Kolumbien
- kalleman
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Ne, in Kolumbien hatte ich nie richtig bammel, nicht mal ein bisschen. Ich fühlte mich jederzeit absolut sicher. In den etwas "heisseren" Städten war alles voll Polizei. So ne permanente physische Bedrohung wie in Jamaica und wahrscheinlich auch in Afrika gibt es hier nicht. Wenn, dann kommen sie aus dem nichts und sind ganz schnell wieder weg. Ich hatte eigentlich noch nie irgendwo auf einer Reise die Hosen voll. Am Macchu Picchu wurde ich in den Bahnhof eingesperrt, während die Polizei draussen Demonstranten verprügelte. Auf einmal gerieten die im Bahnhof eingesperrten Menschen in Panik und ich roch Gas: Dies war meine erste Begegnung mit Tränengas. In Santa Cruz/ Bolivien stand eine Menschenmasse um den Plaza, aus einer Seitengasse hörte man Lärm, es schien mir, dass dort gekämpft wird. Die Polizei drehte mit ihren Motorrädern ihre Runden um den Plaza (Die schaulustige Menge stand etwas ausserhalb). Plötzlich schoss eine Tränengaspetarde los, mitten in die Menge. Alles rannte davon und ich mitten drin, aber wirklich Angst hatte ich nicht. (am nächsten Tag stand in der Zeitung, dass ein Junge getroffen wurde und dessen Fuss amputiert werden musste) Aber hier kam ja die Bedrohung von der Polizei, also berechenbar. Einfach den Bullen ausweichen. Erstaunlicherweise am meisten eingefahren ist mir, als jemand in Popayan morgens um 2.30 Uhr ein Fremder in meinem Dormitorio stand. Ach ja, in Rio versuchten sie mich zu überfallen, aber ich war schneller. 8)
Ich glaube, da ist Afrika schon eine andere Kategorie. Irgendwie mehr wie Guyana uns Jamaica. Dort wurde an mir gerissen und gemacht, nur dass ich in ihren Bus steige. In Jamaica sass ich so in einem Büsslein, als der Fahrer irgendwo anhielt, ein Messer zückte und auf einen anderen losging. Der nahm eine Machete und so schliechen sie einander bedrohend um den Bus. Und ich, der drinsass, machte mich kitzeklein... :wink:
Ich frag dich im Afrika-Beitrag etwas genauer aus, a tout a l'heure!
Ach ja und mein Spanisch ist nach wie vor sehr mangelhaft. Aber es reicht für die einfachen Dinge im Leben.
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- Thommy O.
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Mein Kumpel war etwas mitgenommen, aber so richtig aengstlich war er nicht.
Ich empfand Kolumbien als eines der angenehmesten Ort um zu reisen.
Nur den Geschichten der Kolumbianer sollte man nicht lauschen, wer aus der Familie schon alles erschossen wurde.
Gruss
Thomas
In Rio @ <a class="postlink" href="www.thommyo.com/RioBlog/">www.thommyo.com/RioBlog/
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- Marco
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kalleman schrieb: So ne permanente physische Bedrohung wie in Jamaica und wahrscheinlich auch in Afrika gibt es hier nicht. Wenn, dann kommen sie aus dem nichts und sind ganz schnell wieder weg. Ich hatte eigentlich noch nie irgendwo auf einer Reise die Hosen voll. Am Macchu Picchu wurde ich in den Bahnhof eingesperrt, während die Polizei draussen Demonstranten verprügelte. Auf einmal gerieten die im Bahnhof eingesperrten Menschen in Panik und ich roch Gas: Dies war meine erste Begegnung mit Tränengas. In Santa Cruz/ Bolivien stand eine Menschenmasse um den Plaza, aus einer Seitengasse hörte man Lärm, es schien mir, dass dort gekämpft wird. Die Polizei drehte mit ihren Motorrädern ihre Runden um den Plaza (Die schaulustige Menge stand etwas ausserhalb). Plötzlich schoss eine Tränengaspetarde los, mitten in die Menge. Alles rannte davon und ich mitten drin, aber wirklich Angst hatte ich nicht. (am nächsten Tag stand in der Zeitung, dass ein Junge getroffen wurde und dessen Fuss amputiert werden musste) Aber hier kam ja die Bedrohung von der Polizei, also berechenbar. Einfach den Bullen ausweichen. Erstaunlicherweise am meisten eingefahren ist mir, als jemand in Popayan morgens um 2.30 Uhr ein Fremder in meinem Dormitorio stand. Ach ja, in Rio versuchten sie mich zu überfallen, aber ich war schneller. 8)
Ich glaube, da ist Afrika schon eine andere Kategorie. Irgendwie mehr wie Guyana uns Jamaica. Dort wurde an mir gerissen und gemacht, nur dass ich in ihren Bus steige. In Jamaica sass ich so in einem Büsslein, als der Fahrer irgendwo anhielt, ein Messer zückte und auf einen anderen losging. Der nahm eine Machete und so schliechen sie einander bedrohend um den Bus. Und ich, der drinsass, machte mich kitzeklein... :wink:
Ich frag dich im Afrika-Beitrag etwas genauer aus, a tout a l'heure!
Ach ja und mein Spanisch ist nach wie vor sehr mangelhaft. Aber es reicht für die einfachen Dinge im Leben.
Hi Kalleman,
hm, das ist wieder dieses Jamaica... :wink:
Also Jamaica wäre echt noch mal nen extra Beitrag wert. Die Stories, die die uns auch beim User-Treffen in der Schweiz erzählt hast...
Ich werde mal meinen Kumpel Kai auch dazu bewegen, sich zu äußern, denn der fand Jamaica ganz super und möchte unbedingt wieder dort hin...
Bis dann, es grüßt Marco
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- Simao
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was mich nochmal interessieren würde ist, wie du die Stimmung in Hinsicht auf die politische Situation im Land wahrgenommen hast?? Präsident Uribe ist ja nun wahrlich eine Marionette der USA, ihm wurden zweifelsfrei Kontakte zu den Paramilitärs nachgewiesen, welche für die meisten Opfer des Krieges verantwortlich sind und er ist/war einer der größten Drogenbosse Kolumbiens!
Hat er trotz all seiner Schandtaten den Rückhalt im Volk oder regt sich dort schon spürbar Wiederstand??? Wie hast du die sozialen Verhältnisse dort gesehen???
Muchos saludos de Hamburgo :wink:
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- kalleman
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Die Armut ist himmelschreiend, herzzerreissend. Die Vertriebenen, 'deplacidados', fliehen in die Städte und da sind sie. Einer unter Tausenden. Dies ist mir in Cali aufgefallen, es liegt ja auch nahe an den Fronten.
Ansonsten ist es wie überall in Südamerika. Meistens haben die Städte armselige Vororte. Je höher die Stadt liegt, desto reicher wirkt sie (Pasto, Tunja). Wer will schon nachts frieren...
Uribe sitzt fest im Sattel, die Menschen haben gelernt mit dem Krieg zu leben. Sie machen auch einen sehr gebildeten Eindruck. Ohne Krieg, wäre das Land wahrscheinlich ein Paradies.
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- Marco
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Chavéz liess 9.000 Soldaten an die Grenze zu Kolumbien bringen...
Zudem kam es in Kolumbien zu grossen Demonstrationen gegen die Greueltaten der Paramilitaers.
Die Situation dort in der Region scheint sich erheblich zuzuspitzen...
Marco
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- kalleman
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Bush käme ein Krieg sicherlich sehr gelegen, dann kann er Uribe benutzen um seinem Intimfeind Chavez eins auszuwischen ...
:evil:
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