Die EM in Finnland im Blick: Vorbereitungsspiel gegen Russland

MB Updated

Zwei Wochen vor der Fußballeuropameisterschaft 2009 in Finnland absolvierte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ein Testspiel gegen Russland. Nachdem die DFB-Trainerin Silvia Neid Ende Juli den Kader für die EURO 2009 nominiert hatte, testete sie im rewirpowerSTADION in Bochum noch einmal ein mögliches Spielsystem. Auch die russische Frauen-Nationalmannschaft wird bei der EURO 2009 mit dabei sein und war somit beim letzten EM-Test ein Gegner mit sportlich hohem Niveau. Russland wurde bewusst als Gegner gewählt, da die Spielart des russischen Teams der des Gruppengegners Island ähnelt.

Zwei Wochen vor der Fußballeuropameisterschaft 2009 in Finnland absolvierte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ein Testspiel gegen Russland. Nachdem die DFB-Trainerin Silvia Neid Ende Juli den Kader für die EURO 2009 nominiert hatte, testete sie im rewirpowerSTADION in Bochum noch einmal ein mögliches Spielsystem. Auch die russische Frauen-Nationalmannschaft wird bei der EURO 2009 mit dabei sein und war somit beim letzten EM-Test ein Gegner mit sportlich hohem Niveau. Russland wurde bewusst als Gegner gewählt, da die Spielart des russischen Teams der des Gruppengegners Island ähnelt.
 
Für die Organisatoren im rewirpowerSTADION war dieses Länderspiel zugleich ein guter Test. Bei der Fußballweltmeisterschaft der Frauen 2011 wird Bochum neben Berlin, Dresden, Wolfsburg, Mönchengladbach, Leverkusen, Frankfurt, Sinsheim und Augsburg einer der neun Austragungsorte sein. 
Und es hatte sich gezeigt: Das Publikum in Bochum freut sich nicht nur über den VfL, sondern auch über Frauenfußball. Trotz der relativ frühen Anstoßzeit war das Bochumer Stadion mit 13.300 Zuschauern gut gefüllt und die Atmosphäre war sehr freundlich.
 
Das Spiel begann sofort sehr flott. Die russischen Spielerinnen wollten sich gleich Respekt verschaffen und gingen recht robust zu Werke. Spielerisch waren jedoch seit Anpfiff die deutschen Frauen stärker. Bereits in der 4. Minute gab es die erste deutsche Chance durch einen Freistoß.
In der 12. Minute hatten die Russinnen ihre erste Torchance. Ein Freistoß ging am Tor vorbei. Im Gegenzug kamen die deutschen Frauen gleich wieder aussichtsreich vor das russische Tor. 
Das Spiel blieb schnell und sehenswert. Russland kam etwas besser ins Spiel und hatte in der 18. Minute eine weitere gute Torchance.
 
Für gute Laune bei den Fans auf den Tribünen sorgte das DFB-Maskottchen, das auf dem Zaun zur einer Laola und zum Klatschen animierte.
Und auch das Geschehen auf dem Rasen trug zur guten Laune auf den Rängen bei. Nach einer guten Chance in der 26. Minute schoss Kerstin Garefrekes in der 35. Minute auf das russische Tor. Elena Kochneva parierte gut. Es folgte eine Sturm- und Drangphase der deutschen Elf. 
In der 37. Minute sorgte Inka Grings für viel Wirbel am Strafraum. Ihre gute Flanke von rechts konnte jedoch in kein Tor umgemünzt werden. Der Kopfball von Kim Kulig war kurz danach die letzte Torchance in der ersten Halbzeit.
 
Die zweite Halbzeit begann genauso flott wie die erste. Ein gut geschossener Freistoß der Russinnen ging nur knapp am deutschen Gehäuse vorbei. Im Gegenzug vergab Kerstin Garefrekes in der 49. Minute allein vor dem russischen Tor. 
 
In der 52. Minute klingelte es dann im russischen Tor. Birgit Prinz flankte von links und Kerstin Garefrekes köpfte zum 1:0 für Deutschland ein.
Die russische Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Nur eine Minute später schoss Olesya Kurochkina von der Strafraumgrenze den Ausgleich zum 1:1.
 
Die russischen Frauen legten an Tempo zu, doch das deutsche Team hielt gegen. Eine gute Chance hatte in der 62. Minute Inka Grings. Eine Minute später wurde es für die Russinnen ärgerlich. Ksenia Tsybutovich verlängerte eine Freistoßflanke in das eigene Tor. 
Anschließend häuften sich die Chancen für das deutsche Team. Die Führung der deutschen Frauen war mittlerweile völlig verdient. Nadine Angerer im deutschen Tor wurde jedoch noch einmal durch einen straffen Schuss geprüft. 
Weitere Chancen auf beiden Seiten folgten. Zum Schluss häuften sich noch einige unnötige Fouls auf russischer Seite.
 
Kurz nachdem in der 88. Minute Birgit Prinz mit großem Applaus ausgewechselt wurde, gab es noch ein letztes Highlight. In der Nachspielzeit schossen die deutschen Frauen nach einer tollen Kombination noch das 3:1. Torschützin war Martina Müller.
Fazit: Ein gutes Spiel und ein verdienter Sieg für das deutsche Frauen-Team.
 
Vor dem Testspiel in Bochum gab es in sechs Länderspielen nur zwei Siege. Im März gewann Deutschland gegen China 3:0 beim Algarve Cup in Portugal. Es folgten zwei Niederlagen gegen Schweden (2:3) und Dänemark (0:1). Am 22. April folgte in Frankfurt/Main ein 1:1 gegen Brasilien. Ein hoher 6:0-Erfolg gegen die Niederlande konnte am 25. Juli in Sinsheim gefeiert werden. Vier Tage später spielte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft 0:0 gegen Japan.
 
Für die am 23. August in Finnland beginnende Europameisterschaft nominierte Silvia Neid 22 Spielerinnen. Aus dem erweiterten Kader musste sie vier Spielerinnen streichen. In das EM-Aufgebot hatte sie 16 Weltmeisterinnen berufen.
 
Als unumstrittene Nummer 1 im Tor fährt Nadine Angerer nach Finnland. Sie steht in der Bundesliga beim 1. FFC Frankfurt im Tor. Als Stellvertreterin im Tor wurde Ursula Holl vom FCR 2001 Duisburg nominiert. Mit dabei ist auch die Torhüterin Lisa Weiß, die bei der SG Essen-Schönebeck unter Vertrag steht.
Als Abwehrspielerinnen sind mit dabei: Saskia, Bartusiak, Sonja Fuss, Ariane Hingst, Annike Krahn, Babett Peter, Bianca Schmidt und Kerstin Stegemann.
Für das Mittelfeld wurden nominiert: Linda Bresonik, Kerstin Garefrekes, Kim Kulig, Simone Laudehr und Jennifer Zietz.
Folgende Angreiferinnen fahren mit zur EM: Fatmire Bajramaj, Melanie Behringer, Inka Grings, Anja Mittag, Martina Müller, Celia Okoyino da Mbabi und Birgit Prinz.
 
Somit sind jeweils fünf Spielerinnen von Turbine Potsdam, des FCR 2001 Duisburg und des 1. FFC Frankfurt bei der EM in Finnland dabei.
Die beiden ältesten und somit auch erfahrensten Spielerinnen im Kader sind Kerstin Stegemann und Birgit Prinz (beide Jahrgang 1977).
Die beiden jüngsten Spielerinnen im Kader sind Bianca Schmidt und Kim Kulig (beide Jahrgang 1990).
 
Die Europameisterschaft 2009 in Finnland beginnt am 23. August in Turku und Helsinki mit den beiden Spielen Ukraine - Niederlande und Finnland - Dänemark. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bestreitet ihr erstes Spiel am 24. August um 16 Uhr in Tampere gegen Norwegen. Am 27. August und 30. August folgen die Gruppenspiele gegen Frankreich und Island. Auch diese beiden Spiele mit deutscher Beteiligung werden in Tampere ausgetragen.
 
In der Gruppe A spielen die Ukraine, Niederlande, Finnland und Dänemark.
In der Gruppe B spielen Deutschland, Norwegen, Island und Frankreich.
In der Gruppe C spielen England, Italien, Schweden und Russland.
 
Die Viertelfinale werden am 3. und 4. September ausgespielt.
Die Halbfinale finden am 6. und 7. September statt.
Das Finale wird am 10. September um 18 Uhr im Olympiastadion in Helsinki ausgetragen.
 
In Helsinki werden die Spiele der EURO 2009 nicht nur im 40.000 Zuschauer fassenden Olympiastadion, sondern auch im 10.770 Zuschauer fassenden Töölö-Stadion ausgetragen.
Weitere Austragungsstätten sind das Stadion in Lahti, das Veritas Stadion in Turku und das Ratinan Stadion in Tampere.
 

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