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Welche Länder reizen Dich besonders? Welche Orte und Landschaften kannt Du empfehlen? Tipps und Infos, aber auch politische und kulturelle Ereignisse die Reisen in verschiedene Länder der Welt betreffen findest Du hier. Diskutiere mit.
Kalleman in Afrika
- Rodando
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13 Aug 2007 13:28 #6184
von Rodando
Rodando antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
grüß dich kalleman,
wahnsinn, was du alles so erlebst in afrika.
dazu gehört echt mut, so allein durch den schwarzen kontinent zu reisen.
ich wünsche dir weiterhin unendlich viel glück auf deinen weg.
mag der liebe gott ein auge auf dich werfen!
liebe grüße marco
wahnsinn, was du alles so erlebst in afrika.
dazu gehört echt mut, so allein durch den schwarzen kontinent zu reisen.
ich wünsche dir weiterhin unendlich viel glück auf deinen weg.
mag der liebe gott ein auge auf dich werfen!
liebe grüße marco
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- kalleman
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13 Aug 2007 13:35 #6188
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Nur einmal nervt einer. Angeblich, gut moeglich das es stimmt, ein Fluechtlingaus Liberia, der aus Niamey kommt und nun nach Ghana will, von dort hat es ein Schiff nach Liberia (warum nicht direkt via Elfenbeinkueste?). Ich soll ihm jetzt eine Telefonkarte kaufen, damit er seine Tante in Kanada anrufen kann, die schickt ihm Geld und meine Emailadresse will er, damit er mir schreiben kann, denn wir sind Freunde. Mein Nein ficht ihn nicht an, er folgt mir ins Hotel hinen, er hoert nicht auf.
Ich glaube, dass in Afrika die Freundschaft anders funktioniert als bei uns, ich erlebe wahrscheinlich ein kulturelles Missverstaendnis. In Afrika, glaube ich, bedeutet Freundschaft, dass der, der hat, dem gibt, der nicht hat. So gebe ich einen Betrag und jetzt muss die Freundschaft vertieft werden und dass geht nur durch einen groesseren Betrag u.s.w.
So auch am Abend. Ich mache den Fehler, mich an den Rand eines kleinen Musikfestivals zu setzten. Hier bin ich fuer jeden ansprechbar und jeder moechte natuerlich der Freund des Fremden sein, was durchaus ehrlich gemeint sein kann, denn viele Weisse duerften nicht hierher kommen. Zumindet sah ich nur Weisse in Gruppen.
Also bin ich jetzt von haufenweise Leuten umgeben, die meine Freunde sein wollen. Doch alles voellig ungezwungen und nett. Doch nun offeriere ich ein Bier und nun muss diese Freundschaft vertierft werden, also muss ich mit ihnen in die Disco, zu einem Trommelkurs, auf eine Tour und natuerlich sind sie der Guide und ich bezahle. Die Kellnerin moechte, dass ich sie zu meiner naechsten Destination Bobo-Dioulassou mitnehme, denn sie kennt sich dort aus, spaeter eine <simple relationship>, was auch immer das heissen mag.
Aber wie gesagt, wirklich nerven tun sie nicht, niemand ist penetrant, niemand folgt mir auf den Weg und so breche ich auf. Ich mag nicht mehr franzoesisch reden, es macht mir keinen Spass, ich bin zu schlecht, (was man mir auch dauernd vorwirft), ich finde es eine hohle Sprache und zudem muessen die Frankophonen natuerlich auch eine andere Tastatur haben. Anders als die englischen und deutschen sind auch fast alle Buchstaben an einem anderen Ort, was das schreiben am PC muehsam macht.
Ich glaube, dass in Afrika die Freundschaft anders funktioniert als bei uns, ich erlebe wahrscheinlich ein kulturelles Missverstaendnis. In Afrika, glaube ich, bedeutet Freundschaft, dass der, der hat, dem gibt, der nicht hat. So gebe ich einen Betrag und jetzt muss die Freundschaft vertieft werden und dass geht nur durch einen groesseren Betrag u.s.w.
So auch am Abend. Ich mache den Fehler, mich an den Rand eines kleinen Musikfestivals zu setzten. Hier bin ich fuer jeden ansprechbar und jeder moechte natuerlich der Freund des Fremden sein, was durchaus ehrlich gemeint sein kann, denn viele Weisse duerften nicht hierher kommen. Zumindet sah ich nur Weisse in Gruppen.
Also bin ich jetzt von haufenweise Leuten umgeben, die meine Freunde sein wollen. Doch alles voellig ungezwungen und nett. Doch nun offeriere ich ein Bier und nun muss diese Freundschaft vertierft werden, also muss ich mit ihnen in die Disco, zu einem Trommelkurs, auf eine Tour und natuerlich sind sie der Guide und ich bezahle. Die Kellnerin moechte, dass ich sie zu meiner naechsten Destination Bobo-Dioulassou mitnehme, denn sie kennt sich dort aus, spaeter eine <simple relationship>, was auch immer das heissen mag.
Aber wie gesagt, wirklich nerven tun sie nicht, niemand ist penetrant, niemand folgt mir auf den Weg und so breche ich auf. Ich mag nicht mehr franzoesisch reden, es macht mir keinen Spass, ich bin zu schlecht, (was man mir auch dauernd vorwirft), ich finde es eine hohle Sprache und zudem muessen die Frankophonen natuerlich auch eine andere Tastatur haben. Anders als die englischen und deutschen sind auch fast alle Buchstaben an einem anderen Ort, was das schreiben am PC muehsam macht.
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- kalleman
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13 Aug 2007 13:47 #6194
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Ich sah einmal auf einer Zuercher Wiese Afrikaner Fussball spielen. alles war bereit, aber dann passte einem etwas nicht und es wurde gestritten, mindestens eine Stunde, bis sie endlich anfingen zu spielen. Genau das erlebe ich jetzt im Bus, indem ich sitze.
Eigentlich wollte ich nach Bobo-Dioulassou, aber alle Busse waren ausgebucht, also fahre ich jetzt zurueck zur Grenze nach Po. Als Reisender sollte man sich sowieso nicht zu fest auf ein Ziel versteifen, denn der Weg ist das Ziel. Ich bin auch gar nicht so ungluecklich darueber, die staubige Luft hinter mir zu lassen und endlich wieder englisch reden zu koennen. So stehe ich also vor dem Bus nach Po und traue meinen Ohren nicht. Ich haette nie geglaubt, dass mir ein Afrikaner mal sagen wuerde <c'est trop tard>, aber dieser tut es, denn es ist zu spaet dafuer, den Rucksack auf das Dach des Busses zu binden. Ich muss ihn mit in den Bus nehmen, worueber ich noch froh sein werde.
Nun aber steht dieser Bus irgendwo ausserhalb Ouagas und sie schimpfen. Ich habe keine Ahnung worum es geht, aber jeder hat etwas dazuzusagen und wenn es nur <weiterfahren> ist. Ein Laerm und Aggression erfuellt die Luft. Irgendwann steigen zwei aus, der einen boese und der andere telefoniert. Ich glaube herauszuhoeren, dass des einen Gepaeck vergessen wurde.
Wir fahren durch e ine Bilderbuchlandschaft nach Po und ich erfahre, dass der Bus bis zur Grenze, weitere 15 Kilometer entfernt, weiterfaehrt. Sollte er zumindest, aber der Chauffeur fehlt und so geht der Laerm wieder los und einige suchen ihn. Er wird gefunden und weiter gehts. Ich gehe ins Zollbuero von Burkina Faso und als ich wieder rauskomme ist der Bus weg - zum Glueck hatte ich das Gepaeck bei mir!
Eigentlich wollte ich nach Bobo-Dioulassou, aber alle Busse waren ausgebucht, also fahre ich jetzt zurueck zur Grenze nach Po. Als Reisender sollte man sich sowieso nicht zu fest auf ein Ziel versteifen, denn der Weg ist das Ziel. Ich bin auch gar nicht so ungluecklich darueber, die staubige Luft hinter mir zu lassen und endlich wieder englisch reden zu koennen. So stehe ich also vor dem Bus nach Po und traue meinen Ohren nicht. Ich haette nie geglaubt, dass mir ein Afrikaner mal sagen wuerde <c'est trop tard>, aber dieser tut es, denn es ist zu spaet dafuer, den Rucksack auf das Dach des Busses zu binden. Ich muss ihn mit in den Bus nehmen, worueber ich noch froh sein werde.
Nun aber steht dieser Bus irgendwo ausserhalb Ouagas und sie schimpfen. Ich habe keine Ahnung worum es geht, aber jeder hat etwas dazuzusagen und wenn es nur <weiterfahren> ist. Ein Laerm und Aggression erfuellt die Luft. Irgendwann steigen zwei aus, der einen boese und der andere telefoniert. Ich glaube herauszuhoeren, dass des einen Gepaeck vergessen wurde.
Wir fahren durch e ine Bilderbuchlandschaft nach Po und ich erfahre, dass der Bus bis zur Grenze, weitere 15 Kilometer entfernt, weiterfaehrt. Sollte er zumindest, aber der Chauffeur fehlt und so geht der Laerm wieder los und einige suchen ihn. Er wird gefunden und weiter gehts. Ich gehe ins Zollbuero von Burkina Faso und als ich wieder rauskomme ist der Bus weg - zum Glueck hatte ich das Gepaeck bei mir!
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- kalleman
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13 Aug 2007 18:20 #6198
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Ich bin wieder in Bolgatanga, diesmal bei Tageslicht und es bleibt mir unsymphatisch. Ein Taxi brachte mich auf den Busbahnhof von Bolga und so sitze ich erstmals in einem uralten Bus, den bisher nahm ich nur immer gute Busgesellschaften, die bedienen aber nur lange Strecken und in denen hat man vom Anfang bis zum Ende mitzufahren.
Bei den kleineren Busgesellschaften laeuft das aehnlich, denn waehrend ich hier im Bus nach Tamale sitze, gibt es nichts anderes zu tun als zu warten, denn der Bus faehrt erst, wenn alle Plaetze besetzt sind. Dies leuchtet mir irgendwie gar nicht ein, denn unterwegs winken jeweils zahlreiche Leute, die auch mitfahren wollen, da aber alle Busse ja sowieso voll sind, ein ziemlich hoffnungsloses unterfangen. Keine Ahnung, wie sie von A nach B kommen.
So sitze ich im Bus und beobachte die Menschen. Sie sehe so anders aus als in Kumasi und in Ouaga. Der Busbahnhof ist laut, aber ich werde von niemanden belaestigt. Wo ich hinsehe wird gestritten. Auf dem Busbahnhof, im Bus, die Leute sitzen, stehen auf gehen raus, kommen rein, setzen sich wieder und zwischendurch wird wieder geschumpfen und getan. Ich habe keine Ahnung um was es jeweils geht. Dann geht der Motor an, doch jetzt kommt es zum finalen streit zwischen Chauffeur und weiblichen Passagieren, der Motor wird abgestellt doch kurze Zeit spaeter geht es tatsaechlich los.
Waehrend der Fahrt beginnt es zu regnen, draussen, aber das bedeutet, dass es bald auch drinnen regnet, ueberall laeuft das Wasser rein. Mit der Zeit weiss ich nicht mehr wie hinsitzen, obwohl ich ja eher ein keliner Mensch bin, hab ich kaum platz und mein Hinterteil schmerzt, deshalb bin ich froh, als der Bus Tamale erreicht.
Tamale, ich bin unverkennbar wieder in Ghana. Die kleinen Kinder rufen Hallo und kichern, wenn ich winke, Menschen rufen mir welcome to Ghana zu. Ich laufe zum TIIC Guesthouse hinaus, es ist weiter als ich gedacht ahbe, aber es lohnt sich. Ich habe einen wunderbaren Bungalow mit allem was man braucht inmitten einer Gruenanlage und beschliesse spontan, eine weitere Nacht hierzubleiben und meine weitere Reise zu planen. Auf dem Nachttisch steht sogar eine Wasserflasche. Super denke ich und ignoriere den emergency-case Zettel daneben und trinke davon ...
Bei den kleineren Busgesellschaften laeuft das aehnlich, denn waehrend ich hier im Bus nach Tamale sitze, gibt es nichts anderes zu tun als zu warten, denn der Bus faehrt erst, wenn alle Plaetze besetzt sind. Dies leuchtet mir irgendwie gar nicht ein, denn unterwegs winken jeweils zahlreiche Leute, die auch mitfahren wollen, da aber alle Busse ja sowieso voll sind, ein ziemlich hoffnungsloses unterfangen. Keine Ahnung, wie sie von A nach B kommen.
So sitze ich im Bus und beobachte die Menschen. Sie sehe so anders aus als in Kumasi und in Ouaga. Der Busbahnhof ist laut, aber ich werde von niemanden belaestigt. Wo ich hinsehe wird gestritten. Auf dem Busbahnhof, im Bus, die Leute sitzen, stehen auf gehen raus, kommen rein, setzen sich wieder und zwischendurch wird wieder geschumpfen und getan. Ich habe keine Ahnung um was es jeweils geht. Dann geht der Motor an, doch jetzt kommt es zum finalen streit zwischen Chauffeur und weiblichen Passagieren, der Motor wird abgestellt doch kurze Zeit spaeter geht es tatsaechlich los.
Waehrend der Fahrt beginnt es zu regnen, draussen, aber das bedeutet, dass es bald auch drinnen regnet, ueberall laeuft das Wasser rein. Mit der Zeit weiss ich nicht mehr wie hinsitzen, obwohl ich ja eher ein keliner Mensch bin, hab ich kaum platz und mein Hinterteil schmerzt, deshalb bin ich froh, als der Bus Tamale erreicht.
Tamale, ich bin unverkennbar wieder in Ghana. Die kleinen Kinder rufen Hallo und kichern, wenn ich winke, Menschen rufen mir welcome to Ghana zu. Ich laufe zum TIIC Guesthouse hinaus, es ist weiter als ich gedacht ahbe, aber es lohnt sich. Ich habe einen wunderbaren Bungalow mit allem was man braucht inmitten einer Gruenanlage und beschliesse spontan, eine weitere Nacht hierzubleiben und meine weitere Reise zu planen. Auf dem Nachttisch steht sogar eine Wasserflasche. Super denke ich und ignoriere den emergency-case Zettel daneben und trinke davon ...
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- Buhli
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13 Aug 2007 20:33 #6202
von Buhli
Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.
Buhli antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Klasse, daß Du den Tag noch im "Internetcafe" verbringen konntest. Weiter viel Spaß.
Nehmt Euer Herz in beide Hände und macht was draus.
Spruch von Lutz Bertram. Ehemaliger blinder DT 64 Moderator, den leider die Stasi in ihre Fänge bekam.
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- kalleman
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15 Aug 2007 10:37 #6205
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Ich denke zurueck nach Burkina Faso. Erst jetzt nehme ich langsam wahr, was ich dort wirklich erlebt habe. Ich denke an Kumasi und Bolga und komme zu ganz anderen Urteilen.
Ich betrachte die 2000 CFA-Note (westafrikanische Gemeinschaftswaehrung), auf ihr ist ein moderner Bus, ein Flughafen, Flugzeug und eine moderne Eisenbahn mit Stromabnehmer abgebildet. Wie wenn in Afrika jemals ein Zug elektrisch betrieben worden waere, wie wenn hier jemals ein moderner Zug gefahren waere. Ich bezweifle, dass es neben derjenigen Angolas eine afrikanische Eisenbahnlinie gibt, wo seit ihrem Bau zur Kolonialzeit oder kurz danach noch irgendein Wagenrad ausgewechselt worden ist oder nur schon irgendein Bestandteil neu eingesetzt wurde. Es faehrt solange es faehrt und wenn es nicht mehr faehrt, wars das. Irgendwie passt also die Abbildung auf der Banknote sogarnicht zu Afrika.
Ich bin froh wieder in Ghana zu sein. Nicht, dass mir Burkina nicht gefallen haette, es ist das Klima. Die Luft ist frisch, nicht voller Sand, es ist immer noch warm, aber nicht mehr so drueckend heiss und wenn es regnet sogar angenehm frisch. Und Englisch faellt mir nunmal doch viel leicher als Franzoesisch, ich kann scherzen und schalken und muss nicht mehr krampfhaft die Woerter zusammensuchen.
Nordghana, so stelle ich mir vor, ist so ein Zwischending zwischen "Afrika" und "Karibik", also so wie ich es mir natuerlich vorstelle. Burkina Faso ist fuer mich Afrika, diese Armut, das harte Klima und doch schaffen sie es zu ueberleben, irgendwie, jeder tut irgendetwas, eigentlich sind die Afrikaner die wahren Ueberlebenskuenstler, eigentlich sind sie so gesehen genial.
Suedghana, so wie ich es die ersten beiden Tagen erlebt habe, erinnerte mich mehr an die Karibik - nicht voller reichtum, aber auch die Armut ist nicht mehr so sichtbar, die Menschen scheinen mehr Geld fuer Kleidung zu haben, die Infrastruktur ist besser etc. Nordghana also ist so ein Zwischending. Immer noch arm, aber je weiter man nach Sueden kommt, desto besser werden die Haueser etc.
Die Menschen tragen noch traditionelle Kleider, die Frauen ein passendes Kopftuch zu ihrem Kleid, worin sie wirklich gut aussehen. Das Kopftuch ist nicht so, wie diejenigen, die wir aus unseren Breitengraden kennen. sie werden nciht aus religioesen Gruenden getragen, sondern aus Mode und ich finde, es steht ihnen sehr gut, richtig schick.
Die Infrastruktur ist schlechter im Norden, die Doerfer aermlich und vorallem, es ist immer noch viel sandiger als weiter suedlich. So sieht man morgens - und das tun natuerlich die Frauen (es scheint so, dass alle schwere Arbeit hier den Frauen ueberlassen wird) - Arbeitskraefte, die den Sand von den Strassen wischen.
Noch zwei Dinge sind mir aufgefallen. Reiseerfahrungen praegen und so komme ich - voruteilsbehaftet - nicht davon weg zu glauben, dass, sobald mich jemand anspricht, irgendwann die Frage nach Geld kommt. Sei es fuer ein Bier, eine Tour oder sonstwas. Nicht aber in Ghana (ausser Bolga)! Nie hat mich ein Gespraechspartner um irgendetwas gebeten und das ist bemerkenswert, kommen doch Rucksacktouristen in der Regel als erste mit denen in Kontakt, die etwas an ihnen verdienen wollen.
Wenn man Geld wechselt, kriegt man das ganze Wechselgeld in 1 Cedi-Noten. Also wenn ich hundert Dollar wechsle sind das 92 Noten! Es gibt zwar 5er, 10er, 20er und 50er, aber da eh niemand Wechselgeld hat, ist man fuer die vielen 1ner dankbar.
Ich betrachte die 2000 CFA-Note (westafrikanische Gemeinschaftswaehrung), auf ihr ist ein moderner Bus, ein Flughafen, Flugzeug und eine moderne Eisenbahn mit Stromabnehmer abgebildet. Wie wenn in Afrika jemals ein Zug elektrisch betrieben worden waere, wie wenn hier jemals ein moderner Zug gefahren waere. Ich bezweifle, dass es neben derjenigen Angolas eine afrikanische Eisenbahnlinie gibt, wo seit ihrem Bau zur Kolonialzeit oder kurz danach noch irgendein Wagenrad ausgewechselt worden ist oder nur schon irgendein Bestandteil neu eingesetzt wurde. Es faehrt solange es faehrt und wenn es nicht mehr faehrt, wars das. Irgendwie passt also die Abbildung auf der Banknote sogarnicht zu Afrika.
Ich bin froh wieder in Ghana zu sein. Nicht, dass mir Burkina nicht gefallen haette, es ist das Klima. Die Luft ist frisch, nicht voller Sand, es ist immer noch warm, aber nicht mehr so drueckend heiss und wenn es regnet sogar angenehm frisch. Und Englisch faellt mir nunmal doch viel leicher als Franzoesisch, ich kann scherzen und schalken und muss nicht mehr krampfhaft die Woerter zusammensuchen.
Nordghana, so stelle ich mir vor, ist so ein Zwischending zwischen "Afrika" und "Karibik", also so wie ich es mir natuerlich vorstelle. Burkina Faso ist fuer mich Afrika, diese Armut, das harte Klima und doch schaffen sie es zu ueberleben, irgendwie, jeder tut irgendetwas, eigentlich sind die Afrikaner die wahren Ueberlebenskuenstler, eigentlich sind sie so gesehen genial.
Suedghana, so wie ich es die ersten beiden Tagen erlebt habe, erinnerte mich mehr an die Karibik - nicht voller reichtum, aber auch die Armut ist nicht mehr so sichtbar, die Menschen scheinen mehr Geld fuer Kleidung zu haben, die Infrastruktur ist besser etc. Nordghana also ist so ein Zwischending. Immer noch arm, aber je weiter man nach Sueden kommt, desto besser werden die Haueser etc.
Die Menschen tragen noch traditionelle Kleider, die Frauen ein passendes Kopftuch zu ihrem Kleid, worin sie wirklich gut aussehen. Das Kopftuch ist nicht so, wie diejenigen, die wir aus unseren Breitengraden kennen. sie werden nciht aus religioesen Gruenden getragen, sondern aus Mode und ich finde, es steht ihnen sehr gut, richtig schick.
Die Infrastruktur ist schlechter im Norden, die Doerfer aermlich und vorallem, es ist immer noch viel sandiger als weiter suedlich. So sieht man morgens - und das tun natuerlich die Frauen (es scheint so, dass alle schwere Arbeit hier den Frauen ueberlassen wird) - Arbeitskraefte, die den Sand von den Strassen wischen.
Noch zwei Dinge sind mir aufgefallen. Reiseerfahrungen praegen und so komme ich - voruteilsbehaftet - nicht davon weg zu glauben, dass, sobald mich jemand anspricht, irgendwann die Frage nach Geld kommt. Sei es fuer ein Bier, eine Tour oder sonstwas. Nicht aber in Ghana (ausser Bolga)! Nie hat mich ein Gespraechspartner um irgendetwas gebeten und das ist bemerkenswert, kommen doch Rucksacktouristen in der Regel als erste mit denen in Kontakt, die etwas an ihnen verdienen wollen.
Wenn man Geld wechselt, kriegt man das ganze Wechselgeld in 1 Cedi-Noten. Also wenn ich hundert Dollar wechsle sind das 92 Noten! Es gibt zwar 5er, 10er, 20er und 50er, aber da eh niemand Wechselgeld hat, ist man fuer die vielen 1ner dankbar.
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- kalleman
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15 Aug 2007 11:13 #6206
von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Am naechsten Morgen erfahre ich, dass in der Mineralwasserflasche, die ich gestern im Hotelzimmer vorfand und trank, Leitungswasser war, dass als Reserve dient, falls mal kein Wasser aus der Leitung kommt. Sofort fuehle ich mich krank , aber gesundheitlich trage ich keine Schaeden davon.
Tamale ist ein netter Ort. Auffallend sind die diversen Freikirchen, die hier Hilfsprojekte begleiten, dazu hat es unzaehlige Moscheen, aus deren Lautsprecher fast rund um die Uhr die Rufe der Muezzins hallen. Dennoch scheint hier trotz der Konkurrenz alles friedlich und tolerant zuzugehen.
Auch der Iran finanziert zumindest nach den Beschilderungen diverse Hilfsprojekte, wobei ich mir da nicht so sicher bin, was dahintersteckt.
Das Leben Tamales findet an der Durchgangsstrasse statt, an der unzaehlige Shops, die doch eher in armseligen Zustand sind, alles moegliche anbieten. Vom Schreiner, der wunderschoene Polstergruppen ausstellt bis hin zum Metzger, bei dem man gehaeutete Kuhkoepfe kaufen kann. Auffallend ist in dieser Stadt auch die Langsamkeit der Bedienungen ...
Tamale ist ein netter Ort. Auffallend sind die diversen Freikirchen, die hier Hilfsprojekte begleiten, dazu hat es unzaehlige Moscheen, aus deren Lautsprecher fast rund um die Uhr die Rufe der Muezzins hallen. Dennoch scheint hier trotz der Konkurrenz alles friedlich und tolerant zuzugehen.
Auch der Iran finanziert zumindest nach den Beschilderungen diverse Hilfsprojekte, wobei ich mir da nicht so sicher bin, was dahintersteckt.
Das Leben Tamales findet an der Durchgangsstrasse statt, an der unzaehlige Shops, die doch eher in armseligen Zustand sind, alles moegliche anbieten. Vom Schreiner, der wunderschoene Polstergruppen ausstellt bis hin zum Metzger, bei dem man gehaeutete Kuhkoepfe kaufen kann. Auffallend ist in dieser Stadt auch die Langsamkeit der Bedienungen ...
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