Untergang der DDR

: :!:
Die DDR ist doch nicht "untergegangen".
Sagt man nicht, sie hat sich der Bundesrepublik Deutschland angegliedert??

Danilov

Hannibal Fletcher schrieb: Na klar, ist die "DDR" untergegangen. Und das ist gut so.
Man sollte allerdings endlich auch das Thema zu diesem Landstrich begraben.
Lassen wir es ein für allemal gut sein. Deutschland hat momentan andere Sorgen, oder irre ich mich, Freunde?
Oder wie oder was?
Aber wir können ja noch jahrzehntelang über unsere Vergangenheit sülzen, und dabei ganz klar Deutschlands Zukunft aus den Augen verlieren!

H. F.

moment!
ein wenig aufarbeitung darf man ja nun doch erwarten und betreiben, oder?
meine frage bezog sich allein auf die fotos, die ja im prinzip nicht sooo übel sind... :wink:

elma

Ich hab mich heute erst in den "Untergang" verirrt. Aufarbeitung ist genehmigt. Weiter machen. :wink:
Hanni und Kalle, daß da Ehrgeiz im Osten verloren gegangen ist, mag sein. Nur darf doch die Frage erlaubt sein, wo der Ehrgeiz, etwas besser zu machen, als die im Osten in BW ist. Da entdecke ich nach wie vor, vorallem im Dienstleistungsbereich, das Mittelmaß von dem was man aus der DDR-Dienstleistung kennt. Werkstattöffnungszeiten aller großen Marken bis 17.30,(In DD alle bis20.00 Uhr) Kellner, die einen auch schon mal mit einem bösen Blick am liebsten umbringen. Nur weil man was bestellt hat. Autowerkstätten, die einem gleich mal die Ersatzteile zeigen, welche der Kunde doch besorgen solle, damit man arbeiten kann.(S. und TÜ) Dann geht die "Probefahrt" gleich zwei mal über 150km. Selbstverständlich ohne Nachzutanken. Bei einer Panne lehnt einen gleich mal die sogenannte Fachwerkstatt ab. Mit der Begründung: "Morgen ist Vatertag". Auto Samstags abholen geht nicht, weil nur die Verkaufsabteilung des Hauses geöffnet hat. Krankenscheine um noch 6 Wochen "Zusatzurlaub" zu nehmen, kommen von den Einheimischen. Das ist ne Aussage von mehreren Marktleitern. Ich hab sie sogar Zielgerichtet dazu befragt. Solche Krankmacher hat fast jeder DDRler in seiner Arbeitsumgebung gehabt. Stimmts? Währen der Arbeitszeit einkaufen gehen. Nicht etwa in der Pause. Der Gewerbeamtstyp kommt generell 15min nach der amtlichen Öffnungszeit (8.00 Uhr) mit der Begründung: Die S-Bahn kommt erst jetzt an. Ja und Eigeninitiative erst. Da bekomm ich immer wieder zu hören: "Bekomme ich nicht bezahlt. Da hol ich mir nur Ärger an den Hals. Dafür gibt es Chefs." usw. So was höre ich auch von Markleitern. Ich erlaube mir sogar die jeweiligen Gesprächspartner direkt zu fragen. In meiner Situation schein das zu klappen. Es ist noch längst nicht alles, was ich hier aus der DDR wiedergefunden habe. Wenn ich das dann auch noch dazu sage, verstehen die Eingeborenen die Welt nicht mehr. Nun klärt mich mal auf, was im Osten da noch schlechter sein kann.

Hannibal Fletcher schrieb: Schöne Erinnerungen?
Erinnerungen an die Zeit in einer Diktatur?

Aha, auf jeden Fall gab's genügend Arbeitsplätze.
Darf ich fragen, ob Du in DDR bzw. UdSSR warst?

il ragazzo schrieb:

Hannibal Fletcher schrieb: Schöne Erinnerungen?
Erinnerungen an die Zeit in einer Diktatur?

Aha, auf jeden Fall gab's genügend Arbeitsplätze.
Darf ich fragen, ob Du in DDR bzw. UdSSR warst?

Genügend Arbeitsplätze?
Prima! Schön am Fließband in der Brigade im Kombinat der VEB Plaste & Elast in Buna...
Wer in der DDR nicht konform war wurde so oder so in irgend eine Fabrik gepackt, damit der dort das arbeiten lernt. :wink:
In der DDR? Ja, da war ich häufig!
In der UdSSR? Nein!
In Russland? Ja!

H.F.

Hannibal Fletcher, Soll ich dir Zahlen zum Vergleich vor die Nase werfen, oder was?

Also gut, Du warst in der DDR. Hat dich dort jemand verfolgt oder wie kannst Du über Diktatur sprechen, ha?

Hör mal zu Gospodin Russki, wie ich gelesen habe, hast du erst gerade dein Abi gemacht.
SPRICH; du bist noch ein ganz, ganz, ganz junges Küken.
Als der Eiserne Vorhang fiel, da gingst du noch ganz flott in den Kinergarten, stimmts?
Nichts gegen dich, mein russischer Freund, aber, dass UdSSR und DDR waschechte Diktaturen waren, steht nun mal fest. Meinst du nicht??
Es gab defenitiv keine freie Wahlen - somit waren diese Länder alles andere als demokratisch. Jegliche Dinge im Lande wurden zentral von den Gremien der Partei gelenkt.
Es gab kaum Länder, wo es dermaßen viele Mitarbeiter des Geheimdienstes für innnere Angelegenheiten gab.
Tausende dienten in der DDR dem Ministerium für Staatssicherheit. Es wurde bespitzelt, spioniert und dokumentiert. Bis ins letzte!
Tausende kamen in den Bau nach Bautzen oder Hohenschönhausen.
Wer linientreu war, der lebte sein bescheidenes Leben. Wer Freiheit leben wollte, bekam es mit den Organen der Partei zu spüren. Dann war Schluss mit lustig.
Wer den Wehrdienst verweigern wollte, der musste Bausoldat werden. Solche Leuten wurden in der Chemischen Industrie eingesetzt, die dreckigsten Arbeiten waren gut genug für solche Menschen.
In der 9. Klasse ging es ins Wehrlager.
Es gab Fahnenapelle.
Es gab Wehrunterricht.
Es gab Zivilverteidigung.
Es gab Grundzüge, Leitlinien, die einer Diktatur mehr als ähnlich waren...

Und wie hieß es so schön??
Die DDR war eine Diktatur des Proletariats!
Das wurde offiziell propagiert.
Irre ich mich da?
Also was??

Ihr wollt es wissen?
Wirklich wissen, wo ich aufgewachsen bin?
Zu gegebener Stunde werde ich es Euch noch wissen lassen.
Hier wird kein Land durch den Kakao gezogen.
Hier wird das jetzige System nicht in den Himmel gelobt.
Aber diese "so schlimm war es nicht - Scheiße" kann ich einfach nicht mehr hören!!!!!!! :twisted:

H.F.


PS: Von die brauch ich mir schon gar nicht "Zahlen vor die Nase werfen lassen"!