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Kalleman in Afrika

30 Aug 2007 19:41 #6376 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
"Die Kraft Europas und seiner Kultur liegen, im Gegensatz zu anderen Kulturen, in der Faehigkeit zur Kritik, vorallem zur Selbstkritik. ... Es gibt andere Kulturen, denen dieser kritische Geist fehlt. Mehr noch - sie neigen zur Ueberheblichkeit, zur Ansicht, alles, was sie auszeichne, sei vollkommen. ... . Sie machen stets andere Menschen, andere Kraefte ... fuer jedes Uebel verantwortlich. Jede Kritik betrachten sie als boeswilligen Angriff, als einen Ausdruck der Diskriminierung, des Rassismus usw. Die Vertreter dieser Kulturen sehen in der Kritik eine persoenliche Beleidigung ... Statt einer Selbstkritik schleppen sie jede Menge Traumata, Komplexe, Hassgefuehle, Entruestung, Unzufriedenheit und Manien mit sich herum. Das hat zur Folge, dass sie kulturell und strukturell nicht faehig sind, den Weg des Fortschritts einzuschlagen, nicht faehig sind dazu.a us sich selbst, aus ihrem Inneren heraus den Willen zur Veraenderung und Entwicklung zu schoepfen. Gehoeren die afrikanischen Kulturen dazu?

Der Zuck ruckte und fuhr an, und Madame Diuf nahm zufrieden wieder ihren Platz ein.Doch sie setzte sich irgendwie so, als haette sie an Umfang zugelegt. Sie setzte sich nicht, sondern sie breitete sich selbstherrlich aus, als haette sie sich entschlossen, ihre Koerpermassen aus dem unsichtbaren Korsett zu loesen, das dieser bisher zusammengeschnuerrt hatt, ihren koerper durchatmen, ihn ins Freie zu lassen. Das Abteil fuellte sich mit einer breiter werdenden, schnaufenden und schwitzenden Madame, deren Schultern und Hueften, Arme und Beine uns beherrschten und Edgar und Clare in die eine Ecke und mich in die andere draengten. so dass fuer mich kaum mehr Platz uebrigblieb.

Es kuendigte sich ein laengerer Aufenthalt an. ... Ich ermunterte die beiden Schotten, mit mir auszusteigen und mit den Leuten zu reden. Sie lehnten das entschieden ab. Sie wollten niemanden begegnen, mit niemanden reden ... Diese Haltung war das Resultat kurzer, aber schlechter Erfahrungen....Wenn sie sich in eine Unterhaltung einliessen, dann wollte der Gepraechspartner am Ende immer etwas von ihnen haben...

Die Afrikanische Kultur ist eine Kultur des Austausches. Du gibst mir etwas, und es ist meine Pflicht, mich dafuer bei dir zu revanchieren....Zum Beispiel kann man symbolische werte gegen materielle und vice versa tauschen. Wenn ein afrikaner sich den Schotten naehert, dann bedeutet das bereits, dass er sie mit den verschiedenenen Gaben ueberschuettet: Er macht ihnen seine Person udn seine Aufmerksamkeit zum Geschenk, er erteilt Informationen, warnt sie vor Dieben ... Es ist verstaendlich, dass dieser grosszuegige Mensch nun Gegenliebe,Erkenntlichkeit, eine Erfuellung seiner Wuensche erwartet. Statt dessen sieht er verbluefft, dass die Schotten eine saure Miene ziehen, ja ihm sogar den Ruecken zuwenden und weggehen!

Die meisten Sekten haben ihre Zentralen in den USA, auf den Antillen, in der Karibik oder in Grossbritannien. Von dort fliessen Subventionen, medizinische Hilfe und Lernmittel in die afrikanischen Filialen und Missionen. Aus diesem Grund ist im armen Afrika die Zahl derer, die einer Sekte beitreten wollen, beinahe unbegrenzt. Doch die Sekte ist darauf bedacht, das sihre Bekenner entsprechende soziale und materielle Positionen vorweisen koennen. Arme und Hungerleidende werden nicht aufgenommen. Eine Sektenmitglied zu sein bedeutet eine Nobilitierung."

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30 Aug 2007 19:47 #6377 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Ich hasse soclhe Situationen. Ich sitze in einer Kneipe und werde ignoriert. Was tun? Bei einem Kellner waere mir das in ghana nie passiert, sie sind fantastisch aufmerksam. Bei Kellnerinnen ist es so eine Sache. Ganz selten sind sie nett udn aufmerksam. Meistens schlarpen sie irgendwann wortlos daher, stehen da, ich kann bestellen. Doch hier sitze ich 5 Minuten, 10, 15, nichts passiert. Leute kommen und gehen, werden bedient, aber ich nicht. Sie stehen jetzt gelangweilt um die Kasse, ich gehe zur Kasse und sage, ich will bestellen. Natuerlich werde ich barsch zurechtgewiesen. Nein, hier kannst du nicht bestellen, geh zurueck auf deinen Platz. Ich bleibe aber stehen, bis sich eine Kellnerin wortlos erbarmt.

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31 Aug 2007 18:12 #6380 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Der Consierge von meinem viel zu teuren Hotel ist so eine Nummer. Dauernd kommt er "He, ich habe die Klimaanlage eingestellt, habe das, wollte das ... " und wenn ich ins Zimmer komme, hat er nichts davon getan.

Es ist Donnerstag abend, ich bin im Trendquartier von Accra, tote Hose. Einzig eine leere Disko hats, vor der haufenweise Prostituierte stehen. Ich gehe zur Kneipe des Deutschen, genau genommen sieht alles wie eine ghanaische Bar aus, Plastikstuehle, kein Luxus, nichts. Ich bewundere seinen Mut, er lebt derzeit von einem kleinen Gewinn, aber er hat hochfliegende Plaene, mit denen es dann aufwaerts gehen soll und ich mache mir auch keine Sorgen, dass er es nicht hinbringen wird.

Die Frauen gehen mir hier auf den Ranzen. Dauernd befehlen sie rum, nie ein Hallo, nie ein Danke, nie ein smile, immer nur befehlen. Ich klage mein Leid dem Deutschen und er bestaetigt es. Die schlanken Frauen, meint er, kommen von der Elfenbeinkueste, weil die Essen dort weniger fettig als die Ghanaer.

Die Ghanaer kommen gerne zu ihm, weil sie es so seltsam finden von einem Weissen bedient zu werden. Sie geben deshalb auch oft nur deswegen Trinkgeld. Neben mir ein Junge aus Togo mit einigen schlimmen Narben. Er erzaehlt mir von Begegnungen mit der Polizei, haelt etwa drei Dollar in den Haenden, sagt, er habe Geld und sei jetzt reicher als ein Weisser und will mir dauernd eine Cola bezahlen. Er ist zwar betrunken, aber ein netter Junge und wir reden ein bisschen ueber Afrika und jedesmal, wenn ich einen Afrikaner lobe, beispielsweise Nelson Mandela, bricht er in Jubelstuerme aus.

Es ist wirklich spannend hier an der Bar. Es herrscht ein kommen und Gehen. Kunden, Haendler, immer geht was.

Ich bin froh, dass ich jetzt nach Hause fliegen kann. Ich war zu frueh in Accra und gleichzeitig zu spaet. Einerseits reichte die Zeit nicht mehr, in den Norden zurueckzukehren, andererseits musste ich jetzt ziemlich lange in Accra rumsitzen. Wie gesagt, der Norden ja, das Ashantiland ja, Burkina Faso ja, aber Suedghana nein danke.

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01 Sep 2007 19:26 #6386 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Accra ist irgendwie eine eigenartige Stadt. Sobald man die beiden Zentren Asylum down und Osu verlaesst, wimmelt es von eingezaunten Grundsteucken, in deren Mitte jeweils eine Villa steht. Richtig gross scheint die Stadt nicht zu sein. Die beiden Zentren sind eigentlich einfach eine lange strasse mit endlosem Verkehr. Auch hat man hier die unangenehmeren Gesellen, die ziemlich hartnaeckig dein Freund sein wollen, dann muss man sich endlos vorstellen und irgendwann wollen sie Geld, meine Schuhe oder sonstwas. Das ist doch etwas ermuedend, denn wenn man sie ignoriert, werden sie sauer. Aber wenn man nein sagt, wird es akzeptiert und sie hoeren auf. Sehr loeblich. Irgendwie verstehe ich sie ja auch, dass sie es versuchen.

Einen eigentlichen Strand hat Accra nicht, die Kueste ist einfach ein Abfallhaufen ausser Labadi-Beach, dort sind dann aber die Verkaeufer eher aggressiv.

Ich will an meinem letzten Abend Salat essen und sehe dieses leckere Salatbuffet. Ich gehe rein - oh nein, eine Kellnerin - aber sie ist erstaunlicherweise eine ganz liebe, die sich viel Muehe gibt. Sie sagt, dass Buffet kostet 1.60 und ich lache, Haha, ist ja geschenkt, aber als ich so am Essen bin und sie meint, es sei eat as much as you can beginnt es bei mir zu daemmern und als sie mir dann noch ein Eis andrehen will, bin ich ziemlich verwirrt. Eis und Salat, das passt doch nicht. Sie laesst die Liste da und mir gefriert das Blut in den Adern. Es ist ein Fixpreis, der Eis und Salat beinhaltet und verzweifelt suche ich einen anderen Preis, hat es nicht. Es kostet 1.60 alte Cedis, dass heisst 160 0000 und das sind 16 neue Cedis also gut 12 Euro! Ich habe aber nur 15 dabei und die nette Kellnerin ist jetzt vollend ueberfordert, mir tut sie richtig Leid. Sie kann ja nichts dafuer, denn sie hat gelernt, dass das Buffet 16 Cedi kostet und jetzt muss sie 16 Cedi haben, weil es so ist und weil es so in der Maschine ist. eigentlich, da ich ja kein Eis gegessen habe, koennte sie die 15 nehmen, aber das geht nicht, weil sie gelernt hat, dass es 16 kostet. Ich sage ihr, dass ich jetzt ins Hotel gehe und den Restbetrag hole, aber das macht ihr grossen Kummer und irgendwann sieht sie ein, dass es keine andere Moeglichkeit gibt und mit sorgenvoller Miene sagt sie, dass sie hoffe, dass ich auch zurueckkomme. Als Garantie lasse ich meinen Rucksack da, der mehr Wert ist als ein Cedi, aber das beruhigt sie nicht. So eile ich zum Hotel und das nette Maedchen ist sichtlich erleichtert, als ich zurueckkomme.

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01 Sep 2007 19:38 #6387 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Ich habe den Eindruck, dass Ghana eine gute Regierung hat, die sich dem Volk verpflichtet sieht. Einer zeigt mir eine Anklageschrift. Er war bei der Polizei und hat einen Polizisten verklagt, der ihn die Knarre an den Hals drueckte bis das Blut gerann. Nur schon, dass der Polizist die Anklage aufgenommen hat, werte ich als positiv.

Im Fernsehen laufen dauernd so Filmchen, so Aufklaerungsfilmchen. Eine Frau wirft den Muell auf die Strasse, (der Muell ist ein echtes Problem hier) eine andere Frau kommt sieht es und scheisst sie zusammen wie es nur Ghanaerinnen koennen und nimmt sie mit zu einem Container. Dann gibt es Filmchen gegen Korruption, wie man sich vor Malaria schuetzt udn ueberall Antiaidskampagnen: ABC Abstinenz, be faithfull, condom use.

Eigentlich, so rueckblickend, ist die Einfuehrung einer neuen Waehrung in einem Land mit vielen Analphabeten und schlecht geschulten Menschen eine ziemlich schwierige Sache und ich glaube, Ghana hat sie gut gemeistert. Ueberall liegen Umrechnungstabellen auf mit Bildchen. Ich muss sagen, auch ich, der eine vorzuegliche Bildung geniessen durfte, hatte zu Beginn ganz schoen meine Muehe.

Heute hat sich Ghana auch noch fuer die U-17 Weltmeisterschaftshalbfinal (Fussball) qualifiziert. Herzlichen Glueckwunsch!

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02 Sep 2007 23:29 #6390 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Der Flughafen von Accra ist erstaunlich. Ein kleiner moderner Flughafen, der so gar nicht zu unseren, zumindest meinen Vorstellungen über chaotische afrikanische Flughäfen passt. Sogar mit 24Stunden I-Cafe! Der Check-In verläuft reibungslos, schnell, effizient. Es ist unglaublich, mit wieviel Gepäck die Afrikaner reisen. Jede Familie hat mindestens 2 Gepäckwagen voller Riesenkoffer.

Einzig beim Check-In der Ghana International Airways gibt es Radau. Der Check-In wird geschlossen und rund 50 Leute stehen noch da mit Tickets in der Hand. Leider sprechen sie eine afrikanische Sprache, ich weiss nicht, ob der Flug überbucht war. Aber mir tun diese Leute wahnsinnig Leid. Da stehen sie, wollten nach London, teilweise haben sie 10 Gepäckstücke und kleine Kinder dabei. Es ist schon brutal. Eine Schweinerei. Ich versuche herauszukriegen, mwas jetzt mit ihnen passiert. Rund die Hälfte, darunter auch die lustige Familie, die neben mir sass und insgesamt sicher 4 Stunden am Flughafen verbrachte, packen ihre 20 Koffer und gehen wieder raus. Einige sitzen einfach da, regungslos, apathisch, verzweifelt. Einige streiten mit Angestellten der Fluggesellschaft und das tun sie Stunden später noch. Ich bin mir nicht so sicher, ob Ghana Int. A. täglich fliegt und Hotels bezahlt werden.

Ich gehe etwas raus, denn das Aircon kühlt den Flughafen heftig herunter, um mich aufzuwärmen. Doch das ist ja das Problem bei den Ghanaern, also Problem ist ein falsches Wort, sie sind einfach zu nett. Jeder will wissen, mit welcher Fluggesellschaft ich fliege, wohin ich gehe, (denn sie glauben natürlich, ich suche etwas und dann wollen sie mir gleich helfen), es ist alles so nett, aber wenn man Müde ist, auch ganz schön anstrengend.

Um 1 Uhr beginnt mein Check-In. Effizient, ohne Schikanen, der Flughafen ist super. Ich möchte gleich zu meinem Gate, denn dann kann ich dort schlafen ohne Angst haben zu müssen den Flug zu verschlafen. Dazu muss ich zuerst mal die Lady wecken, die eine Tür bewacht, dann den Zöllner, der mich etwas vorwurfsvoll tadelt, weil mein Flug ja erst 4.25 geht, aber sonst ist er sehr nett. Er muss zuerst noch die Frau von der Sicherheit wecken, eine sehr grosse, schwere, kurzhaarige Frau, die mir zulächelt! Wie lange habe ich auf dieses Moment gewartet, eine nette Ghanaerin, die ein Lachen im Gesicht hat! Mit diesem versöhnlichem Abschied lege ich mich zufrieden im sehr modernen Gate schlafen. Es hat sogar einen Wasserspender und CNN läuft. Was ist nur mit diesem Sender passiert? Endlos wird über das Leben von Diana berichtet und dann x-Sendungen über Senator Craigh, Talkshows etc. Wie die welt keine anderen Sorgen hätte.

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03 Sep 2007 00:09 #6391 von kalleman
kalleman antwortete auf Re: Kalleman in Afrika
Royalairmaroc fliegt sehr billig sehr viele Orte in Afrika an. Aber die Fluggesellschaft hat ein Riesenproblem und das ist der Flughafen Casablanca, der hoffnungslos überfordert ist. Casablanca ist so, wie ich mir einen afrikanischen Flughafen vorstelle: Ein ziemliches Chaos, allerdings hat es doch noch eine gewisse Ordnung. Dies führt dazu, dass die Flüge immer zu spät sind, weil Casablanca es nicht schafft, die Leute rechtzeitig am Gate zu haben.

Ich habe den Flughafen kennengelernt, weil ich auf die hirnrissige Idee kam, ich könnte ja noch ein bisschen Casablanca anschauen, hab ja 4 Stunden Umsteigezeit. Ich gehe durch den Zoll und sehe einen Zug in die Stadt! Cool Zugfahren! Wechsle 20 Euro in Dirham, kaufe ein Ticket und dann sehe ich eine Riesenschlange ankommender Passagiere, die alle durch eine Sicherheitskontrolle müssen. Ich sitze im Zug und bin gar nicht mehr froh darüber, denn ich stelle fest, dass mein Flug nicht in 4 Stunden, sondern in 3 Stunden geht und dass der Zug fast eine Stunde braucht bis Casablanca! In mir macht sich Panik breit, ich will mich hauen, ginggen - erst schreien wenns weh tut. Am nächsten Bahnhof steige ich aus und habe Glück, es kommt gleich ein Gegenzug. Ich gehe in den vordersten Wagen, damit ich gleich zur Sicherheitskontrolle rennen kann. Der Zug kommt an und das kann man eigentlich gar nicht beschreiben, diese Szenen. Der Perron ist voller Leute, die in den Zug wollen und die denken nicht daran, Platz zu machen für ankommende Passagiere. So gibt es ein Geknorze und Gewirre. Doch ich habe es geschafft! Als erster durch die Sicherheitskontrolle, es ist 13 Uhr, ich will zurück in den Transitraum.

Doch ich habe die Rechnung ohne den Polizisten gemacht, denn der will mich nicht in den Transitraum lassen, denn er verlangt, dass ich mich am Check-In einchecke, obwohl ich doch schon eingecheckt bin! Also zur Information und die blöde Kuh schickt mich auch zum Check-In und glaubt mir nicht.

Da stehe ich am Check-In. Eine Halle voller Leute, für jeden Flug hat es einen Schalter und nichts geht. Dies deshalb, weil die Angestellte zwar der Reihe nach die Reisenden einchecken will, aber dauernd kommen die Marokkaner von hinten nach vorne, stehen am Schalter und reden drein. Hinter mir eine verhüllte Frau, die mir dauernd den Gepäckwagen in den Rücken stösst, weil sie meint, es hätte jetzt einen Zentimeter mehr Platz und darum soll ich jetzt aufschliessen. Also konkret geht das so: Ich spüre eine Schmerz im Rücken (den Wagen), drehe mich um und sage etwas böses. Sie sagt dann, dass ich gefälligst aufschliessen soll und ich meine dann, sie soll warten, es hat keinen Platz. Ich stehe da, 15 Minuten, 30 Minuten, nichts geht, bis plötzlich alles nach vorne stürmt. Offenbar haben zwei weitere Schalter aufgemacht und nun schieben die verschleierten Frauen ihre Wagen mit vollgas Richtung der neuen Schalter. Ich bleibe in der Linie, den der Marokaner vor mir schiebt seinen Wagen nach rechts, also lauf ich an ihm vorbei, doch er merkt das und will das nicht. So rammt er den Wagen genau vor meine Füsse, er will sich die Option auf beide Reihen erhalten. Also vor mir blockiert er zwei Reihen und hinter mir wird immer noch unablässig ein Wagen in meinen Rücken gestossen, wie wenn es dadurch schneller ginge. Dazu kommt das die Leute, die eingecheckt haben, irgendwie wieder rausmüssen - mit ihrem Gepäckwagen.

Nun aber es geschehen Zeichen und Wunder und ich bin dran. Aber jetzt sagt mir die Angestellte, dass ich ja schon eingecheckt bin und direkt rein kann (aaaaaaaaaaaaaaaaarg). Ich sage ihr, dass mich der Bulle nicht reinlässt und sie stellt mir eine neue Bordkarte aus, die der Bulle akzeptiert und jetzt kann er nämlich einen schönen Stempel draufhauen.

Also drin. Ich will was kaufen, hab ja noch haufenweise Dirham aber .... in der Transitzone kann nur in Euro bezahlt werden und keine Bank wechselt Dirham zurück in Euro. Einzig die Snackbar akzeptiert Dirham, aber die ist so billig, gar nicht einfach ein paar Dirham loszuwerden, zudem ich ja keine Flüssigkeit in den Flieger nehmen darf.

Ich will zum Flieger und bei Zürich steht "sofort einsteigen", aber keine Gatenummer. Ich geh fragen und die sagt drei, aber er fliegt nicht ab drei und irgendwann finde ich andere verzweifelte Reisende und wir finden heraus, dass es Gate 10 ist.

Jetzt ist aber Gate 10 wohl das Sammelbecken aller Flüge, bei denen sie nicht wissen wohin und so steht dort eine Riesenschlange vor der Sicherheitskontrolle und es dauert. Als dann, so nach eineinhalb Stunden der grösste Teil endlich durch ist, öffnen sie endlich den zweiten Durchgang. Das Lustige ist, dass ich endlos Flüssigkeit hätte mitnehmen können, die EU-Vorschrift wird hier nicht kontrolliert, dafür hätten sie gar keine Zeit.

Ja da sitzen wir jetzt. Irgendwann geht es endlich auch nach Zürich, Ausgang 10a, 10b geht nach Genf und alles funktioniert. Jetzt findet aber ein Flughafenmitarbeiter, dass die Schlange nach Zürich keine schöne ist und so müssen alle ganz nach ,links um anzustehen. Das tun die ersten und werden prombt von der Billettabreisserin zusammengestaucht, denn sie will dort keine Reihe ... Dann komme ich dran und sie will meine schöne neue Bordingkarte nicht, das sei keine "Passage", sie will das alte Ticket aus Accra, dass der Bulle nicht akzeptieren wollte ... (aaaaaaaaaaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrggggggggggg)

Erstaunlich, denn mit nur rund 1,5 Stunden Verspätung heben wir ab, aber 32 Passagiere fehlten.

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