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DDR
- Anonymous
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03 Nov 2005 08:09 #1560
von Anonymous
DDR wurde erstellt von Anonymous
Die DDR ist geil!!!
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- Marco
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03 Nov 2005 12:18 #1561
von Marco
Marco antwortete auf Re: DDR
Wie man es sieht, oder?
Also ich bin Jahrgang 1973 und im Ostteil Berlins geboren, bin also bis zu meinem 16. Lebensjahr in der DDR aufgewachsen, bin bis zur 10. Klasse in die POS gegangen und habe somit noch einiges in der DDR "mitgenommen".
In der Tat, nicht alles war "geil", doch immerhin war dieses Land unsere Heimat.
Letztendlich war ich 1989 doch sehr froh, als die Mauer fiel und der Weg zur deutschen Einheit geebnet wurde...
Es grüßt Marco
PS: Woher kommst du?
[url:m53dsse8]www.ddr-fotos.de/[/url]
Also ich bin Jahrgang 1973 und im Ostteil Berlins geboren, bin also bis zu meinem 16. Lebensjahr in der DDR aufgewachsen, bin bis zur 10. Klasse in die POS gegangen und habe somit noch einiges in der DDR "mitgenommen".
In der Tat, nicht alles war "geil", doch immerhin war dieses Land unsere Heimat.
Letztendlich war ich 1989 doch sehr froh, als die Mauer fiel und der Weg zur deutschen Einheit geebnet wurde...
Es grüßt Marco
PS: Woher kommst du?
[url:m53dsse8]www.ddr-fotos.de/[/url]
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- Anke
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12 Sep 2007 22:36 #6446
von Anke
Wenn das mal nicht einer Hammer-Thread ist.
Das muss man echt ausbauen. Bei all den laufenden Diskussionen setzt dieser Beitrag echt die Krone auf.
Los Hanni, Buhli, Raggazzi und wie sie alle heißen - was meint Ihr?
WAR DIE DDR GEIL????
Ich meine: eher nicht!
Anke
immer fein sauber bleiben <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Wink" />
Anke antwortete auf Re: DDR
Luisa schrieb: Die DDR ist geil!!!
Wenn das mal nicht einer Hammer-Thread ist.
Das muss man echt ausbauen. Bei all den laufenden Diskussionen setzt dieser Beitrag echt die Krone auf.
Los Hanni, Buhli, Raggazzi und wie sie alle heißen - was meint Ihr?
WAR DIE DDR GEIL????
Ich meine: eher nicht!
Anke
immer fein sauber bleiben <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Wink" />
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- Hannibal Fletcher
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- Beiträge: 586
13 Sep 2007 12:55 #6455
von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: DDR
Ich habe nur eine Antwort parad:
Die DDR war eine Diktatur, kein freier Staat und ganz bestimmt nicht (!) geil!
Soweit dazu.
H.F.
Die DDR war eine Diktatur, kein freier Staat und ganz bestimmt nicht (!) geil!
Soweit dazu.
H.F.
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- Buhli
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13 Sep 2007 22:48 #6465
von Buhli
Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.
Buhli antwortete auf Re: DDR
Anke ich bin bei Dir. Geil? Muß Luisa denn gleich wieder übertreiben? Das es richtig geile Momente gab, ist unbestritten. Für mich war so einer, als ich der FDJ Kreisleitung in DD 1979 unseren neuen Jugendclubchef vor die Nase setzte. Der war nämlich ehemaliger Zeuge Jehovas. Haben die gebröckelt. Ich hab da schon mit Konsequenzen gerechnet. Die blieben jedoch aus. Soweit zu der Diktatur.
Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.
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- Hannibal Fletcher
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14 Sep 2007 14:14 #6471
von Hannibal Fletcher
Hannibal Fletcher antwortete auf Re: DDR
Betrachten wir doch einmal das politische System in der DDR:
Die Frage lautet immer wieder, gab es in der DDR eine Diktatur?
Dies trifft in der DDR zu. Dort regierte uneingeschränkt die SED mit ihren Blockparteien.
Die gab es in der DDR nicht wirklich. Immerhin war es theoretisch möglich, die Liste der Nationalen Front abzulehnen. Theoretisch hätte somit das Volk diese festgelegte Liste ablehnen können. Eine freie Auswahl gab es jedoch nicht.
Die Nationale Front bestand seit 1973 aus:
* Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)
* Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD)
* Christlich Demokratische Union (CDU)
* Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD)
* Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD)
* Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD)
* Freie Deutsche Jugend (FDJ)
* Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB)
* Kulturbund
* Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB)
Hört sich alles sehr interessant an, aber die Leitlinie der Politik gab in jedem Fall die Sozialistische Einheitspartei.
In der DDR wurde das politische System auch "Diktatur des Proletariats" genannt. Arbeiter und Bauern sollten theoretisch das Heft fest in der Hand haben.
In der Theorie gibt es da sogar interessante Ansätze. Die staatliche Kontrolle bei wirtschaftlichen Fragen. Die Lenkung der großen wirtschaftlichen Sektoren durch den Staat.
Das Debakel mit Bahn, Telekom und Energiesektor ist eine schlimme Sache im jetzigen System. Der Staat sollte bei solchen Segmenten immer mit Kontrolle ausüben.
Aber wir waren ja bei der DDR. In der Realität war eben dieser Staat doch nur ein totalitärer Überwachungsstaat. Die Chance für ein solidarisches Staatsgebilde wurde von 1949 bis 1989 absolut vertan.
Klassenkampf und Klassenfeind - allein dieses tägliche Gefasel war unter aller Sau.
In deiner geliebten BRD faselte niemand von der DDR. Kaum jemand sprach vom Klassenfeind oder zog den Osten herunter.
Die DDR hatte versagt, ausgedient und auf ganzer Linie die historischen Chancen vertan.
Es ist lächerlich das Fähnchen noch hochzuhalten und zu schreien: Aber hey, bei uns im Bildungssystem gab es gute Ansätze, bei uns waren die Schüler fitter in Mathematik und Biologie, wir standen enger zusammen, bei uns war vieles wärmer und menschlicher...
H.F.
Die Frage lautet immer wieder, gab es in der DDR eine Diktatur?
Unter einer Diktatur (v. lat. dictatura) versteht man die Herrschaft durch einen einzelnen Diktator, eine politische Partei, eine Minderheit oder Gruppe von Menschen, die sich die Macht über ein Volk aneignet, sie monopolisiert und ohne Einschränkungen ausübt.
Dies trifft in der DDR zu. Dort regierte uneingeschränkt die SED mit ihren Blockparteien.
Im Gegensatz zur Demokratie gibt es in Diktaturen keine freien Wahlen.
Die gab es in der DDR nicht wirklich. Immerhin war es theoretisch möglich, die Liste der Nationalen Front abzulehnen. Theoretisch hätte somit das Volk diese festgelegte Liste ablehnen können. Eine freie Auswahl gab es jedoch nicht.
Die Nationale Front bestand seit 1973 aus:
* Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)
* Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD)
* Christlich Demokratische Union (CDU)
* Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD)
* Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD)
* Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD)
* Freie Deutsche Jugend (FDJ)
* Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB)
* Kulturbund
* Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB)
Hört sich alles sehr interessant an, aber die Leitlinie der Politik gab in jedem Fall die Sozialistische Einheitspartei.
In der DDR wurde das politische System auch "Diktatur des Proletariats" genannt. Arbeiter und Bauern sollten theoretisch das Heft fest in der Hand haben.
In der Theorie gibt es da sogar interessante Ansätze. Die staatliche Kontrolle bei wirtschaftlichen Fragen. Die Lenkung der großen wirtschaftlichen Sektoren durch den Staat.
Das Debakel mit Bahn, Telekom und Energiesektor ist eine schlimme Sache im jetzigen System. Der Staat sollte bei solchen Segmenten immer mit Kontrolle ausüben.
Aber wir waren ja bei der DDR. In der Realität war eben dieser Staat doch nur ein totalitärer Überwachungsstaat. Die Chance für ein solidarisches Staatsgebilde wurde von 1949 bis 1989 absolut vertan.
Klassenkampf und Klassenfeind - allein dieses tägliche Gefasel war unter aller Sau.
In deiner geliebten BRD faselte niemand von der DDR. Kaum jemand sprach vom Klassenfeind oder zog den Osten herunter.
Die DDR hatte versagt, ausgedient und auf ganzer Linie die historischen Chancen vertan.
Es ist lächerlich das Fähnchen noch hochzuhalten und zu schreien: Aber hey, bei uns im Bildungssystem gab es gute Ansätze, bei uns waren die Schüler fitter in Mathematik und Biologie, wir standen enger zusammen, bei uns war vieles wärmer und menschlicher...
H.F.
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- kalleman
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16 Sep 2007 02:06 #6475
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: DDR
Das spannende ist ja eigentlich, dass sich die Länder des Ostblocks Volksdiktaturen nannten. Es gab ja auch Wahlen mit reger Stimmbeteiligung. Stalin liess ja auch Wahlen durchführen und die Leute freuten sich und gingen abstimmen, obwohl man nur die Partei wählen konnte.
Ich habe das mit der Diktatur des Proletariats hab ich so verstanden, zumindest nach Lenin: Die Diktatur des Proletariats ist ein Zustand, der braucht aber eine politische Vertretung, eine Führung. Der östliche Gleichheits- und Freiheitsbegriff ist ja nicht mit unserem gleichzusetzen. Wie die Diktatur des Proletariats aussehen und funktionieren sollte und wie der Übergang vom Sozialismus in den Kommunismus stattfinden soll, darüber schweigt Lenin soweit ich weiss. (Wohl aus gutem Grund).
Da aber die Partei ja sowieso die richtige Politik macht, weil sie es ja gerafft haben, ist das Volk sowieso gleicher Meinung und wenn nicht, dann haben sie es einfach noch nicht gerafft. Somit ist die Diktatur des Proletariats die Diktatur durch das ZK der Partei. Wenn wir jetzt den Gedanken weiterspinnen, dann machen ja Wahlen eigentlich gar keinen Sinn, weil ja eh alle, die es gerafft haben, gleicher Meinung mit der Partei sind und Wahlen dienen dann nur noch als Gradmesser, wieviele es gerafft haben ...
Ich habe das mit der Diktatur des Proletariats hab ich so verstanden, zumindest nach Lenin: Die Diktatur des Proletariats ist ein Zustand, der braucht aber eine politische Vertretung, eine Führung. Der östliche Gleichheits- und Freiheitsbegriff ist ja nicht mit unserem gleichzusetzen. Wie die Diktatur des Proletariats aussehen und funktionieren sollte und wie der Übergang vom Sozialismus in den Kommunismus stattfinden soll, darüber schweigt Lenin soweit ich weiss. (Wohl aus gutem Grund).
Da aber die Partei ja sowieso die richtige Politik macht, weil sie es ja gerafft haben, ist das Volk sowieso gleicher Meinung und wenn nicht, dann haben sie es einfach noch nicht gerafft. Somit ist die Diktatur des Proletariats die Diktatur durch das ZK der Partei. Wenn wir jetzt den Gedanken weiterspinnen, dann machen ja Wahlen eigentlich gar keinen Sinn, weil ja eh alle, die es gerafft haben, gleicher Meinung mit der Partei sind und Wahlen dienen dann nur noch als Gradmesser, wieviele es gerafft haben ...
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