6 Monate in der Provinz Shandong (China) - Tagebuch

Nihao,

es wird höchste Zeit für einen neuen Wochenbericht.

In der letzten Woche war ich erneut auf ein Hochzeitdinner geladen. Im Gegensatz zu westlichen Gewohnheiten dauert dies selten länger als 1,5Stunden und dient als gute Einnahmequelle. Es ist üblich dem Bräutigam einen Umschlag mit 100 RMB zu überreichen. Die Essenqualität war diesmal sehr gut. Wie ich erfuhr, war es bis vor kurzen üblich, das die Braut in einen roten Kleid traut. Auch werden für die Trauung mindestens drei unterschiedliche Kleider benötigt, eins für die eigentliche Trauung, ein anderes für das Essen im Anschluss und ein weiteres für das Dinner mit Freunden und Kolegen. Im Anschluss ging es zum Musikhören und ein wenig tanzen in einen KTV Laden. Das sind Karaokebars in den man sich einen Raum anmieten kann und sich dort mit einer Karaokeanlage selbst und seine Gäste unterhält. Es muss nicht unbedingt gesungen werden, man kann auch beim gemütlichen Bier sich ein Video anschauen. Diese Räume werden viel von jungen Leuten genutzt, die meistens noch bei den Eltern wohnen. In den Wohnungen ist häufig der Platz zu gering, um sich mit Freunden bzw. Freundin zu vergnügen.

Gestern machte ich mich auf den Weg nach Penglai. Die Stadt liegt direkt an der Küste und der Schnittstelle von Bohai Sea und Yellow Sea. Wettermäßig hatte ich relatives Glück. Teilweise kam die Sonne durch und die gefürchteten Winde hielten sich auch in Grenzen. Neben den Penglai Pavilion schaute ich mir heute das Ocean Aquarium an, welches das größte Asiens ist. Landschaftlich liegt die Stadt sehr schön an der Küste, die abwechslungsreich ist. Neben felsigen Gestein gibt es auch Sandstrände. Zum Baden war es aber schon etwas zu kühl :-) ) Essensmäßig probierte ich einige einheimische Seafoodspezialitäten, die mir aber größtenteils nicht so mundeten. Die 4,5 stündige An- bzw. Abreise mit den Bus ging ziemlich an die Schmerzgrenze. Es handelte sich um einen kleinen Bus, der mehrere Städte ansteuerte und daher nicht die Autobahn nutzte. Die Straßen, soweit man die Wege teilweise noch bezeichnen konnte, sind überwiegend in einen mieserablen Zustand. Dazu noch das ständige laute telefonieren der Chinesen gab mir den Rest. Da ist Zugfahren in China doch deutlich angenehmer.

In der letzten Woche gab es die ersten Frostschäden in der Firma. Dies verwundert wenig, wenn man sieht wie hier gebaut wird. Bleibt zu hoffen, das es in der nächsten Zeit wieder wärmer wird.

In 10 Tagen ist mein Aufenthalt im bevölkerungsreichsten Land beendet und ich werde nach Deutschland zurückkehren.

zaijian Janosch

Hallo,

zu den vorerst letzten Bericht aus den Reich der Mitte. Am Donnerstag geht es zurück in die angestammte Heimat.

Am Wochenende gab es nocheinmal ein Highlight. Kurzfristig entschied ich mich für zwei Tage in die kuturell wohl zweitbedeutenste Stadt nach Xi´an zu reisen. Der Flughafen der 7 Millionen-Stadt liegt circa 40 Kilometer ausserhalb des Zentrum und sah ähnlich aus, wie die Flughäfen die ich bisher sah. Nach einer Stunde Fahrt bei reichlich Verkehr wurde die Stadtmauer errecht. Mit 12m Höhe, 18m Breite und einer Gesamtlänge von 13 Kilometer stellt sie ein imposantes Bauwerk da. nachteilig erweist sich, das es nur wenige schmale Zugänge gibt, die zu ständigen Staus führen. Der Abend wurde in einen moslemischen Restaurant verbracht. Als Startpunkt der Seidenstrasse lebten seit jeher viele Moslems in der Stadt. Ausser der Kopfbedeckung ubnterscheiden sie sich wenig von den anderen Chinesen. Am nächsten Tag standen dann die Sehenswürdigkeiten der Stadt an. Vormittag ging es zur großen Pagoda und am Nachmittag zur 30 Kilometer entfernten Terracottaarmee. Wobei ich sagen muss, das ich mir vom letzteren ein wenig mehr versprochen habe. Ausser paar Ausgrabungsstellen in kühlen Hallen ist nicht viel zu sehn. Von den angeblich bisher gefundenden 6000 Figuren sind gerade mal paar Hundert zu sehn. Ausserdem nerven Souvenierhändler rund um und im Gelände extrem. Abends gab es dann den vergeblichen Versuch eine stinknormale Bar zu finden. Ausser Restaurant und Hotels tat sich nichts auf. Letztendlich landete ich nach einen zweistündigen Fussmarschvwieder im Hoelrestaurant, wo ich mein Bier trank.
Die Tage davor vergingen, ohne das etwas erwähnenswertes passierte. Nun heißt es sich langsam von Kolegen und Freunden zu verabschieden und die Koffer für Donnerstag zu packen.
In diesen Sinne bis bald in Deutschland.

zaijian Jan

Hey Janosch,

wirst du noch einmal nach China zurückkehren.
Was meinst du?
Hattest du dich wieder schnell in Deutschland eingelebt.
Erzähl mal!

Danilov

Nihao,

die Zeit ist gekommen, sich mal wieder aus Weifang zu melden. Nach 6 monatiger Abstinenz bin ich am Dienstag in dieser Stadt zurückgekehrt. Die Woche zuvor verbrachte ich in HongKong. Mit der Anreise gab es keine Probleme. Zuerst ging es mit den Zug nach Guangzhou. Weder bei der Ausreise aus HongKong noch bei der Einreise in China gab es irgendwelche Schwierigkeiten. Nach einen kurzen vergeblichen Versuch mit den Bus vom Bahnhof Guangzhou East zum neuen Flughafen zu gelangen nahm ich mir ein Taxi. Dieses benötigte trotz geringen Verkehr eine Stunde um zum irgendwo liegenden Flughafen zu gelangen. Beim Flug nach Weifang gab es keinerlei Besonderheiten, so das die Maschine pünktlich landete. Nach der Einquartierung bei einen Bekannten ging es direkt zu einer Hochzeitsfeier. Die Wiedersehensfreude war riesig und es wurde reichlich zugeprostet. Dem zufolge ging es mir am darauffolgenden Tag nicht ganz so gut. Außer einer Massage und ein wenig shoppen unternahm ich nichts. Heute besuchte ich die Firma in der ich im letzten Jahr arbeitete um mir ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Anschließend traf ich mir mit einer Studentin, die mir durch die Universität führte.

Ich muss feststellen, das mir die Eingewöhnung leicht fiel. Auch habe ich keinerlei Probleme mit den Essen, Ausnahme erhöhter Bierkonsum :-) ) . Mal sehn was die nächste Tage bringen.

Wünsche allen Lesern eine schöne Zeit.

zaijian Janosch

Janosch,

wirst du auch ein weiteres Mal nach China zurückkehren?

Grüße Jorginho

Hallo zusammen,

ob es eine weiteren Reise nach China geben wird, steht in den Sternen. Kommt Zeit, kommt Rat.

Sollte es soweit sein, das es wieder in den fernen Osten geht, werde ich es rechtzeitig bekanntgeben.

Gruß Janosch