Die Hymne ist 85 Jahre alt und wird seit jeher zu Beginn eines jeden Heimspiels des Revierkultklubs Schalke 04 gesungen. Jetzt aber hat sich rund um das Vereinslied "Blau weiß wie lieb ich Dich" ein erbitterter Glaubensstreit entfacht. So erhielt der Verein in den letzten Tagen massive Drohungen - auch von den eigenen Fans, da das Lied angeblich den Propheten Mohammed verhöhne.
Schluss mit blau weißer Liebe: Muslime bedrohen Schalke 04
Die Hymne ist 85 Jahre alt und wird seit jeher zu Beginn eines jeden Heimspiels des Revierkultklubs FC Schalke 04 gesungen. Jetzt aber hat sich rund um das Vereinslied "Blau-Weiß wie lieb ich Dich" ein erbitterter Glaubensstreit entfacht. So erhielt der Verein in den letzten Tagen massive Drohungen - auch von den eigenen Fans, da das Lied angeblich den Propheten Mohammed verhöhne.
Ein kurioser Vorfall, losgetreten von türkischen Medien, die sich im traditionellen Sommerloch auf die Schalke-Hymne eingeschossen haben und die dritte Strophe des Liedes als Feindbild des muslimischen Glauben identifizierten: "Mohammed war ein Prophet, der vom Fußballspielen nichts versteht. Doch aus all der schönen Farbenpracht hat er sich das Blau und Weiße ausgedacht", so heißt es in der dritten Strophe.
Wenn das Thema nicht so ernst wäre, würde man es für einen Aprilscherz halten. Der FC Schalke 04, eigentlich kein unbekannter Verein und desöfteren auf europäischen Bühnen unterwegs (auch in der Türkei), wird wegen seiner seit 1924 existierenden und 1963 modifizierten Vereinshymne angeprangert, die eigentlich auch den türkischen Medien längst bekannt sein müsste. Aber anscheinend haben nicht einmal zahlreiche eigene Fans des Vereins das Lied bisher richtig gesungen, gehört oder verstanden, denn wie ist es anders zu erklären, dass auf einmal jetzt nach 85 Jahren sogar Schalke-Fans zum Boykott aufrufen?
Niemand will den muslimischen Glauben verunglimpfen, und so ignoriert auch der Verein nicht die Forderung nach der Änderung der Strophe. Er konsultiert nun Islamwissenschaftler und geht der Frage nach, ob es sich um "künstliche Empörung oder ehrliche Überzeugung handelt".
Fotos: Arne Amberg, Sachseninformer, Marco Bertram