Diebstahl von Wohnungsschlüssel durch Vermieter

Ja was ist denn nun mit der Bude?
Bist du raus? Gab es eine saftige Anzeige für den Vermieter?
Eskalierte die Situation? Oder hat sich alles wieder beruhigt?

H.F.

Hannibal Fletcher schrieb: Ja was ist denn nun mit der Bude?
Bist du raus? Gab es eine saftige Anzeige für den Vermieter?
Eskalierte die Situation? Oder hat sich alles wieder beruhigt?

Aktueller Stand ist: Wie bekannt, hatte der Eigentümer am 21.04.2009 die Wohnungsschlüssel gestohlen. Daraufhin habe ich noch am gleichen Tag das Schloss ausgewechselt und durch mein eigenes Zylinderschloss ersetzt. Eine Woche später hat der Eigentümer versucht, mit den gestohlenen Wohnungsschlüsseln in die Wohnung einzudringen. Dies ist ihm nicht gelungen. So war der letzte Stand seit Ende April/Anfang Mai.

Doch am 14.08.2009, also 2,5 Monate später nach dem o.g. Vorfall, geschah etwas Unglaubliches bzw. etwas, was ich die ganze Zeit schon befürchtet habe: Der Eigentümer hat am 14.08.2009 das ausgewechselte Schloss aufgebohrt und dieses dann durch ein 3. und neues Schloss ausgewechselt. Schlüssel hat nur er. Eine "Räumungsklage" gab es nicht.

Seit diesem 14.08.2009 habe ich kein Dach über dem Kopf mehr und schlafe in meiner Garage auf der anderen Seite von München im Landkreis München in der Nähe vom Starnberger See. Diese Garage hatte ich ab 2004 gemietet, vor allem damit ich halt so ein paar Sachen unterbringen kann wenn ich gross auf Reisen unterwegs bin.

travelnator schrieb: Doch am 14.08.2009, also 2,5 Monate später nach dem o.g. Vorfall, geschah etwas Unglaubliches bzw. etwas, was ich die ganze Zeit schon befürchtet habe: Der Eigentümer hat am 14.08.2009 das ausgewechselte Schloss aufgebohrt und dieses dann durch ein 3. und neues Schloss ausgewechselt. Schlüssel hat nur er. Eine "Räumungsklage" gab es nicht.

Der Sache nachgegangen, es gab tatsächlich eine beim Gericht eingereichte "Räumungsklage", die allerdings mir nicht zugestellt worden ist. Man hat hier mit Absicht mit einer falschen Postanschrift gearbeitet. Es kam zu einem Versäumnisurteil und so wurde praktisch vollstreckt, d.h. aufgebohrt und blahblah.

Ich habe vorhin gegen dieses Versäumnisurteil den Antrag auf "Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand" gem. § 233 ZPO eingereicht, dies entsprechend begründet, belegt und mit meiner Bescheinigung bei der Meldebehörde bewiesen.

bundesrecht.juris.de/zpo/__233.html



Parallel hierzu habe ich Strafantrag wegen Verdacht eines Einbruches und Hausfriedensbruches gegen den Eigentümer, den Gerichtsvollzieher und den schlossaufbohrenden Fettsack direkt bei der Staatsanwaltschaft eingereicht.

travelnator schrieb:

Hannibal Fletcher schrieb: Ja was ist denn nun mit der Bude?
Bist du raus? Gab es eine saftige Anzeige für den Vermieter?
Eskalierte die Situation? Oder hat sich alles wieder beruhigt?

Seit diesem 14.08.2009 habe ich kein Dach über dem Kopf mehr und schlafe in meiner Garage auf der anderen Seite von München im Landkreis München in der Nähe vom Starnberger See. Diese Garage hatte ich ab 2004 gemietet, vor allem damit ich halt so ein paar Sachen unterbringen kann wenn ich gross auf Reisen unterwegs bin.

he travelnator,

du schläfst seit dem 14. august in der garage? nicht dein ernst oder? wie kommst du an deine privaten sachen ran? hat der vermieter dir erlaubt, die wichtigsten dinge aus der wohnung zu holen? wie geht es nun weiter, wenn der herbst mit der verbundenen kälte kommt? das hört sich alles verdammt hart an und tut mir wirklich leid! echt mies!

tröstende grüße
franki

franki schrieb: du schläfst seit dem 14. august in der garage? nicht dein ernst oder? wie kommst du an deine privaten sachen ran? hat der vermieter dir erlaubt, die wichtigsten dinge aus der wohnung zu holen? wie geht es nun weiter, wenn der herbst mit der verbundenen kälte kommt? das hört sich alles verdammt hart an und tut mir wirklich leid! echt mies!

Naja, das mit der Garage ist nicht tragisch, hört sich vielleicht schlimm an, ist aber momentan nicht so. Vielleicht wirds die nächste Woche richtig kalt, der September ist ja eh schon fast um. Hmmm. Ausserdem ist es ja nur vorübergehend, damit ich in aller Ruhe mir was Anständiges suchen kann. Es war ja zu ahnen, dass nach dem Diebstahl der Schüssel ein Einbruchsversuch kommt, anschliessend irgendwie da was manipuliert wird und dann wird aufgebohrt. Meine privaten Sachen hatte ich schon nach dem Diebstahl der Schlüssel vorsichtshalber erst mal alles weggebracht und in die Garage auf der anderen Seite der Stadt reingestellt.

Weisst Du, ich habe in meinem Leben schon soviel durchgemacht und miterlebt. Und vom Prinzip her ist es eigentlich immer das Gleiche: Du kannst noch so gut Recht haben, es wird in solchen Fällen -- wie das mit diesem komischen Appartment aus Eurer Sicht ziemlich heftig war -- langfristig gesehen immer der Eigentümer gewinnen. Schau, das ist ungefähr so:

Der Eigentümer hat hier zwar eine Straftat begangen, er wird dann auch von der Staatsanwaltschaft bzw. vom Strafgericht bestraft, doch letztendlich unter dem Strich ist es so, dass er nach wie vor der Eigentümer dieses Appartment bleiben wird. Daran wird sich nichts ändern. Stimmts? Und was ist dann des Ende vom Lied an dieser Story? Der Eigentümer bleibt der Eigentümer und das ist nunmal sein Appartment. Und dann? Dann wird es irgendwann einmal wieder einen neuen Mieter geben. Und so grüsst dann wieder täglich das Murmeltier.

Ähnliches Lied kann man auch von Frauen erzählen, die Mütter sind. Wenn eine Frau Straftaten gegen das eigene Kind begeht, der Vater sich hierüber aufregt, dann wird sie von der Staatsanwaltschaft bzw. vom Strafgericht bestraft, doch letztendlich unter dem Strich ist es so, dass das Kind bei der Mutter bleibt. Daran wird sich nichts ändern. Dann wird es irgendwann einmal wieder einen neuen Mann geben. Und so grüsst dann wieder täglich das Murmeltier. (ich habe sowas Gottseidank nicht selbst erleben dürfen)

Was will man damit sagen? Oder was kann man daraus lernen? Was genau hat ein Kämpfen unter dem Strich gebracht, wenn man als Sieger hervorgeht? Nichts. Absolut gar nichts. Eigentlich bist Du auch als Sieger ein Verlierer. Man hat viel Zeit verloren, eine Zeit in Deinem eigenen Leben, wo Du genau weisst, dass Du nicht ewig lange leben wirst. Wenn Du später einmal ein 80jähriger Renter sein wirst, der einmal über sein Leben nachdenkt, wo er noch Zeit hätte sparen können, dann würde diesem Rentner auch diese vergeutete Zeit im Streit mit Wohnungseigentümer einfallen. Er wird einmal sagen: "Ja, da aber habe ich Recht gehabt!" Und? Was soll das bringen? Die Uhr des Lebens tickt erbarmungslos weiter. Will sagen: Bastle Dir eine schöne Urkunde mit einem "Ja, ich hatte Recht gehabt" und lasse es Dir auf Deinen Grabstein anbringen. Wenn einer 80 Jahre alt ist und einem zum Beispiel die Ärzte sagen, dass er nur noch 1 Monat zu leben hat, warum hatte er damals 5 Monate lange im Streit mit dem Eigentümer verloren, wo er ja so oder so aus dem Appartment hinausbefördert worden ist.

Es kommt mit der Lebenserfahrung und mit der Zeit von alleine, dass man manchmal so manche Dinge etwas anders sehen sollte. Und so ungefähr hatte ich mich auch in diesem Zusammenhang verhalten, nämlich die gesamte Situation einfach gelassen zu sehen und einfach nur das Beste daraus zu machen. Vor allem darf man sich nicht durch Emotionalitäten ablenken oder beeinflussen lassen.

Man kann das mit all den vielen Lebenserfahrungen auch wiederrum ganz anders sehen: Wenn etwas mit einer Wohnung nicht stimmt, gehe sofort wieder raus oder lasse Dich erst gar nicht mit sowas ein. Es kostet Dir nur wertvolle Zeit und Du lebst nur einmal. Egal wieviel Du Recht haben solltest, lass einfach die Finger weg von diesen verlockenden Recht-habe-Dingerchen, die eigentlich nur gefährliche Emotionalitäten sind, die Dich bei Lebensentscheidungen beeinflussen können.

Ist in etwa das Gleiche mit den Frauen: Welche Frau möchte Dich in Deinem Appartment besuchen, wo fast alles defekt ist? Eigentlich keine. Und das klingt ziemlich materialistisch. Es gibt zum Beispiel auch Frauen, die zu einem sagen versuchen "Mit Dir würde ich sogar unter der Brücke schlafen, Hauptsache wir können uns in den Armen sein", fang erst gar nicht zu flattern an, denn letztendlich sieht das Ende vom Lied doch anders aus: Es muss materialistisch funktionieren. Sie rennt weg. "Scheiss Heizung", sagt sie noch. D.h., lass sie erst gar nicht in Dein kaputtes Appartment rein! Das geht in die Hose und wäre vielleicht schade darum.

Na sicher schauen Frauen auf das Materielle, mein Freund.
Welches Schlitztierchen möchte denn schon in einer Bruchbude wohnen?

Theo