönliches Fazit: Getestet und für überaus gut befunden. Ein Tour nach Eberswalde lohnt sich in jedem Fall!
Fotos: Marco Bertram
- Brandenburg