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Untergang der DDR

16 Okt 2006 15:08 #4824 von Marco
Untergang der DDR wurde erstellt von Marco
Stück für Stück verwischen die Spuren eines Landes.
Es gibt immer weniger Dinge, die 1:1 an die DDR erinnern.
Letzte Woche war ich im Erzgebirge unterwegs und stieß auf eine alte Möbelfabrik, die 1990 geräumt wurde und seitdem mehr und mehr verfällt.
Ein Beispiel für viele Gebäude aus DDR-Zeiten, die nach und nach verschwinden...
Dies soll kein Beitrag zur Ostalgie sein, sondern nur eine kleine Ermahnung, die einst so gewöhnlichen Dinge festzuhalten ...

[url:2116woa9]www.ddr-fotos.de/spurensuche.htm[/url]

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14 Nov 2006 15:06 #4949 von elma
elma antwortete auf Re: Untergang der DDR
nette bilder, nur ich verstehe das mit dem "untergang" nicht.
wie soll das gemeint sein? es ist doch nix untergegangen, oder?
man schloss sich der bundesrepublik an, oder nicht?

elma :roll:

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15 Nov 2006 10:31 #4961 von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: Untergang der DDR
Na klar, ist die "DDR" untergegangen. Und das ist gut so.
Man sollte allerdings endlich auch das Thema zu diesem Landstrich begraben.
Lassen wir es ein für allemal gut sein. Deutschland hat momentan andere Sorgen, oder irre ich mich, Freunde?
Oder wie oder was?
Aber wir können ja noch jahrzehntelang über unsere Vergangenheit sülzen, und dabei ganz klar Deutschlands Zukunft aus den Augen verlieren!

H. F.

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02 Feb 2007 22:12 #5438 von Horst
Horst antwortete auf Re: Untergang der DDR
hier sülzt doch niemand über die Vergangenheit, sondern über eine schöne Erinnerungen. Und was heist Deutschland? hätte man den Osten nicht so verarscht, und die Wiedervereinigung Zeitgemäß vollzogen, hätten wir auch nicht so ein Problem. Die Ostalgiegeschichte verstehst du sowieso nicht, also halt dich am besten aus der Thematik raus, und hilf mal dem Deutschland durch deine Taten, Sprüche, wie "Mal aufhören mit dem Jammern". Das mit dem Aufschwung ist Geschichte jetzt geht es nur noch Rückwärts...... aber vielleicht will ja noch jemand neue Autobahnen bauen oder hat noch bessere Ideen als du wahrscheinlich hast. Tun mir echt leid solche Einseiter.
Ich danke dem Osten für diese Erfahrung, man fühlt sich so überlegen, das Einzige das die Wessis einem nicht nehmen konnten.

Sorry, ich bin kein Wendeverlierer

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05 Feb 2007 08:15 #5444 von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: Untergang der DDR
Schöne Erinnerungen?
Erinnerungen an die Zeit in einer Diktatur?
Wie Ihr es wollt...
Spaltet Euch doch ab, zieht ne Mauer und wirtschaftet wieder selbst...
Und immer dieses Gejammere über das "Verarschen der Ossies". Mein lieber Mann, wie viele Milliarden flossen und fließen zu Euch? Die DDR war so was von runtergewirtschaftet, ist das "unsere" Schuld gewesen?
Wir haben nicht gejammert, sondern angepackt. Dass es üble Spekulanten und Drecksäue gab, bezweilfelt doch niemand. Klar, ziehen böse Leute immer ihr Vorteile aus bestimmten Situation. Das war nicht schön, aber Ihr wart einfach auch naiv gewesen, ganz ehrlich und unverblümt, Horst!

H.F.

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05 Feb 2007 10:31 #5448 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Untergang der DDR
Für und wieder.

Einerseits ist es nicht von der Hand zu weisen, dass die DDR über den Tisch gezogen wurde. Es war ein Anschluss der DDR an die BRD. Aber was war denn die DDR noch? Sie überlebte ja nur noch dank den Krediten der BRD und wäre so oder so kollabiert! Wie oft habe ich in Leipzig gehört, dass früher alles besser war. Ja wieso? Weil die DDR massiv über ihre Verhältnisse lebte! Seit den 70ern war die DDR praktisch pleite! Dennoch hätte der Westen darauf verzichten müssen, alles was aus dem Osten kommt grundsätzlich schlecht zu reden. Da wäre etwas mehr Fingerspitzengefühl angezeigt gewesen, anstelle die 'Überlegenheit' des Westens dem Osten in jeglicher möglicher Form zu demonstieren. Ich finde es schade, dass nicht anerkannt wird, dass es auch in der DDR gute Sachen gab. Das Schulsystem zum Beispiel wurde von Skandinavien übernommen. Nun diskutiert man in Deutschland über das skandinavische Modell. Warum nicht über das DDR-Modell? Weil aus der DDR ja nichts gutes kommen kann...Hier wäre doch eine fairere Beurteilung angebracht. Die Situation '89 war einzigartig, nie dagewesen. Das Zeitfenster für die Wiedervereinigung nur kurz offen. Es hat leider nicht so geklappt, wie wir alle es gerne hätten, aber kann man deshalb irgendjemanden einen Vorwurf machen? Ich denke, man sollte mehr diesen einmaligen Moment des Glücks, die Euphorie der wohl grössten Revolution (und vorallem unblutigen) unserer Generation schätzen und dafür dankbar sein, dass letzendlich die Vernunft über Wahnsinn gesiegt hat.

Lenins Parteityp war eine Einladung an die Diktatur, wie Rosa Luxemburg schon 1904 erkannt hat, Ulbrichts Sozialismus ein Irrläufer. Sie alle hatten die Frechheit, sich auf Karl Marx zu berufen, in Tat und Wahrheit haben sie Karl Marx verraten.
Ein bisschen Sozialismus wäre für uns alle gut. Ich sehe nicht ein, warum Strom, Miete, Eisenbahn, Wasser für den Gewinn der Aktionäre da sein soll und das Volk deshalb tief in die Kassen greifen muss. Diese Dinge gehören dem Volk! Ach ich schweife ab, wie immer bei diesen Themen ... :lol:

Sehr geschätzt habe ich in Leipzig die Solidarität unter den Menschen, die ich der alten BRD nicht gekannt habe. Und mal ganz ehrlich, ich fand es spannend in die 'DDR-Welt' hineinzutauchen. Die Architektur, die Produkte, ich bin halt angehender Historiker und die 'Ostzone' übt durchaus Neugierde und Faszination aus....:lol:

Wer zu spät kommt, denn bestraft das Leben. Gorbi hat das früh erkannt, aber leider viele ehemalige DDR-Bürger nicht. Hier muss ich leider sagen, dass die Probleme im Osten doch zum grossen Teil hausgemacht sind. Der Kommunismus als Ausrede genügt nicht, denn in fast allen ehemaligen kommunistischen Staaten läuft die Wirtschaft ohne Transferzahlungen besser. Soweit ich weiss, wird jedes Jahr wird mehr Geld nach Ostdeutschland gepumpt als der Jahresetat der Schweiz beträgt! Scheinbar wirkungslos! Da kann ich jeden Westdeutschen verstehen, der die Schnauze voll hat, dauernd soviel Geld 'versickern' zu sehen. Und eins ist klar, so kann das nicht weitergehen! Doch was ist zu tun?
Allerdings ist die Tendenz gross, dass jeder, der jammert ein Ossi ist und all die anderen Wessi. In der Schweiz haben auch die Westdeutschen den Ruf, gerne rumzujammern. Interessant wäre mal zu wissen, wieviele resignierte es wirklich im Osten gibt. Könnt mir gut vorstellen, dass die Zahl gar nicht so gross ist, wie man allgemein denkt.

Wenn ich Vorschläge machen müsste, hm. Ich gebe in erster Linie der Politik schuld. Es ist einfach nur peinlich. Sie wird von den Lobbygruppen dominiert und entfernt sich immer mehr vom Volk. Das Einzige was ihnen einfällt ist die Einahmen zu erhöhen. Das wichtigste ist endlich, die Bürokratie zu entrumpeln und somit die Wirtschaft atmen zu lassen. Es ist unglaublich, für was alles es Regeln und Behörden gibt. Wenn das Amt, dass sich um Arbeitslose kümmert, einer der grössten Arbeitgeber Deutschlands ist...So eine Politik erzeugt doch nur Frust.

Dann muss ich aber auch mit den Ostdeutschen schimpfen. Als ich in Leipzig war, schlug die Bild Leipzig gerade einen fremdenfeindlich Akt im Osten breit. Wie war die Reaktion? Scheisswestpresse. So geht das nicht. Immer Verantwortung abschieben. Ich hatte in Leipzig das Gefühl, dass der Groll auf den Westen sehr gross ist. Da wurde viel kaputtgemacht. Ich kann das teilweise nachvollziehen, aber irgendwann muss man doch aufstehen und diesen arroganten Westlern zeigen, dass der Osten Qualitäten hat, von denen die Westler nur träumen können! Aber dieser Ehrgeiz scheint im Osten nicht vorhanden zu sein. Wenn ich in Ostdeutschland eine Firma habe und ich quasi meinem Mitarbeiter dauernd nachlaufen muss, weil er nichts aus eigenem Antrieb tut, wohin führt das? Es wird höchste Zeit, dass die Leute im Osten aufwachen und endlich ihr Drückebergertum ablegen und Eigeninitiative entwickeln. Die Zeiten, indenen sich der Staat um alles kümmerte sind vorbei! Und vorallem fertig gejammert! (Ab dem Gejammere wäre ich in Leipzig fast selber deprimiert geworden) Denn damit drückt man sich nur vor der eigenen Verantwortung. Etwas mehr Mut und Tatendrang, den von nichts kommt nichts. Ihr seid es, die für eure Region verantwortlich seid und nicht der Staat! Fertig resigniert, ihr müsst doch einen Traum haben, eine Vision, was erreichen wollen! Also angepackt, Optimismus versprühen, es kann nur besser werden! Natürlich schafft ihr das! Veränderungen fangen immer im Kopf an!

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19 Feb 2007 12:57 #5509 von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: Untergang der DDR

kalleman schrieb: Dann muss ich aber auch mit den Ostdeutschen schimpfen. Als ich in Leipzig war, schlug die Bild Leipzig gerade einen fremdenfeindlich Akt im Osten breit. Wie war die Reaktion? Scheisswestpresse. So geht das nicht. Immer Verantwortung abschieben. Ich hatte in Leipzig das Gefühl, dass der Groll auf den Westen sehr gross ist. Da wurde viel kaputtgemacht. Ich kann das teilweise nachvollziehen, aber irgendwann muss man doch aufstehen und diesen arroganten Westlern zeigen, dass der Osten Qualitäten hat, von denen die Westler nur träumen können! Aber dieser Ehrgeiz scheint im Osten nicht vorhanden zu sein.


Du sprichst mir absolut aus der Seele, Kallerman.
So genau meine ich das auch.
Immer dieses Abschieben der Verantwortung.
Dieses Gejammere, dieser Groll.
Der Ehrgeiz ist in der Tat im Osten abhanden gekommen.
Alles richtig, was du da schreibst.
Ich hoffe, auch der Horst wird das endlich mal raffen!

H.F.

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