Kalleman in Afrika
- kalleman
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Als nächste Station gings ans impfen. Was man da nicht alles braucht. Es geht ganz schön ins Portemonnaie. Dann musste ich noch eine Malariaprophylaxe einnehmen, bei denen vor allen scheusslichen Nebenwirkungen gewarnt wird. Ich hatte aber keine Probleme ausser dass der Puls kurze Zeit raste und ich etwas Probleme mit der Koordination des Bewegungspparates hatte.
Dann glaubte ich bereit für die Reise zu sein, aber -man wähnt sich im frühen 20. Jahrundert- meldete sich die Armee, welche sich aufgrund meiner Rückstände an Dienstage nicht mehr in der Lage sieht, meinen Dienst zu verschieben, obwohl ich -von der Uni bestätigt- eine Prüfung habe. Dieser Kurs beginnt gleich nach meiner Rückkehr von der Reise. Für 4 Wochen wollen sie mich als Ostschweizer in die Walliserberge stecken, nähe des Matterhorns (weiter entfernt geht es wohl nicht). Dort tut man, was man in der Armee tut, man sitzt rum, tut nichts und am Abend kommt es zum rituellen kollektiven Besäufnis. Aber bei der Armee hilft alles nichts, es geht ums Prinzip und das ist wichtiger als Prüfungen. Der telefonisch Zuständige drückte sich davor, zu seinem Entscheid zu stehen und mich anzuhören.
So entschied ich mich, mir das nicht gefallen zu lassen. Ich lass mir von einem Ewiggestrigen nichts befehlen und werde den Dienst verweigern. Da dieser Vaterlandsverrat drakonische Strafen nach sich zieht (Bis zu 6 Monate Gefängnis), musste ich mich zuerst noch über mein Vorgehen absichern. Ich habe mir gesagt, dies ist die einzige Form des Protest gegen eine solch unzeitgemässe Machtfülle eines bedeutungslosen Kosntrukts. Wenn alles gut geht, komme ich mit einer Busse davon.
Jetzt, wo das geklärt ist, steht der Reise nichts mehr im Weg. Einziges Problem ist noch meine Ankunftszeit. Was mach ich am 8.8 um 3:30 in Accra auf dem Flughafen? Tipps?
Ich versuche wann immer möglich meine Eindrücke zu schildern, habe aber keine Ahnung, wie verbreitet und schnell das Internet in Afrika ist.
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- Anke
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mir fehlen die worte!
so mir nicht dir nicht ganz alleine nach afrika?
du musst echt mut haben.
meinen respekt und die viel, viel glück!
anke
immer fein sauber bleiben <img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Wink" />
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- Buhli
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Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.
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- Marco
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das mit dem Militärdienst in der Schweiz müsstest du noch einmal genauer erklären?
In welchem Zeitraum muss man denn als Schweizer seinen Dienst leisten? Stückchenweise, Jahr für Jahr?
Oder geht es auch auf einen Schlag?
Das mit der Ankunftszeit in Accra klingt drollig.
Super, mitten in der Nacht in Afrika anzukommen...
Naja, was soll man da schon machen. Sich an irgendeinen Imbiss setzen und nen Kaffee trinken und auf den Morgengrauen warten...
Das nette bei einem Flug nach Afrika: Es gibt ja so gut wie keine relevante Zeitverschiebung. Immerhin etwas. So bleibst du im Rhythmus ...
Ich bin sehr auf deine Schilderungen gespannt!!
Es grüßt Marco
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- Hannibal Fletcher
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Von Ein- und Ausreisen auf dem Landweg über die Grenze zum Nachbarland Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) wird derzeit auf Grund der dortigen Lage abgeraten.
Im Land ist es zu einer Verschlechterung der allgemeinen Sicherheitslage gekommen.
Nach den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen des Militärs und der Polizei Ende Dezember 2006 hat sich die unmittelbare Lage wieder beruhigt. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass sich von den über 600 während der Auseinandersetzungen aus dem Zentralgefängnis der Hauptstadt entkommenen Häftlingen noch schätzungsweise 500 Personen auf freiem Fuss befinden. Diese Tatsache dürfte sich negativ sowohl auf die allgemeine Kriminalität in den größeren Städten, als auch auf die Sicherheitslage auf den Straßen („coupures de route“) auswirken. Es kommt auf Überlandstraßen fast täglich zu Überfällen, z.T. mit tödlichem Ausgang. Selbstfahrten bei Tageslicht und im Konvoi bieten nur noch einen begrenzten Schutz. Von Nachtfahrten wird dringend abgeraten.
In der Regenzeit zwischen etwa Juni und Oktober sind einige Teile des Landes aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse kaum erreichbar.
Das Auswärtige Amt schreibt zu Ghana:
In den nördlichen Landesteilen Ghanas kommt es gelegentlich zu Stammeskonflikten mit Auswirkungen auf die Sicherheitslage (z.B. nächtlichen Ausgangssperren). Vor Reisen in diese Regionen sollten daher aktuelle Informationen zur Lage eingeholt werden. Bei Reisen in die Grenzregionen und in die Nachbarländer wird dringend empfohlen, die dort geltenden Sicherheitshinweise sorgfältig zu studieren.
Ich muss sagen, was man über Burkina Faso so liest, ist nicht soooo vertrauenerweckend...
Komm guter wieder, Junge!
Hier eine recht interessante Seite zu Accra:
[url:36iaoa9u]www.macalester.edu/geography/courses/geo...e/UrbanStructure.htm[/url]
Alles Gute
H.F.
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- Thommy O.
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ich würde auf dem Flughafen warten oder hoffen von der richtigen Person eingeladen zu werden...
Gruss
Thomas
In Rio @ <a class="postlink" href="www.thommyo.com/RioBlog/">www.thommyo.com/RioBlog/
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- kalleman
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Dienstag Abend, der Zuercher Flughafen ist wie ausgestorben. Vom Check-In bis zum Geldwechsel werde ich nur angebrummt. Die Flughafenbahn zum Terminal faehrt ab Gleis 2 - nach Anzeige. Unbemerkt geht aber auf Gleis 1 das Tor auf. Ein Reisender merkt es, alle rennen rueber und blockieren die Tuer, quetschen sich rein, der anwesende Sicherheitsbeamte grunzt muerrisch.
So warte ich im fast leeren Terminal auf den Flug der Royalairmaroc und bin erstaunlich gelassen. Einige Passagiere nach Tel Aviv beten. Die Maenner wippen mit dem Oberkoerper nach vorne, waehrend die Frauen in ein Buch starren und den Kopf nach links und rechts drehen. Die Koreaner sind noch im Duty free statt im Flugzeug und werden gerade eingesammelt. Von ueberall her kommen sie angerannt, an der Spitze jeweils ein Flughafenmitarbeiter.
Mein Flugzeug mit Ziel Casablanca ist halbleer. Es hat fast nur Marokkanerinnen mit ihren Kindern, die wohl in die Ferien zu ihren Verwandten fahren. So auch meine aufblondierte Nachbarin, die jedenfalls keine Beruehrungsaengste hat. haette mir Marokkanerinnen zurueckhaltender vorgestellt.
Dqs Flugzeug flog frueher offenbqr in Schweden rum und bietet nichts qn Unterhqltung. Ich finde es extrem heiss, darf aber die Lueftung nicht anmachen, da meine Nachbarin friert.
In Casablanca verabschiede ich mich von meiner netten Mitreisenden. Ich bin spaet dran, habe durst, aber ich muss zum naechsten Flugzeug eilen. Aber wer jetzt glaubt, dass auf dem beschaulichen Flughafen von Casablanca das umsteigen angenehm wird, sieht sich von etwas besserem belehrt. Der Flug nach Ouagadougou und der nach Accra gehen gleichzeitig vom gleichen Gate, es hat aber nur eine Sicherheitskontrolle. Es ist bereits 23.00 Uhr, mein Flug sollte um 23.10 fliegen, aber hier herrscht das Chaos. Etwa um 23.45 sitze ich als einer der letzten im randvollen Flugzeug, doch es wird noch ein verspaeteter Anschlussflug abgewartet und ich bin wohl der Einzige, der darueber gluecklich ist, denn so verschiebt sich meine Ankunftszeit von 3.30 Uhr nach hinten. Der Flug verlaeuft angenehm, Bisher lief alles bestens.
Um 0.30 gehts los und um 5 bin ich am Flughafen Accra. Hier laeuft alles erstaunlich flott. Keine Warteschlangen, ich bin rasch durch den Zoll? einziger Makel ist, dass der Zoellner mein Visum ausversehen mein Visum entwertet hat und nun versucht? den Schaden wieder gutzumachen. Das Gepack wartet bereits auf mich? doch vergeblich suche ich nach einer Moeglichkeit zu Fruehstuecken. Es gibt nur einen Weg, direkt zu den Taxifahrern.
Da bin ich also, in Afrika und alles laeuft so ganz unerwartet problemlos. Mein erstes Gefuehl sagt mir, dass ich auch keine Probleme haben werde, ja ich glaube, eine Perle entdeckt zu haben. Let,s check it out!
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