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Untergang der DDR

14 Nov 2007 15:06 #6847 von reise_frank
reise_frank antwortete auf Re: Untergang der DDR
Was wäre eigentlich gewesen, wenn die DDR nicht "untergegangen" wäre? Ich meine, wenn es den Fall des Eisernen Vorhangs nicht gegeben hätte. Eine interessante frage, oder? Wie lange hätte die Wirtschaft in der DDR noch funktioniert? Wann wäre der innere Druck auch ohne Perestroika in der SU zu groß geworden?

Frank

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14 Nov 2007 20:57 #6851 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Untergang der DDR
Trenn mal bitte den Mauerfall von dem Untergang. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Letzteres wäre ja ohne das erste gar nicht gegangen. Die Antwort auf die Frage können Dir die restlichen Ostblockländer geben.

Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.

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18 Nov 2007 12:57 #6904 von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: Untergang der DDR

Buhli schrieb: Trenn mal bitte den Mauerfall von dem Untergang. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Letzteres wäre ja ohne das erste gar nicht gegangen. Die Antwort auf die Frage können Dir die restlichen Ostblockländer geben.


Ja, okay, aber die Situation der restlichen Ostblockländer war ja auch eine andere, weil sich die Grenzen öffneten.
Frank meinte wohl, wie lange hätte das System in der DDR bestehen können, ohne den Hauch von Glasnost.
Politischer Stand wie 1980 - wie hätte es im Jahr 2000 oder gar jetzt ausgesehen? Hätte die Wirtschaft halten können? Die Energieversorgung zum Beispiel?
Alles wurde in einem gewaltigen Kraftakt errichtet, doch wenig konnte instand gesetzt und erhalten werden. Der Verfall war überall zu sehen. Was wäre passiert?

H.F.

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19 Nov 2007 20:36 #6937 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Untergang der DDR
Vielleicht ist dem Frank nicht zu Ohren gekommen, daß mit Beginn der zweiten Hälfte der 80er Jahre eine Investitioswelle durch die DDR ging. Da war der Zeitraum bis 90 allerdings zu kurz, um die ersten "Früchte" sehen geschweige denn ernten zu können. Da war so viel zu machen, daß wir sicher frühestens 2000 etwas mehr Land gesehen hätten. Diese "Früchte" konnte man dann dank der Treuhand, im Westen unseres neuen Deutschlands ernten...

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20 Nov 2007 10:31 #6940 von reise_frank
reise_frank antwortete auf Re: Untergang der DDR
Moin moin Buhli,

nein, ist mir nicht wirklich zu Ohren gekommen.
Ich weiß, dass es in den 70ern ganz gut voran ging, zumindest in der DDR. Dann gab es Anfang der 80er Jahre noch einmal einen Millardenschub an Devisen. Strauß und Konsorten hatten ja fette Deals mit der DDR ausgehandelt. Eigentlich unglaublich, was da geschah.
Ohne diese Millarden wäre bereits Mitte der 80er Jahre wahrscheinlich so oder so Sense gewesen. Denke ich mal zumindest.
Aber obe es in den 90er Jahren noch einmal aufwärts gegangen wäre? Na ich weiß nicht. Es war einfach zu viel marode. Schau mal, wie viele EU-Millarden in die Industrie und die Infrastruktur geflossen sind. Bis nach 15 Jahren endlich mal alles auf gewissem Niveau ist. Klar, aber vielleicht hätte man einfach irgendwie weitergewerkelt. So wie Nordkorea.

Gruß Frank

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20 Nov 2007 20:34 #6950 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Untergang der DDR
Jaja reise_frank,

ich hab da genau die gleichen Infos. Die BRD hat ganz schön tief in die Kasse gegriffen für ihre Transitrechte nach Berlin etc.. Nur dank Krediten der BRD hat es die DDR noch bis '89 geschafft. Gorbatschow's Geduld war dann acuh zu Ende mit den bockigen SED'lern und wollte (konnte) auch keinen finanziellen Support mehr leisten. Die DDR wäre früher oder später kollabiert. Es lag an Kohl. Hätte er den Geldhahn zugedreht, wäre es um die DDR geschehen gewesen.

Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass da ne Investitionswelle durchs Land ging. Wenn man nur die Bausubstanzen der nichtrenovierten Häuser in Leipzig sieht, da ist ja alles marode.

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20 Nov 2007 21:04 #6955 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Untergang der DDR
Ja Kalle, bei diesem Anblick kann man sich das heute nicht mehr vorstellen. Es war bis dahin bereits zu viel kaputt um einen etwas schnelleren Aufschwung erleben zu können. Da war das eigene Geld einfach zu wenig und die ganze Produktionsstruktur viel zu sehr auf "Bandarbeit" fixiert. Dienstleistungsgewerbe gab es faktisch nicht. Die Privatunternehmchen hatten noch dazu kein Interesse, mehr zu machen als es die progressive Einkommenssteuer zuließ. Das hat doch alles irgendwo Auswirkungen. Es ist nur schlimm, daß es so weit gekommen ist. Ein Staat kollabiert? Wie soll das gehen? Wenn ein bestimmtes BSP erbracht wird, ist er für die Banken Kreditwürdig. Siehe alle anderen Ostblockländer. Der RGW hat bereits mitte der 80er angefangen mit Devisen zu bezahlen. Wohlgemerkt untereinander. Nur um da eine erfolgreiche Struktur erkennen zu können, sind 5 Jahre zu wenig. Vergleichbares Handeln legen die Banken auch heute noch bei selbständigen an den Tag. Den sind fünf Jahre auch zu wenig.
Übrigens haben Kohl & Co den Geldhahn zugedreht. Als Modrow in Bonn war, hat er ihm zu diesem Thema die kalte Schulter gezeigt. Langsam wächst ja was zusammen. Wie hab ich schon mal zitiert? "Die mit den Träumen und die mit dem Geld, die finden sich früh oder später."

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