× Reiseberichte, Erfahrungen für Reisen nach Lateinamerika, insbesondere Brasilien. Karneval in Rio, Regenwald und Amazonas – der grüne Kontinent steht Euch offen, was interessiert Dich am meisten?

Kolumbien

29 Dez 2006 13:04 #5216 von Simao
Simao antwortete auf Re: Kolumbien
Hi Kallemann,

freu mich jedesmal wenn du wieder einen deiner Kolumbien-Berichte ins Forum stellst! Vielen Dank dafür...

Inwieweit kannst du dich mittlerweile mit den Einheimischen verständigen? Wie lange hast du bei deinem ersten SA-Besuch gebraucht, um überhaupt kommunizieren zu können? Ist es nicht auch irgendwo frustrierend, wenn man nicht wirklich mit den Leuten sprechen kann? ...gerade wenn man alleine unterwegs ist!
Mein erster SA-Besuch rückt immer näher und die Sprache macht mir dabei am meisten Sorgen... Obwphl ich echt fleißig jeden Tag pauke :wink:

Hasta la proxima vez 8)

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31 Dez 2006 09:55 #5222 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kolumbien
[size=200:1r8zg9t2]Tunja-Bogota[/size]

Morgen geht es nach Hause. Ich zähle mein restliches Geld, lege die Pesos für die Busfahrt nach Bogota zurück inkl. für ein Taxi vom Busbahnhof zum Flughafen. Den Rest will ich heute ausgeben. So kaufe ich etwas in Tunja ein und setze mich zu späterer Stunde in ein Cafe. Als ich über den Plaza schlendere, ist die die Studentin von gestern da und redet mit irgendwelchen Leuten und winkt mir freundlich zu. Ich setz mich ins Cafe am Plaza. Zu meinem Erstaunen wimmelt es von Leuten, Einzelpersonen, Gruppen. Ich habe da wohl einen riesen Fehler gemacht. Statt die Bars abzuklappern, indenen nur Päärchen zu finden sind, hätte ich mich lieber in Cafes amüsiert! Hier herrscht ein kommen und gehen, herrlich um Leute zu beobachten um etwas die lokale Mentalität aufzusaugen. Bald auch kommt die Studentin von gestern auf einen 'Kontrollblick' herein. Sie lächelt mir zu, verlangt vom Kellner einen Stift und geht wieder. Ich habe den Eindruck, dass sie in mir das Flugticket nach Europa sieht und es ziemlich eilig hat dorthin zu kommen.
Als ich alle meine Pesos 'versoffen' habe, will ich bezahlen, als sich eine neben mich an die Bar setzt. Ihre Gestik macht klar, dass ihre Neugier an mir gross ist. Auch sie ist von unglaublicher Freundlichkeit beseelt. Ich kehre früh ins Hotel zurück, nicht ohne am Plaza die Studentin zu sehen, die wieder mit irgendeinem anderen Herrn redet und ich höre, wie der sich x-Fach bedankt. Eins muss ich den Boyacern lassen: Sie gehören mit Sicherheit zu einem der freundlichsten und herzlichsten Menschenschlag, dem ich je begegnet bin.

Am nächsten bezahle ich 12'000 Peso für die Fahrt nach Bogota. An Aussicht ist nichts zu sehen, der Nebel ist dicht und lockert sich erst kurz vor Bogota auf. Die Strasse wird immer besser und allmählich zur Autobahn. Verkehr hat es aber zu meiner grossen Überraschung nur wenig.

Der gross angekündigte Moment nähert sich. Bald passiere ich Puerto Boyaca, an dieser Brücke hat Bolivar die Spanier entscheidend geschlagen und die Unabhängigkeit von Grancolombia ausgerufen. Neben der Brücke soll noch ein grosses Denkmal stehen.





Als wir aber diese Stelle passieren, bin ich doch etwas konsterniert. Ich hätte mir da schon eine richtige Brücke erwartet, aber es ist ja nur ein ganz kleines Brückchen. Auch die Säule ist etwas weit weg und ausser einem Restaurant ist da nichts mehr. Da ist die Rütliwiese doch imposanter...:lol:

Als wir auf den breiten Strassen Richtung Busbahnhof rasen schwelge ich in Gedanken. Viele andere Reisende habe ich nicht getroffen: 3 Schweizer, ein Rasta, der mir in Popayan mein Zeug klauen wollte und einen Briten im Bus nach Bucaramanga. Niemand von denen hatte Sicherheitsprobleme. Dennoch sollte man wachsam sein. Ich persönlich hatte nie das Gefühl mich in wirklicher Gefahr zu befinden. Anders als in Rio. Man muss sich bewusst sein, in Kolumbien herrscht Krieg mit all seinen Facetten. Flüchtlinge, Verlust des Machtmonopols, viele Schusswaffen, Vertriebene und zum Himmel schreiende Armut. Doch der Staat scheint die Sicherheit in den grossen Zentren der Städte und auf den Überlandstrassen garantieren zu können. Und eins darf man auch nicht vergessen. Die meisten Kolumbianer haben mit Gewalt nichts am Hut, leiden selbst darunter und verurteilen sie.
Alles in allem war es doch eher eine 'einsame' Reise. Viele Kontakte hatte ich nciht geknüpft. Aber hier muss ich hinzufügen, ich hatte sie auch nicht gesucht. Ich bin lieber viel unterwegs, beobachte, sehe und vernachlässige etwas zu sehr die Gespräche mit den Einheimischen.



Zu meiner grossen Überraschung herrscht auf der ganzen Fahrt bis zum Busterminal kein Stau, der Verkehr hält sich in Grenzen. Der Busbahnhof selber wird extrem abgesichert. Der Bus kommt in einem speziellen Sektor an und ins Gebäude kommt nur einer, der seinen Pass den Polizisten vorzeigen kann. Danach geht das Gepäck durch einen Röntgenapparat. Ich schlendere durch den Busbahnhof. Er ist riesig und ich habe den Eindruck sehr effiezient. Je nach Richtung geht es in einen anderen Terminal. Ich gehe zum Taxistand und will eine Fahrt zum Flughafen kaufen. Hier bezahlt man die Fahrt im voraus, dann wird einem das Taxi zugewiesen. Ich finde dieses System super, aber nicht, als man von mir 10'000 Peso will. Ich habe aber nur noch 6'000!, denn ich wäre nicht im Traum darauf gekommen, dass eine 4Std. Busfahrt gleich teuer ist wie eine Taxifahrt von 3-5 Kilometern!

Also gehe ich zu den Minibussen, aber wie ich mir schon vorher sicher war: es gibt keine Minibusse zum Flughafen. Ab zur Touristeninfo, doch dort ist niemand, ich entdecke noch eine Zweite Touristeninfo, aber auch die ist unbesetzt. Dann finde ich doch noch ein Geldwechselschild und lande bei einer Bank. Doch die wechselt kein Geld. Der Herr ist sehr hilfsbereit und sagt in englisch, dass es ausserhalb ein Shoppingcenter gibt mit Geldwechsel. So laufe ich mit all meinem Gepäck die 500 Meter zu diesem Shoppingcenter. Am Eingang will ein Türsteher meinen Rucksack durchsuchen. Ich finde den Geldwechsel, hinterlege bei der freundlichen Dame einen Fingerabdruck und bekomme Peso. Sie will noch etwas über meine Pläne in Kolumbien wissen und wünscht mir einen guten Heimflug.

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31 Dez 2006 10:59 #5224 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kolumbien
[size=200:3u4hzhtd]Shoppingcenter-Flughafen[/size]

Wenn ich schon in einem Shoppincenter bin, dann will ich mich noch etwas nach Kleidern umsehen. Doch oh Schreck, es ist hier teurer als bei uns! Es gibt nur Markenprodukte und die Kundschaft hat das nötige Kleingeld. sie sitzen mit Laptops in Cafes. Ich schmiede einen Plan, wie nur ich ihn schmieden kann. Ich spar mir das Geld für das Taxi und laufe zum Flughafen! Nach meinen Berechnungen ist es nur einen Kilometer zum Flughafenhighway und von dort gibt es sicher einen Bus! Ich laufe hinaus, doch werde unsicher. Ich sehe weit und breit nichts, was nach einem highway aussieht und kann mich nicht orientieren: Ich weiss nicht, ob ich nach links oder rechts loslaufen soll. also setze ich mich in den MCDonalds um zu überlegen.

Im Alter wird man weise. Während ich früher um jeden Preis gelaufen wäre, so entschiede ich mich für ein Taxi. Schliesslich bin ich in Bogota und sich in Bogota zu verlaufen ist sicherlich nicht die beste Lösung. Also halte ich ein Taxi an, doch der will 13'000 Peso! Halsabschneider! Ich laufe davon und er meint 12'000, letztes Wort. Ich entgegne, dass ich dann zum Busbahnhof laufe, denn dort kostet es 10'000 und schliesslich nimmt er mich für den Preis mit. Auf der Fahrt beginnt er mich auszufragen und als ich ihm sage, dass mir Kolumbien gefallen hat, da überschlägt er sich vor Freude. Ich sage ihm ,dassmir Boyaca und Narino (Pasto) am besten gefallen haben. Vorallem wegen der freundlichkeit der Menschen und der Schönheit der Frauen. :lol: Er glüht vor freude und meint, dass die Menschen von Boyaca und Narino sich sehr ähnlich sind. Ich habe fast den Eindruck, dass meine Aussagen ihn zum glücklichsten Menschen auf Erden machen und er beginnt mit seiner Vision, dass der Tourismus Kolumbien zu wohlstand bringen wird. Je mehr Touristen kommen, desto mehr Jobs, höheres Einkommen und weniger Verbrechen! Ich persönlich wünsche mir von ganzen Herzen, dass sich seine Vision erfüllen wird.

Am Flughafen endet dann meine Freude. Ich steeh in der Schlange für meinen AirFrance-Flug. Nach 30 Minuten bin ich dran. Es erinnert mehr an einen Postenlauf und ich scheitere bereits am ersten. Hier wird kontrolliert, ob ich Flughafentaxe bezahlt worden ist. Ich habe sie nicht bezahlt und das passt der resoluten Senora gar nicht. Ich entgegne, dass ich über 300 Dollar Taxe bezahlt habe und das wohl genug sei, immerhin ein Drittel des Flugpreises. Sie meint, dass habe nichts mit dem kolumbianischen Teil zu tun. 52 Dollar will nämlich der alte, schmucklose Flughafen Bogota noch dazu. Aus meiner Sicht ein skandalöser Betrag für null Service. Sie sucht und macht in meinem Pass rum und meint dann, dass sie den Ausreisestempel nicht lesen kann. Ich verstehe gar nichts mehr. Dann ergänzt sie, dass ich zum Schalter für Flughafentaxebefreite gehen soll, denn es ist möglich, dass ich von der Flughafentaxe befreit werde, dafür bracuhe ich aber eine Ausnahmebewilligung! Mir ist das alles viel zu kompliziert. Ich (Klugscheisser) würde den Flughafentaxenbereich vom Check-In trennen, sodass jeder nur einmal ansteht und das ganze wesentlich effizienter gehen würde. Sie kassiert die Taxe, kann aber keine Ausnahmebewilligung erstellen, für das hat es wieder einen anderen Schalter, der darf aber keine Taxe einziehen sondern nur davon befreien. Noch Fragen?

Ich frage die senora, ob ich mein Gepäck hier deponieren kann und sie sagt äusserst grob und resolut nein. Also darf ich nachher wieder hinten anstehen und sie bejaht. Jetzt hat sie es mit mir verscherzt und ich bedanke mich demostrativ für diesen tollen service, der 52 Dollar kostet.

Das gute daran ist, dass ich tatsächlich von der Flughafentaxe befreit werde. (Ich war mir sicher, alle Taxen bezahlt zu haben) und bekomme den Schein und so einen Stempel in den Pass. Also wieder an der Check-In Schlange hinten anstehen. Nach weiteren 30 Minuten (mittlerweile versuche ich seit über einer Stunde mich einzuchecken) bin ich nur noch wenige Meter von der Senora entfernt, verschränke demonstrativ meine Arme, setze einen schmollenden und gelangweilten Gesichtsausdruck auf und missachte sie demonstrativ. Irgendwann zupft mich ein Mädchen und zeigt auf die Senora, denn die versucht mir zu zeigen, dass ich zum nächsten Posten kann. Also an der Schlange vorbei zum nächsten Posten, dem Gepäck röntgen. Doch die senorita dort hat überhaupt keine Freude an meiner Aktion udn schickt mich postwendend wieder in die Schlange zurück. Jetzt bin ich aber wirklich sauer und werde selbst resolut. Ich weise sie darauf hin, dass ich jetzt hier bleibe und wenn es ihr nicht passt, dann soll sie mal die resolute senora am ersten Posten fragen. Sie sit sofort eingeschüchtert und wagt es nicht mehr, mir zu widersprechen. Allerdings hat dies die resolute Senora gehört, will meine Flughafentaxebefreiungsbewilligung sehen und dann geht es endlich weiter. Doch der Check-In ist unglaublich langsam, hauptsächlich deshalb, weil die Damen es gar nicht eilig haben. Dauernd sind sie auf der Suche nach der Bordkarte, Umschlag etc und sie nehmen nie einen Stapel mit, immer nur genau eines und beim nächsten Kunden suchen sie dann wieder von neuem und scheinen vergessen zu haben, wo sie vor kurzem noch gelegen haben.

In solchen Situationen kann ich mein Schweizer naturell nicht verstecken: Am liebsten hätte ich das Kommando übernommen und den ganzen Laden mal richtig effizient umgestaltet! Nun aber bin ich froh, dass ich nach rund 2Std. meine Bordkarte in der Hand habe.

Auf dem Weg um etwas zu essen stockt mir der Atem. Wunderschöne Frauen auf dem Weg zum Flugzeug! Es scheint zu einer Misswahl zu gehen; eine Misswahl, so ein Quatsch! Wie kann einem sowas Spass machen? Doch hier zeigt sich meine ganze inkonsequenz. Ich bin hin und weg. Eines ist unbestreitbar, es gibt in diesem Land unglaublich schöne Frauen! Nachdem ich wieder weiss wo ich bin mache ich mich auf zum Flugzeug (Das ich noch was essen wollte hatte ich vergessen.)

Ich kann AirFrance nur in höchsten Tönen loben. Nicht nur, dass sie das beste Reservierungssystem auf ihrer Homepage haben (Man klickt den Kalender an und sieht, wieviel der FLug an welchem Tag kostet!), sondern auch, dass im Warteraum bereits europäische Zeitungen aufliegen unter anderem auch deutschsprachige! So vergeht die Zeit wie im Flug, während die Iberia-Passagiere in einer langen Schlange vor dem Warteraum anstehen, weil dort ein Iberia-Mitarbeiter alle Bordkarten prüft und diese auf einer Liste abhakt und es dabei gar nicht eilig hat. Den Sinn dieses Systems kann ich nun gar nicht sehen, das wird ja beim Einstieg geprüft! Lass doch die Leute erstmals sitzen!

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31 Dez 2006 11:47 #5227 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kolumbien
[size=150:2vmg5wna]Heimflug [/size]

Im Flugzeug rechne ich mir alles so schön aus: Etwas schlafen, in Paris frühstücken und dann ab nach Hause. Doch es kommt alles ganz anders!

Ich sitze in der zweithintersten Reihe. Links neben mir eine mutter mit einem Kleinkind. So klein, dass ich es erst auf ein paar Monate schätze. Der Mann (Arzt oder Ehemann?) hat zwei Sauerstoffflaschen dabei und das Baby einen Schlauch in der Nase. Dies passt aber dem Steward, der mir einen sehr guten Eindruck macht, gar nicht. Er holt das Reglement und irgendeinen Spezialisten vom Flughafen und montiert ein flugzeugeigenes Sauerstoffgerät, ein Riesenteil, dass am Boden festgeschraubt wird. Auch rechts von mir wird so ein Riesenteil montiert. Ein jüngerer Mann braucht es. Während mir der Mann richtig leid tut, habe ich für die Mutter überhaupt und zwar überhaupt kein Verständnis. Dem Steward ist offensichtlich nicht wohl dabei, ein solch kleines kind mitzunehmen. Das Problem scheint der Druck und der Sauerstoff im Flugzeug zu sein, weil das Baby halt schon sehr klein ist. Zumindest was ich mitkriege, ist das Baby kerngesund. Deshalb prüft er alles ganz genau, instruiert und erklärt und deshalb kann unser Flieger nicht rechtzeitig abheben. Zweitens: Warum tut sich die Frau das sich selbst, dem Kind und den Mitreisenden an? Denn das Kind wird den ganzen Flug schreien (ich bin ja kein Experte, aber so ein Flug tut einem Kleinkind bestimmt nicht gut) und alle anderen Passagiere -vielelicht bin ich jetzt etwas böse-, die viel Geld für einen angenehmen Flug bezahlt haben, den Flug zu einem Ärgernis machen.
Doch das kleinkind ist harmlos im Gegensatz zu den Jugendlichen, die direkt hinter mir in der Reihe sitzen. Abgesehen vom Lärm, den sie verbreiten, rütteln und schütteln sie an meinem Sitz und mein Nachbar sieht sich regelmässig gezwungen, sie anzuschnauzen.
Doch es gibt auch angenehmes: Die Stewardess auf meiner Seite ist total süss und ich freue mich wahnsinnig auf das Essen. So ein Engel! Vor mir wird das Essen verteilt, dann links von mir und dann das Unglaubliche! Ich werde übergangen und sie geht direkt zu den Halbstarken eine Reihe hinter mir, die die ganze Zeit an meinem Sessel rütteln und einmal dieses essen wollen, aber dann doch das andere, bevor sie sich wieder fürs erste entschliessen, bis eine andere Stewardess ihnen den Tarif durchgibt.
Ich hingegen bin völlig depremiert und werde mich den ganze Flug lang davon nicht mehr erholen.:lol: . Es ist einfach so ungerecht. Diejenigen, die sich daneben benehmen werden belohnt und ich, der brav da sitzt und immer versucht, den Stewardessen die Arbeit so leicht wie möglich zu machen werde übergangen! Wiedereinmal zeigt sich: bei den Frauen fährt man besser, wenn man sich daneben benimmt! :twisted:

Lustlos mache ich sie auf ihr versehen aufmerksam, aber auch ihre liebe Entschuldigung macht mich nicht mehr froh. Mich zu übersehen, also sowas! Nachdem ich mich doch 3 Stunden lang auf diesen Moment gefreut habe! :wink:

Irgendwann legen sich die Halbstarken doch schlafen, aber das Kleinkind sorgt jetzt dafür, dass ich kein Auge zumache. Aber dafür entschädigt mich das Frühstück in Paris; da war Paris aber anderer Meinung.

10 Minuten zu spät kommen wir an und alle müssen auf ihre Anschlussflieger. Doch zuerst funktioniert die Gangway nicht und 15 Minuten später geht dann doch noch die Tür auf, doch kaum draussen stehe ich im Gangway und das für weitere 45 Minuten! weil der Zoll doch tatsächlich auf die hirnrissige Idee kommt, jeden Pass einzeln sich genau anzuschauen - und das am Gangway. Ich hätte dafür ja Verständnis, wenn sie nach Drogen suchen würden, aber nein, sie prüfen lediglich ob die Kolumbianer ein Schengen-Visum haben! Vor lauter Ärger kann ich plötzlich kein französisch mehr und zwinge die Beamten mit mir Deutsch zu sprechen (und sie taten es, wievielen ist echt so ein Kunststück schon gelungen?:lol:)
Hier ist meine Meinung ganz klar: Dafür geht man durch den Zoll und das muss ja jeder, der in den Schengen-Raum weiterfliegt. Denn die meisten haben dank der glorreichen Aktion des Zolls ihren Anschlussflug verpasst! Nicht ich, denn ich hattee über zwei Stunden Zeit, das heisst jetzt noch 50 Minuten! Doch jetzt muss ich den Terminal wechseln. Es dauert bis der Bus kommt und vorallem, bis er an meinem Abflugterminal ankommt. Ich sehe langsam mein Frühstück schwinden. Dort angekommen gehen mir erst die Augen auf! Da die Schweiz nichgt im Schengen-Raum ist, muss ich in den Interkonti-Terminal und dort durch genau die gleiche Sicherheitskontrolle, bei der ich schon beim Hinflug 45 Minuten angestanden hab. Damals hatten sie 4 Röntgenapparate. 3 für Expresspassagiere und einen für die lange Schlange, bei der natürlich nichts vorwärts ging. Dies führte dazu, dass bald alle Expresspassagiere waren und die anderen 3 Apparate stürmten und die Mitarbeiter jegliche Kontrolle über das Geschehen verloren. Jeder 6.Klässler hätte das besser organisiert. Anschliessend wurde mein Handgepäck durchwühlt und ich musste vom Wasser trinken und mein Kontaktlinsenrenigungsmittel wurde genau beäugt. Mir schien das ganze reichlich übertrieben (es diente wohl mehr dazu, Paranoide Passagiere (von denen gibt es reichlich, nur schon bei der Ankündigung der Vogelgrippe haben haufenweise Vollidioten in der Schweiz die Tamiflu-Regale leergekauft (60 Euro die Schachtel), obwohl dessen Nutzen nichtmals bewiesen war, geschweige denn es eine akute Gefahrenlage gab) zu beruhigen, mit dem Resultat, dass die Hälfte des Bogota-Fliegers den Flug verpassten.

Doch diesmal geht alles ziemlich schnell. Es stehen der langen Schlange auch 3 Apparate zur Verfügung (nur einer für Expresspassagiere). Mein Rucksack wird nicht durchsucht. Ist denn jetzt etwa die Gefahr kleiner oder grösser? Müde bin ich endlich im Terminal, doch in 5 Minuten geht mein Flug. Ich wasch mich noch kurz und erreiche gerade noch den Shuttlebus, der mich zum Flugzeug bringt.

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31 Dez 2006 11:52 #5230 von Marco
Marco antwortete auf Re: Kolumbien
Hey, Kalleman, das ist ja Stoff für ein ganzes Buch!
Vielen Dank für all die Texte und Fotos - und Dir natürlich ein erfolgreiches Jahr 2007 mit vielen interessanten Reisen!

Es grüßt Marco :D

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31 Dez 2006 12:01 #5233 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kolumbien
[size=200:3gr86pec]Fazit[/size]

Soll man nach Kolumbien gehen? Ich kann diese Frage nicht beantworten sondern nur aus meinem Bauch heraus antworten. Für mich gibt es keinen Grund einen Bogen um Kolumbien zu machen. Der Grenzübertritt ist der unkomplizierteste in ganz Südamerika! Man muss kein Formular ausfüllen nichts! Venezuela verlangt 10 oder 20 Dollar Ausreisegebürh, wer in Ekuador die Andenkarte verliert, muss 250 Dollar Strafe bezahlen, alle diese Sorgen hat man in Kolumbien nicht.

Die Sicherheit: Klar, Bogota dürfte ein heisses Pflaster sein. Ich persönlich war nicht in la candeleria. Die drei Leute, mit denen ich gesprochen habe und die dort waren, hatten keine Sicherheitsprobleme. Dann gilt es noch Cali und Medellin zu erwähnen. Ich erachtete die Zentren beider Städte als nicht speziell gefährlich. Aber natürlich, am falschen Ort zu falscher Zeit...Es gibt genug Menschen, die nichts haben, kein Einkommen, nichts zu essen, kein Dach über den Kopf. Man darf sich denen nicht auf dem Silbertablett servieren. Wenn mein Magen knurrt lass ich ja ein Steak auch nicht an mir vorbeifliegen.
Auffallend ist die hohe Polizeipräsenz. Die Städte entlang der Panamericana, sei es auf der Route Ipiales-Cali-Medellin-Cartagena-Santa Marta oder Ipiales-Bogota-Cucuta sollten sicher sein. (Abgesehen von den neuralgischen Orten wie Busbahnhöfe, Aussenquartiere, Märkte, Häfen auf denen man wie überall auf der Welt vorsichtig sein sollte)

Busfahrten auf der Panamericana und auf allen wichtigen Strassen erscheinen mir sicher, nachts unterwegs zu sein lohnt sich sowieso nur, wenn man auf dem Weg in die Karibik (Cartagena, Santa Marta) ist, denn die anderen Strecken sind so kurvenreich, dass an Schlaf nicht zu denken ist.

Wie geht man mit den Bettlern um? Münzen geben oder konsequent verweigern? eine Frage, auf die ich keine Antwort weiss.

Wer kein spanisch kann, sollte gleich zu Hause bleiben: Es ist unerlässlich! Jemanden zu treffen, der Englisch kann hat doch seltenheitswert.

@Simao: Wie sieht den deine Planung aus? Hast du schon so eine ungefähre Strecke im Kopf?

Asl ich zum erstenmal in Südamerika war, konnte ich kein Wort spanisch. (Allerdinsg franz. und ital.) Das ist dann schon sehr schwer. Ich lernte mein spanisch durch Konversation. Einfach drauflosquatschen. Die Südamerikaner machen dir die Kommunikation ganz einfach. Es geht ganz schnell und ganz leicht. Allerdings war ich nie fähig, mich präzise auszudrücken, dafür war mein Wortschatz viel zu klein.

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10 Jan 2007 13:16 #5275 von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: Kolumbien
Hey Kallerman

Und wie sieht es mom aus? Wie gut sind deine Spanischkenntnisse jetzt?
Hattest du nicht auch mal richtig die Muffe in Kolumbien? So richtig Bammel. Ich meine, so dass du dir mal fast in die Hose gmacht hast.
Also mir ging es zum Bleistift in Ngaoundéré in Kamerun mal so. Ich wünschte, ich hätte mich wegbeamen können.
Du warst anscheinend bereits hier und dort. Brasilien - Kolumbien - Ekuador (?).
Wo würde es dich zuerst wieder hinziehen?
Warst du eigentlich auch schon mal in der Südsee? Auch sehr sehenswert. Ganz sicher!

H.F.

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