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Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse ...
- Marco
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06 Jan 2006 12:31 - 05 Sep 2011 15:42 #2398
von Marco
Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse ... wurde erstellt von Marco
Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse und deren Aufarbeitung
Hallo Leute,
hier an dieser Stelle mal ein Thema, das mir sehr auf der Seele liegt.
Ich denke, mittlerweile gibt es hier im Forum so einige Globetrotter und wir kennen uns teilweise bereits recht gut.
Ich fange jetzt mal mit einem Thema an, das nicht unbedingt sehr erfreulich, aber dafür umso wichtiger ist.
Ich weiß nicht, wie viele Leute von Euch sich bereits in lebensbedrohlichen Situationen befanden. Doch es soll nicht nur um solche Situationen gehen. Auf Reisen können schließlich auch extrem blamable Erlebnisse zu Schlüsselerlebnissen werden. Hinzu kommen körperliche Grenzerfahrungen, etc.
Ich möchte mich gern mit Euch darüber austauschen, wie Ihr solche Dinge aufgearbeitet habt.
Ich habe bei mir das Gefühl, dass ich teilweise diese Aufarbeitung sehr gut im Griff hatte, doch bei anderen Dingen gelang mir dies nicht.
Hier meine 4 Beispiele:
Beispiel 1:
Im Sommer 1993 waren wir zu zweit zu Fuß auf eigene Faust im kanadischen Banff Nationalpark unterwegs. Wegen einer katastrophalen Fehlplanung standen wir plötzlich ohne ausreichende Nahrung mitten in den Bergen der Rockies.
Zuerst nahm man es mit Humor, doch als wir das mineralienarme Wasser der Schneeschmelze-Bäche tranken wurde es schon bald prekär.
Kaum feste Nahrung, immer mehr Durst, körperliche Erschöpfung. Am 6. Tag in den Bergen brach ich im Nieselregen zusammen. Ich konnte nicht mehr, und ich würde schwören: Wenn mein Freund auch schlapp gemacht hätte, wäre ich dort liegengelieben. Mir war dermaßen alles scheißegal, ich lag im Regen, wurde nass. Mir war es egal, ich schlummerte fast weg und war wie in Trance. Alles wurde friedlich und ich wollte nur noch liegen bleiben.
Dies zeigte mir als 20-jähriger das erste Mal die körperlichen Grenzen auf. Man wurde in die Schranken verwiesen.
Nur mit Mühe erreichten wir am kommende Tag Lake Louise.
Okay, auch wenn es haarig war, die Aufarbeitung fiel nicht schwer. ich akzeptierte schnell, dass man zu naiv war, dass man das nächste Mal vorsichtiger sein müsste...
Beispiel 2: Naja, schon oft thematisiert... Unser Überfall im Linienbus im Norden Brasiliens. Ich will das gar nicht genau schildern. Doch es war für mich der zweitübelste Moment in meinem Leben, als der eine Typ mit Strumpfmaske mir die Knarre an meinen Kopf hielt und auf mich einbrüllte.
Für einen Moment erstarrte ich und strahlte Eiseskälte aus, wie mir Kathrin später erzählte. Der Schreck saß so tief, das war unfassbar.
Im Gegensatz dazu war der Überfall in Rio zwar ärgerlich, aber nun ja...
Aber dort dermaßen ausgeliefert zu sein in einem verdammten Linienbus. Die Angst vor dem Eintreffen der Polizei, die Angst vor einer Schießerei.
Meine Aufarbeitung sah wie folgt aus: So häufig wie möglich darüber sprechen - komischerweise träumte ich nie über solche Dinge.
Tagsüber gibt es aber Momente, an denen man zusammenschreckt. Das Knallen einer Tür, das Rufen irgendeines finsteren Typs in der Dunkelheit, und auch Silvesterknallerei ist mir ein Gräuel...
Beispiel 3: Zwar nicht im Ausland passiert, aber für mich das schlimmste Erlebnis. 1997, Herbst. Eine Landstraße bei Berlin. Zu fünft in einem alten Honda Acord. Fröhliche Stimmung. Wir zu dritt hinten nicht angeschnallt. Mit 80 km/h über den Asphalt. Leichte Nässe. Eine Katze auf der Straße. Ein leichtes Ausweichen, der Wagen bricht aus...
Der Moment eines Alptraumes. Der Wagen überschlägt sich seitlich, verwüstet einen Zaun und bleibt seitlich an einer alten Eiche liegen.
Alle Scheiben zerborsten, das Dach eingedrückt, das Auto völlig demoliert.
Und: Alle am Leben, nur leichtverletzt. Das Wunder schlechthin!
Natürlich große Erleichterung, trotzdem sitzt der Schreck jahrelang in den Knochen.
Fakt ist, ich mag nicht Auto fahren, und mir war es nicht möglich, den Führerschein zu machen. Ich saß hinten auf der Rücksitzbank in der Mitte, und der Schutzengel war allgegenwärtig, aber das genügte mir so sehr, dass ich bis heute keine Motivation verspüre, den Führerschein zu machen.
Das stört mich schon gewaltig, weil manchmal braucht man ihn eigentlich. Aber der Schreck sitzt noch zu tief...
Beispiel 4: Auch hier im Forum bereits thematisiert. Unser Schiffbruch auf der Nordsee im November 1999. Mit zwei Segelbooten fuhren wir in Richtung England und Biscaya, als uns auf dem Weg von Helgoland zur englischen Ostküste ein heftiger Sturm erwischte.
Zwei Tage segelten wir duch den Sturm, nahmen Kurs auf Holland. Meterhohe Wellen, Windstärke Beaufort 9 bis 11. Übel, aber noch zu meistern. Wir waren pro Boot zu zweit, und die Boote hielten einiges aus.
Doch vor Holland gerieten wir in eine Trogwetterlage, der Sturm kam wieder auf. Brecher bauten sich auf den tief liegenden Sandbänken auf.
Erst erwischte es das andere Boot, dann kurze Zeit später uns.
Wir kenterten durch, und ich geriet über Bord. Im 8 Grad kalten Wasser
fand ich mich wieder. Eigentlich nicht in Panik. Kaum in Angst. Sie Sache schien abgeschlossen zu sein. Laut Statistik dürfte ich gar nicht mehr hier sitzen und diesen Beitrag schreiben...
Es war kalt und dunkel, die Wellen türmten sich auf.
Mir gelang es wieder ins Boot zu kletter. Es war keine Heldentat, kein Können, es war einfach nur Glück. Glückliche Umstände wurden mir beschert. Mir gelang es ans Boot zu schwimmen, ich wurde nicht ohnmächtig, ich wurde nicht fortgespült...
Eine halbe Stunde wurden wir von einem holländsichen Marinehelikopter abgeborgen. Wir verschossen rote Signalraketen, Funk ging nicht mehr.
Der Schutzengel war wieder vor Ort...
Auch dieses mal träumte ich nie davon. Nur tagsüber grübelte ich monatelang, jahrelang verarbeitete ich dies in verbaler Form.
Nach 6 Jahren ging ich im Herbst 2005 wieder auf ein Segelboot und drehte auf einem Binnensee eine Runde...
Wann ich das erste Mal auf dem Meer segeln gehe, weiß ich noch nicht. Auch da ist noch einiges vorher zu bearbeiten und verarbeiten...
Ganz schön viel, oder?
Naja, klingt alles wie Heldengeschichten, doch in Wahrheit ist dies ein fettes, nicht immer erfreuliches Paket, das man mit sich trägt.
Man macht sich mehr Gedanken über Unfälle, Überfälle, etc.
Auf der anderen Seite hat meinen ein reichen Erfahrungsschatz, ist aufgeklärter.
Fakt ist aber nun mal, eine Katze hat bekanntlich 7 Leben, und man darf sein Schicksal nicht unbegrenzt strapazieren..
Auf jeden Fall ist es angenehm, hier mal wieder "auszupacken", und ich würde mich über einen regen Austausch freuen.
Wenn Ihr auch ähnliche Erlebnisse hattet, lasst sie mich hören.
Auch ich werde stets ein offenes Ohr haben!
Viele Grüße aus Berlin von Marco
Hallo Leute,
hier an dieser Stelle mal ein Thema, das mir sehr auf der Seele liegt.
Ich denke, mittlerweile gibt es hier im Forum so einige Globetrotter und wir kennen uns teilweise bereits recht gut.
Ich fange jetzt mal mit einem Thema an, das nicht unbedingt sehr erfreulich, aber dafür umso wichtiger ist.
Ich weiß nicht, wie viele Leute von Euch sich bereits in lebensbedrohlichen Situationen befanden. Doch es soll nicht nur um solche Situationen gehen. Auf Reisen können schließlich auch extrem blamable Erlebnisse zu Schlüsselerlebnissen werden. Hinzu kommen körperliche Grenzerfahrungen, etc.
Ich möchte mich gern mit Euch darüber austauschen, wie Ihr solche Dinge aufgearbeitet habt.
Ich habe bei mir das Gefühl, dass ich teilweise diese Aufarbeitung sehr gut im Griff hatte, doch bei anderen Dingen gelang mir dies nicht.
Hier meine 4 Beispiele:
Beispiel 1:
Im Sommer 1993 waren wir zu zweit zu Fuß auf eigene Faust im kanadischen Banff Nationalpark unterwegs. Wegen einer katastrophalen Fehlplanung standen wir plötzlich ohne ausreichende Nahrung mitten in den Bergen der Rockies.
Zuerst nahm man es mit Humor, doch als wir das mineralienarme Wasser der Schneeschmelze-Bäche tranken wurde es schon bald prekär.
Kaum feste Nahrung, immer mehr Durst, körperliche Erschöpfung. Am 6. Tag in den Bergen brach ich im Nieselregen zusammen. Ich konnte nicht mehr, und ich würde schwören: Wenn mein Freund auch schlapp gemacht hätte, wäre ich dort liegengelieben. Mir war dermaßen alles scheißegal, ich lag im Regen, wurde nass. Mir war es egal, ich schlummerte fast weg und war wie in Trance. Alles wurde friedlich und ich wollte nur noch liegen bleiben.
Dies zeigte mir als 20-jähriger das erste Mal die körperlichen Grenzen auf. Man wurde in die Schranken verwiesen.
Nur mit Mühe erreichten wir am kommende Tag Lake Louise.
Okay, auch wenn es haarig war, die Aufarbeitung fiel nicht schwer. ich akzeptierte schnell, dass man zu naiv war, dass man das nächste Mal vorsichtiger sein müsste...
Beispiel 2: Naja, schon oft thematisiert... Unser Überfall im Linienbus im Norden Brasiliens. Ich will das gar nicht genau schildern. Doch es war für mich der zweitübelste Moment in meinem Leben, als der eine Typ mit Strumpfmaske mir die Knarre an meinen Kopf hielt und auf mich einbrüllte.
Für einen Moment erstarrte ich und strahlte Eiseskälte aus, wie mir Kathrin später erzählte. Der Schreck saß so tief, das war unfassbar.
Im Gegensatz dazu war der Überfall in Rio zwar ärgerlich, aber nun ja...
Aber dort dermaßen ausgeliefert zu sein in einem verdammten Linienbus. Die Angst vor dem Eintreffen der Polizei, die Angst vor einer Schießerei.
Meine Aufarbeitung sah wie folgt aus: So häufig wie möglich darüber sprechen - komischerweise träumte ich nie über solche Dinge.
Tagsüber gibt es aber Momente, an denen man zusammenschreckt. Das Knallen einer Tür, das Rufen irgendeines finsteren Typs in der Dunkelheit, und auch Silvesterknallerei ist mir ein Gräuel...
Beispiel 3: Zwar nicht im Ausland passiert, aber für mich das schlimmste Erlebnis. 1997, Herbst. Eine Landstraße bei Berlin. Zu fünft in einem alten Honda Acord. Fröhliche Stimmung. Wir zu dritt hinten nicht angeschnallt. Mit 80 km/h über den Asphalt. Leichte Nässe. Eine Katze auf der Straße. Ein leichtes Ausweichen, der Wagen bricht aus...
Der Moment eines Alptraumes. Der Wagen überschlägt sich seitlich, verwüstet einen Zaun und bleibt seitlich an einer alten Eiche liegen.
Alle Scheiben zerborsten, das Dach eingedrückt, das Auto völlig demoliert.
Und: Alle am Leben, nur leichtverletzt. Das Wunder schlechthin!
Natürlich große Erleichterung, trotzdem sitzt der Schreck jahrelang in den Knochen.
Fakt ist, ich mag nicht Auto fahren, und mir war es nicht möglich, den Führerschein zu machen. Ich saß hinten auf der Rücksitzbank in der Mitte, und der Schutzengel war allgegenwärtig, aber das genügte mir so sehr, dass ich bis heute keine Motivation verspüre, den Führerschein zu machen.
Das stört mich schon gewaltig, weil manchmal braucht man ihn eigentlich. Aber der Schreck sitzt noch zu tief...
Beispiel 4: Auch hier im Forum bereits thematisiert. Unser Schiffbruch auf der Nordsee im November 1999. Mit zwei Segelbooten fuhren wir in Richtung England und Biscaya, als uns auf dem Weg von Helgoland zur englischen Ostküste ein heftiger Sturm erwischte.
Zwei Tage segelten wir duch den Sturm, nahmen Kurs auf Holland. Meterhohe Wellen, Windstärke Beaufort 9 bis 11. Übel, aber noch zu meistern. Wir waren pro Boot zu zweit, und die Boote hielten einiges aus.
Doch vor Holland gerieten wir in eine Trogwetterlage, der Sturm kam wieder auf. Brecher bauten sich auf den tief liegenden Sandbänken auf.
Erst erwischte es das andere Boot, dann kurze Zeit später uns.
Wir kenterten durch, und ich geriet über Bord. Im 8 Grad kalten Wasser
fand ich mich wieder. Eigentlich nicht in Panik. Kaum in Angst. Sie Sache schien abgeschlossen zu sein. Laut Statistik dürfte ich gar nicht mehr hier sitzen und diesen Beitrag schreiben...
Es war kalt und dunkel, die Wellen türmten sich auf.
Mir gelang es wieder ins Boot zu kletter. Es war keine Heldentat, kein Können, es war einfach nur Glück. Glückliche Umstände wurden mir beschert. Mir gelang es ans Boot zu schwimmen, ich wurde nicht ohnmächtig, ich wurde nicht fortgespült...
Eine halbe Stunde wurden wir von einem holländsichen Marinehelikopter abgeborgen. Wir verschossen rote Signalraketen, Funk ging nicht mehr.
Der Schutzengel war wieder vor Ort...
Auch dieses mal träumte ich nie davon. Nur tagsüber grübelte ich monatelang, jahrelang verarbeitete ich dies in verbaler Form.
Nach 6 Jahren ging ich im Herbst 2005 wieder auf ein Segelboot und drehte auf einem Binnensee eine Runde...
Wann ich das erste Mal auf dem Meer segeln gehe, weiß ich noch nicht. Auch da ist noch einiges vorher zu bearbeiten und verarbeiten...
Ganz schön viel, oder?
Naja, klingt alles wie Heldengeschichten, doch in Wahrheit ist dies ein fettes, nicht immer erfreuliches Paket, das man mit sich trägt.
Man macht sich mehr Gedanken über Unfälle, Überfälle, etc.
Auf der anderen Seite hat meinen ein reichen Erfahrungsschatz, ist aufgeklärter.
Fakt ist aber nun mal, eine Katze hat bekanntlich 7 Leben, und man darf sein Schicksal nicht unbegrenzt strapazieren..
Auf jeden Fall ist es angenehm, hier mal wieder "auszupacken", und ich würde mich über einen regen Austausch freuen.
Wenn Ihr auch ähnliche Erlebnisse hattet, lasst sie mich hören.
Auch ich werde stets ein offenes Ohr haben!
Viele Grüße aus Berlin von Marco
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- beschamin
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- Beiträge: 170
06 Jan 2006 23:53 #2414
von beschamin
beschamin antwortete auf Re: Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse ...
nun ja, dann meld doch auch ich mich mal zu wort, du marco hast mich ja schliesslich freundlich darum gebeten .
dich hat es ja mindestens diese vier male ziemlich übel erwischt und glücklicherweise bist du dennoch immer mit einem mehr oder weniger blauen auge davon gekommen.
ich kann bei weitem noch nicht auf solch eine grosse vielfalt an reisen zurückblicken wie du, hoffe jedoch dies einmal zu können
und auch hatte ich glücklicherweise noch keine körperlichen grenzerfahrungen bisher, wo ich wirklich an meine grenzen kam, obwohl ich hier in der schweiz regelmässig auf berg- oder skitouren gehe.
und genau so wenig hatte ich bisher erlebnisse, welche mich tage, ja monate lang beschäftigten oder gar eine art trauma auslösten. dennoch möchte ich hier zwei erlebnisse erwähnen, alle beide im sommer/herbst letzten jahres in ecuador zugetragen, welche mir in erinnerung bleiben werden.
1) der überfall in quito am 2. tag meiner reise. ich habe es hier im forum auch schon mehrere male genau beschrieben. es waren drei typen am späten nachmittag in einer verlassenen strasse. keine waffen im spiel, keine gewaltanwendung. ich gab ihnen was sie wollten, sie gaben sich damit zufrieden und verschwanden genau so schnell wie sie aufgetaucht waren. mich ärgerte dieser vorfall, machte mich vorsichtiger und für ähnliche situationen sensibler, doch habe ich nie davon geträumt oder sonst was.
2) nachtbus von cuenca zurück nach quito, ca. 10 stunden fahrdauer. normalerweise nahm tagesbusse oder nachtbusse von vom reiseführer empfohlenen kooperativen, die auch entsprechende sicherheitsmasnahmen trafen (kein aufnehmen von fahrgästen ausserhalb der busbahnhöfe etc.). doch nicht dieses mal. weshalb kann ich mir nicht erklären, irgend ein unüberlegter moment. der busfahrer entpupte sich jedenfalls als geschwindigkeitsfanatiker, der bus war auch nicht mehr auf dem neusten stand und ausserdem wurden laufend, auch mitten im nichts, passagiere ausgeladen und neue aufgenommen, darunter einige mir suspekte personen. ich rechnete also mit dem schlimmsten. nach ca. 2 std. fahrzeit setzte sich ein älterer mann neben mich, ich war am dösen. als ich aufwachte begann er mit mir zu sprechen, wo ich hinfahre usw. unter anderem fragte er mich auch ob ich hombre oder mujer seie, weshalb auch immer (ich trage kein langes haar noch habe ich eine speziell hohe stimme...). dies legt mir den verdacht nahe, dass er nicht ganz dicht war. oder aber schwul. jedenfalls begann er nach einer weile zu "füsseln", versuchte einige male mich zu küssen (!!!) und forderte mich die ganze zeit dazu auf, doch auch in alausí auszusteigen und mit zu ihm nach hause zu kommen. ganz ekelhaft war dieser typ. ich sagte ihm einige male in energischem ton, was das ganze solle, doch er liess nicht locker. in alausí stieg er dann zu meiner überraschung ohne weiteres aus und verabschiedete sich von mir. der rest der fahrt verlief ohne weitere zwischenfälle.
ich bin froh, dass ich bisher keine schlimmeren erfahrungen machen musste. ich kann gerne darauf verzichten. und falls es doch mal dazu kommen sollte, habe ich hoffentlich auch einen grossen schutzengel und kann meine positiven schlüsse daraus ziehen.
gute nacht
beschamin
dich hat es ja mindestens diese vier male ziemlich übel erwischt und glücklicherweise bist du dennoch immer mit einem mehr oder weniger blauen auge davon gekommen.
ich kann bei weitem noch nicht auf solch eine grosse vielfalt an reisen zurückblicken wie du, hoffe jedoch dies einmal zu können
und auch hatte ich glücklicherweise noch keine körperlichen grenzerfahrungen bisher, wo ich wirklich an meine grenzen kam, obwohl ich hier in der schweiz regelmässig auf berg- oder skitouren gehe.
und genau so wenig hatte ich bisher erlebnisse, welche mich tage, ja monate lang beschäftigten oder gar eine art trauma auslösten. dennoch möchte ich hier zwei erlebnisse erwähnen, alle beide im sommer/herbst letzten jahres in ecuador zugetragen, welche mir in erinnerung bleiben werden.
1) der überfall in quito am 2. tag meiner reise. ich habe es hier im forum auch schon mehrere male genau beschrieben. es waren drei typen am späten nachmittag in einer verlassenen strasse. keine waffen im spiel, keine gewaltanwendung. ich gab ihnen was sie wollten, sie gaben sich damit zufrieden und verschwanden genau so schnell wie sie aufgetaucht waren. mich ärgerte dieser vorfall, machte mich vorsichtiger und für ähnliche situationen sensibler, doch habe ich nie davon geträumt oder sonst was.
2) nachtbus von cuenca zurück nach quito, ca. 10 stunden fahrdauer. normalerweise nahm tagesbusse oder nachtbusse von vom reiseführer empfohlenen kooperativen, die auch entsprechende sicherheitsmasnahmen trafen (kein aufnehmen von fahrgästen ausserhalb der busbahnhöfe etc.). doch nicht dieses mal. weshalb kann ich mir nicht erklären, irgend ein unüberlegter moment. der busfahrer entpupte sich jedenfalls als geschwindigkeitsfanatiker, der bus war auch nicht mehr auf dem neusten stand und ausserdem wurden laufend, auch mitten im nichts, passagiere ausgeladen und neue aufgenommen, darunter einige mir suspekte personen. ich rechnete also mit dem schlimmsten. nach ca. 2 std. fahrzeit setzte sich ein älterer mann neben mich, ich war am dösen. als ich aufwachte begann er mit mir zu sprechen, wo ich hinfahre usw. unter anderem fragte er mich auch ob ich hombre oder mujer seie, weshalb auch immer (ich trage kein langes haar noch habe ich eine speziell hohe stimme...). dies legt mir den verdacht nahe, dass er nicht ganz dicht war. oder aber schwul. jedenfalls begann er nach einer weile zu "füsseln", versuchte einige male mich zu küssen (!!!) und forderte mich die ganze zeit dazu auf, doch auch in alausí auszusteigen und mit zu ihm nach hause zu kommen. ganz ekelhaft war dieser typ. ich sagte ihm einige male in energischem ton, was das ganze solle, doch er liess nicht locker. in alausí stieg er dann zu meiner überraschung ohne weiteres aus und verabschiedete sich von mir. der rest der fahrt verlief ohne weitere zwischenfälle.
ich bin froh, dass ich bisher keine schlimmeren erfahrungen machen musste. ich kann gerne darauf verzichten. und falls es doch mal dazu kommen sollte, habe ich hoffentlich auch einen grossen schutzengel und kann meine positiven schlüsse daraus ziehen.
gute nacht
beschamin
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- ka
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- Beiträge: 519
07 Jan 2006 00:53 #2419
von ka
ka antwortete auf Re: Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse ...
Momentan fällt mir nur eine Grenzerfahrung ein, nicht so sonderlich spektakulär aber immerhin wahrlich eine Grenzerfahrung für mich:
Dokumentation der deutsch-deutschen Grenze 2003 - 1378 Kilometer zu Fuß.
Noch nie war ich in meinem Leben teilweise so erschöpft und körperlich angeschlagen wie an etwa 10 Tagen dieser siebenwöchigen Tour. Ich schleppte mich in diesen Tagen im Hochsommer 2003 mit einem voll bepackten Rucksack und stark lädierten Knien bei über 35 Grad im Schatten und wenigen Tropfen Wasser in den Trinkflaschen über die Asphaltstraßen in Deutschland. Manchmal lief ich wie in Trance, ausgetrocknet und kurz vorm Umkippen, die Schmerzen nicht spürend. Manchmal schrie ich, wenn mich der unersträglich stechende Schmerz in den Knien fast umriss. So ging es weiter Tag für Tag, Kilometer für Kilometer, zehn Tage lang bis zur ersten großen Pause.
Dies war eine für mich absolute körperliche Grenzerfahrungen.
Es grüßt
Karsten
Dokumentation der deutsch-deutschen Grenze 2003 - 1378 Kilometer zu Fuß.
Noch nie war ich in meinem Leben teilweise so erschöpft und körperlich angeschlagen wie an etwa 10 Tagen dieser siebenwöchigen Tour. Ich schleppte mich in diesen Tagen im Hochsommer 2003 mit einem voll bepackten Rucksack und stark lädierten Knien bei über 35 Grad im Schatten und wenigen Tropfen Wasser in den Trinkflaschen über die Asphaltstraßen in Deutschland. Manchmal lief ich wie in Trance, ausgetrocknet und kurz vorm Umkippen, die Schmerzen nicht spürend. Manchmal schrie ich, wenn mich der unersträglich stechende Schmerz in den Knien fast umriss. So ging es weiter Tag für Tag, Kilometer für Kilometer, zehn Tage lang bis zur ersten großen Pause.
Dies war eine für mich absolute körperliche Grenzerfahrungen.
Es grüßt
Karsten
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- pushbike
- Offline
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- Beiträge: 33
07 Jan 2006 10:00 #2422
von pushbike
Laßt es rollen, am besten umweltfreundlich.
pushbike antwortete auf Re: Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse ...
Na, da schreib ich doch auch mal was zu.
Sommer 1999 Iran/Pakistan, ich mit dem Rad durch. Wer die Strecke kennt, weiß, das zwischen Bam und Zahedan nur 3 Polizeistationen sind. Und das bei 40-50 Grad, schätzungsweise. Nach einem Tag sind die 10 l Wasser in meinem auf dem hinteren Gepäckträger so heiß, das es mir nicht mehr möglich ist, den Wassersack anzufassen. Und da der Verkehr relativ dünn ist hab ich ein Problem. Erwisch aber einen Lkw-Fahrer, der mir ein paar Liter Wasser abtritt. War zwar nicht erfreut, aber gut.
Irgendwie komm ich dann fahrenderweise nach Zahedan. Erhol mich dort 2 Tage und greif dann die Strecke nach Mirjaveh/Taftan an.
Dort ist die Infrastruktur noch schlechter als bisher, Wasser ist schwer zu bekommen. Deswegen nehm ich den Bus nach Quetta. Nach einem langen Ritt durch die Nacht komm ich am Morgen dann an.
Dort nehm ich wieder einen Ruhetag. Am nächsten Morgen fahr ich nach Ziarat weiter, ein Schritt, den ich später bereuen werde. Bis zu dem Ort, der in etwa 2000 m Höhe liegt, wird die "Straße" immer schlechter. In Kach, etwa 60 km hinter Quetta, werde ich in einer Gastwirtschaft eingeladen, zu übernachten. Am nächsten Tag fahre ich bis Ziarat. Dort genehmige ich mir ein Hotel. Dort sehe ich noch Bilder vom April einiger Jahre zuvor. Die zeigen sehr viel Schnee.
Der folgende Abschnitt bis Loralai ist das übelste, was ich bis dahin gefahren bin. Da die Straße jedes Jahr wegen der Schneeschmelze weggespült wird, mußte sie bis dahin jedes Frühjahr neu geschoben werden. Das ist auch der Grund, warum verschiedene Entwicklungsorganisationen eine neue Straße in dem Jahr gebaut haben. Leider sind die Brücken (spendiert von den Japanern) noch nicht alle gebaut. Deswegen muß ich hin und wieder die trockenen Bäche queren. Dort warten auf mich und mein Rad unzählige recht große Schottersteine.
Ab Loralai hab ich dann wieder Asphalt, was mich sehr erfreut.
Nach ein paar Tagen passier ich die Sulaiman Range. Dort muß ich erst hunderte von Höhenmetern hoch, um dann 50 km ins Industal nach Dera Ismail Khan abzufahren. Die Hitze wird dort fast unerträglich. Deswegen versuch ich so früh wie möglich loszufahren. Das Essen ist nicht so doll, Ruti (Fleisch mit sehr scharfer Soße) früh, mittags, abends. Ist also nicht sehr nahrhaft. Deswegen bin ich etwa 200 km von Islamabad so physisch k.o., das ich des öfteren am Straßenrand sitze. Dort werde ich kurz vor einer Kleinstadt von der Polizei aufgegabelt und in die Stadt gefahren. Irgendwie bekommen sie es im Hauptquartier mit. Deswegen transportieren sie mich dorthin, um mir ein "Exit-Permit" für die Stadt zu erteilen. Da ich das Wasser in Pakistan bisher wegen Durchfall nicht vertrage, kein Cola etc. nicht erhältlich ist, muß ich dursten. Nach 2 Stunden ist es überstanden und ich darf gehen. Die Polizisten fahren mich zum Busbahnhof und ich nehme die nächste Gelegenheit wahr, um nach Islamabad zu gelangen.
Weiß schon, das es nicht so unbedingt das Thema des Threads ist. Aber ich bin der Meinung, das es zum Thema "Grenzerfahrungen" schon passt.
Gruß peter
Sommer 1999 Iran/Pakistan, ich mit dem Rad durch. Wer die Strecke kennt, weiß, das zwischen Bam und Zahedan nur 3 Polizeistationen sind. Und das bei 40-50 Grad, schätzungsweise. Nach einem Tag sind die 10 l Wasser in meinem auf dem hinteren Gepäckträger so heiß, das es mir nicht mehr möglich ist, den Wassersack anzufassen. Und da der Verkehr relativ dünn ist hab ich ein Problem. Erwisch aber einen Lkw-Fahrer, der mir ein paar Liter Wasser abtritt. War zwar nicht erfreut, aber gut.
Irgendwie komm ich dann fahrenderweise nach Zahedan. Erhol mich dort 2 Tage und greif dann die Strecke nach Mirjaveh/Taftan an.
Dort ist die Infrastruktur noch schlechter als bisher, Wasser ist schwer zu bekommen. Deswegen nehm ich den Bus nach Quetta. Nach einem langen Ritt durch die Nacht komm ich am Morgen dann an.
Dort nehm ich wieder einen Ruhetag. Am nächsten Morgen fahr ich nach Ziarat weiter, ein Schritt, den ich später bereuen werde. Bis zu dem Ort, der in etwa 2000 m Höhe liegt, wird die "Straße" immer schlechter. In Kach, etwa 60 km hinter Quetta, werde ich in einer Gastwirtschaft eingeladen, zu übernachten. Am nächsten Tag fahre ich bis Ziarat. Dort genehmige ich mir ein Hotel. Dort sehe ich noch Bilder vom April einiger Jahre zuvor. Die zeigen sehr viel Schnee.
Der folgende Abschnitt bis Loralai ist das übelste, was ich bis dahin gefahren bin. Da die Straße jedes Jahr wegen der Schneeschmelze weggespült wird, mußte sie bis dahin jedes Frühjahr neu geschoben werden. Das ist auch der Grund, warum verschiedene Entwicklungsorganisationen eine neue Straße in dem Jahr gebaut haben. Leider sind die Brücken (spendiert von den Japanern) noch nicht alle gebaut. Deswegen muß ich hin und wieder die trockenen Bäche queren. Dort warten auf mich und mein Rad unzählige recht große Schottersteine.
Ab Loralai hab ich dann wieder Asphalt, was mich sehr erfreut.
Nach ein paar Tagen passier ich die Sulaiman Range. Dort muß ich erst hunderte von Höhenmetern hoch, um dann 50 km ins Industal nach Dera Ismail Khan abzufahren. Die Hitze wird dort fast unerträglich. Deswegen versuch ich so früh wie möglich loszufahren. Das Essen ist nicht so doll, Ruti (Fleisch mit sehr scharfer Soße) früh, mittags, abends. Ist also nicht sehr nahrhaft. Deswegen bin ich etwa 200 km von Islamabad so physisch k.o., das ich des öfteren am Straßenrand sitze. Dort werde ich kurz vor einer Kleinstadt von der Polizei aufgegabelt und in die Stadt gefahren. Irgendwie bekommen sie es im Hauptquartier mit. Deswegen transportieren sie mich dorthin, um mir ein "Exit-Permit" für die Stadt zu erteilen. Da ich das Wasser in Pakistan bisher wegen Durchfall nicht vertrage, kein Cola etc. nicht erhältlich ist, muß ich dursten. Nach 2 Stunden ist es überstanden und ich darf gehen. Die Polizisten fahren mich zum Busbahnhof und ich nehme die nächste Gelegenheit wahr, um nach Islamabad zu gelangen.
Weiß schon, das es nicht so unbedingt das Thema des Threads ist. Aber ich bin der Meinung, das es zum Thema "Grenzerfahrungen" schon passt.
Gruß peter
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- Marco
- Autor
- Offline
08 Jan 2006 23:28 #2429
von Marco
Marco antwortete auf Re: Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse ...
Hallo Beschamin, Karsten & Peter,
vielen Dank für Eure Schilderungen.
Tja, so hat jeder seine Grenzerfahrungen...
Na, bei Karsten war ich ja mehr als nah mit dabei, und ich muss sagen, es ist nicht übertrieben, es war schon ein hartes Stück Arbeit. Unvergessen der Asphalt und die Sonne vor Stöckey, etc...
Mensch, Beschamin, das in dem Bus mit dem Typen ist ja auch krass! Man muss ja immer bedenken, es geschah nicht auf dem Weg von Luzern nach Bern, sondern irgendwo in Ecuador...
Peter, deine Schilderung passt doch mehr als gut in diese Rubrik. Also, wenn ich mir die Sache vorstelle. Hitze, kein Wasser, höchste Anstrengung - eine harte Vorstellung!
Es grüßt Marco
vielen Dank für Eure Schilderungen.
Tja, so hat jeder seine Grenzerfahrungen...
Na, bei Karsten war ich ja mehr als nah mit dabei, und ich muss sagen, es ist nicht übertrieben, es war schon ein hartes Stück Arbeit. Unvergessen der Asphalt und die Sonne vor Stöckey, etc...
Mensch, Beschamin, das in dem Bus mit dem Typen ist ja auch krass! Man muss ja immer bedenken, es geschah nicht auf dem Weg von Luzern nach Bern, sondern irgendwo in Ecuador...
Peter, deine Schilderung passt doch mehr als gut in diese Rubrik. Also, wenn ich mir die Sache vorstelle. Hitze, kein Wasser, höchste Anstrengung - eine harte Vorstellung!
Es grüßt Marco
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- kalleman
- Offline
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- Beiträge: 978
09 Jan 2006 12:44 #2446
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse ...
Ein sehr interessantes und wichtiges Thema. Ich hatte noch nie wirklich eine Grenzerfahrung. Klar, als ich auf dem Macchu Picchu im Bahnhof eingeschlossen wurde - mit den anderen 1000 Touristen - und niemand erfuhr was los ist. Man sah nur Polizei und roch Traenengas. Ich konnte ja nur warten. Als das Traenengas in die Bahnhofshalle hineingeweht wurde, brach Panik aus. Mir war etwas mulmig zu Mute. Aber ich hatte nie Angst um mein Leben. Das haesslichste erlebte ich in Santa Cruz, als ich leider Zeuge wurde, wie die Polizei eine Traenengaspetarde in die Menge schoss und einem Junge den Fuss abschoss. Aber das war kein Grenzerlebnis.
Ich kam eher durch andere Erfahrungen an meine Grenzen. Krank sein, allein sein. Vergeblich auf Hotelsuche. Es waren mehr die alltaeglichen Momente, Sehnsüchte, die mir zusetzten.
Ich erinnere mich noch an ein Erlebnis, an dem ich koerperlich an meine Grenzen stiess. ich sass im Bus von Chang Mai (Thailand) nach Udon Thani. Ich hatte einen Sitzplatz, der Buss war randvoll. Alles stand. EIn Mädchen neben mir konnte etwas Englisch. Irgendwann lud sie sich zu ihr nach Hause ein in Lampang (2 Stunden von Chang Mai entfernt). Als junger Hengst (19) :P Ich durfte an der Tuer stehen, ich hatte kaum Platz fuer einen Fuss! So stand cih auf einem Bein, links und recht Ellbogen im Koerper. 11 Stunden lang...
Ich war muede, meine Beine schmerzten, aber an die Grenze war ich noch nicht gekommen. Glaub ich jedenfalls. Jedenfalls merkt euch: Nie von einer Frau von euren Reiseplaenenn abhalten lassen...die Strafe folgt bei Fuss!
:wink:
Ich kam eher durch andere Erfahrungen an meine Grenzen. Krank sein, allein sein. Vergeblich auf Hotelsuche. Es waren mehr die alltaeglichen Momente, Sehnsüchte, die mir zusetzten.
Ich erinnere mich noch an ein Erlebnis, an dem ich koerperlich an meine Grenzen stiess. ich sass im Bus von Chang Mai (Thailand) nach Udon Thani. Ich hatte einen Sitzplatz, der Buss war randvoll. Alles stand. EIn Mädchen neben mir konnte etwas Englisch. Irgendwann lud sie sich zu ihr nach Hause ein in Lampang (2 Stunden von Chang Mai entfernt). Als junger Hengst (19) :P Ich durfte an der Tuer stehen, ich hatte kaum Platz fuer einen Fuss! So stand cih auf einem Bein, links und recht Ellbogen im Koerper. 11 Stunden lang...
Ich war muede, meine Beine schmerzten, aber an die Grenze war ich noch nicht gekommen. Glaub ich jedenfalls. Jedenfalls merkt euch: Nie von einer Frau von euren Reiseplaenenn abhalten lassen...die Strafe folgt bei Fuss!
:wink:
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- Marco
- Autor
- Offline
09 Jan 2006 13:37 #2450
von Marco
Marco antwortete auf Re: Lebensgefahr, Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse ...
Oh ha, Kalleman, das mit dem Bus und dem Mädchen ist ja eine echt gute Anekdote!
Bitter, 11 Stunden an der Tür stehen...
Was für eine Vorstellung!
Oh Mann, das mit dem Jungen und dem abgeschossenen Fuß ist ja ganz bitter. Kam wenigstens schnelle Hilfe? Wirklich übel! :cry:
Und die Sache mit der Panik in dem eingeschlossenen Bahnhof...
Na, Mensch, da kommt ja auch bei dir einiges zusammen...
Apropos, Sehnsüchte, Hotelsuche...
Mein einsamster Moment auf einer Reise war im Februar 1995 in London.
Ich war allein unterwegs, mit Rucksack. Das erste Mal wirklich ganz allein auf Reise. Winter, trübes Wetter. Ich wartete auf einem Bahnof auf den Zug in Richtung Schottland. Ich wusste noch nicht, wo ich übernachten würde...
Ziel war Inverness, ich hatte ein Zelt dabei - im Februar...
Ich fühlte mich auf dem Bahnhof dermaßen allein gelassen. Bitter. Ich hätte heulen können...
Marco
Bitter, 11 Stunden an der Tür stehen...
Was für eine Vorstellung!
Oh Mann, das mit dem Jungen und dem abgeschossenen Fuß ist ja ganz bitter. Kam wenigstens schnelle Hilfe? Wirklich übel! :cry:
Und die Sache mit der Panik in dem eingeschlossenen Bahnhof...
Na, Mensch, da kommt ja auch bei dir einiges zusammen...
Apropos, Sehnsüchte, Hotelsuche...
Mein einsamster Moment auf einer Reise war im Februar 1995 in London.
Ich war allein unterwegs, mit Rucksack. Das erste Mal wirklich ganz allein auf Reise. Winter, trübes Wetter. Ich wartete auf einem Bahnof auf den Zug in Richtung Schottland. Ich wusste noch nicht, wo ich übernachten würde...
Ziel war Inverness, ich hatte ein Zelt dabei - im Februar...
Ich fühlte mich auf dem Bahnhof dermaßen allein gelassen. Bitter. Ich hätte heulen können...
Marco
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