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Untergang der DDR

04 Okt 2007 21:57 #6528 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Untergang der DDR
Ich habe nur manchmal das Gefühl, dass bei Euch Ossies auch mal gern um den heißen Brei gefaselt wird. Tauchen Fakten auf, wird alles zerredet. Es wird immer das Weltbild nett zurechtgerückt. Die eigene Scheiße in der Vergangenheit zu sehen kann schmerzen. Aber so ist das nun mal.

Hanni tausch das Ossies gegen Wessies aus. Der Rest stimmt zu 100%. Uns beiden scheint es scheinbar aufzufallen. Natürlich jeder aus seiner Sicht.

Die Milliarden waren es mit Sicherheit nicht, die uns haben (über)leben lassen. Die Bundesrepublik war bereits 1982 höher verschuldet, als die DDR beim Beitritt. War erst vor kurzem In einem der drei Magazine zu lesen. Es mus was anderes gewesen sein. :?:

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09 Okt 2007 11:14 #6542 von Marco
Marco antwortete auf Re: Untergang der DDR

Buhli schrieb: Die Milliarden waren es mit Sicherheit nicht, die uns haben (über)leben lassen. Die Bundesrepublik war bereits 1982 höher verschuldet, als die DDR beim Beitritt. War erst vor kurzem In einem der drei Magazine zu lesen. Es mus was anderes gewesen sein. :?:


Hm, das ist nun so eine Sache...
Von den Schulden her müssten ja die USA längst den Bach runter gegangen sein. Sind sie aber nicht. Sie sind ganz klar militärisch und wirtschaftlich die absolute Nummer 1.
Deutschland ist ebenso hoch verschuldet, ist aber Exportweltmeister.
In der DDR fehlte es dagegen bereits am Grundsätzlichen. Braunkohle, Energie und Grundversorgung - da musste in der DDR Jahr für Jahr hart gekämpft werden. In den 70ern lief es noch besser, in den 80ern ging es dann doch stetig bergab...
Ich denke auch, dass die Devisen den Staat noch etwas länger am Leben ließen und die Grundversorgung sicherten.
Natürlich war die BRD auch hoch verschuldet - doch dort gab es nicht solch einen Verfall wie in der DDR.
Bei uns in der DDR war doch Ende der 80er Jahre fast alles marode. Die Fabriken, die Straßen, die Bahnhöfe, das Schienennetz. Die Altbauten sahen aus wie nach dem Krieg. Selbst an den Bahnhöfen Alexanderplatz und Ostbahnhof pfiff der Wind durch unzählige zerbrochene Scheiben. Verfall, wohin man auch schaute. Die Autobahnen waren eine Holperpiste, die Kraftwerke waren reinste Dreckschleudern. In der Region um das Zementwerk Rüdersdorf sah es aus wie nach einem Atomdesaster.
Selbst die Zäune der deutsch-deutschen Grenze konnten Ende der 80er Jahre nur noch behelfsmäßig geflickt werden.
Es fehlte an allen Ecken und Kanten. Kupfer war Mangelware - Aluminium musste für jegliche Stromleitungen herhalten. Selbst Baumwolle war rar...
Ohne die Unterstützung vom Westen wäre sogar die Grundversorgung zusammengebrochen. In Polen ist das doch Anfang / Mitte der 80er Jahre passiert. es gab kein Fleisch, es gab nichts. Das Volk erhob sich.
Soweit sollte es in der DDR nicht kommen...

Marco

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09 Okt 2007 23:18 #6552 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Untergang der DDR
Marco was bei uns alles fertig war, war doch auch im gesamten Ostblock fertig. Die anderen Länder waren noch mehr am Boden, als die DDR. Hat jetzt nichts mit Schönreden zu tun. Es war ja trostlos. Nur die Existenz der gesamten noch ärmeren Bruderstaaten, beweist doch, daß es auch ohne Wiedervereinigung weiter gegangen wäre. Die Wiedervereinigung ist nur der gemeinsamen Geschichte zu verdanken, und nicht den großzügigen Bundis mit den Milliarden in der Tasche. Wenn die sich auf die gemeinsame Geschichte besonnen hätten, wäre der Schaden im osten nicht so groß wie sie ihn dann letztendlich gemacht haben. Die marode DDR hat schon reichlich Löcher ins Bundessäckel gerissen. Die losgelassenen NIETEN IN NADELSTREIFEN haben das Fass allerdings zum überlaufen gebracht. Nachdem die fertig mit austoben waren, gab es etwa eine Million Arbeitslose mehr als nötig. Das sind ja nur 20% von ehemals 5 Millionen. Daran hat die Bundeskasse mehr zu kauen als an der maroden DDR. Ist zwar nicht besonders Populär unter den Bundis, aber leider Wahr. Es gibt glücklicherweise nicht nur Hannis. Es gibt auch welche, die dabei waren und sich für ihre Landsleute im Westen schämen. Da ist noch nicht die Reede von Herrn Kohl und Schmidt....

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19 Okt 2007 15:43 #6611 von lyrik-berlin
lyrik-berlin antwortete auf Re: Untergang der DDR
na, dass der ostblock "fertig" war - dem kann man nichts mehr hinzufügen.
rumänien, die slowakei, weißrussland, polen und die ukraine kämpfen immer noch unter den folgen der misswirtschaft...

mark

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22 Okt 2007 00:11 #6646 von Buhli
Buhli antwortete auf Re: Untergang der DDR
Das sie zu kämpfen haben sieht man. Nur machen die eben ihr eigenes Ding. Wo wären denn die ehemaligen westeuropäischen Armenhäuser wie Portugal, Italien, Griechenland usw., wenn da nicht die EU geholfen hätte? Haben die besser gewirtschaftet? Das sich der Lebensstandart dieser genannten seit der €-Einführung schwunghaft verbessert hat lässt für den Rest des Ostblocks hoffen. Unterschätzt werden sollten die nicht.

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24 Okt 2007 22:18 #6677 von reise_frank
reise_frank antwortete auf Re: Untergang der DDR

Marco schrieb: Stück für Stück verwischen die Spuren eines Landes.
Es gibt immer weniger Dinge, die 1:1 an die DDR erinnern.
Letzte Woche war ich im Erzgebirge unterwegs und stieß auf eine alte Möbelfabrik, die 1990 geräumt wurde und seitdem mehr und mehr verfällt.
Ein Beispiel für viele Gebäude aus DDR-Zeiten, die nach und nach verschwinden...
Dies soll kein Beitrag zur Ostalgie sein, sondern nur eine kleine Ermahnung, die einst so gewöhnlichen Dinge festzuhalten ...


















Die Tasse kenne ich auch noch. Wohl Standard in jeder Kantine und in jeder Mitropa. :wink:

Mit freundlichen Grüßen Frank

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06 Nov 2007 12:49 #6745 von Marco
Marco antwortete auf Re: Untergang der DDR


So trostlos wie der Bahnhof in Markkleeberg (und der ging noch) sind noch sehr viele Ecken in den neuen Bundesländern.
Auf der Regionalbahnfahrt nach Leipzig hatte ich wieder krasse Bahnhöfe und Ortschaften gesehen, wo noch völlig die Zeit stehen geblieben schien.
Unvorstellbar, welch ein Verfall eingesetzt hätte, wenn es den Mauerfall nicht gegeben hätte...

Marco

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