Nach einem spannenden 5:4 gegen den SC Paderborn vor 13.000 Zuschauern zu Hause im Stadion An der Alten Försterei bleibt der 1. FC Union Berlin in der 2. Bundesliga ganz oben dran. Böse sieht es dagegen für der anderen großen Hauptstadtverein aus. Nach der 1:2-Niederlage beim FSV Mainz 05 steckt Hertha BSC ganz tief im Schlamassel. Nach vier Niederlagen in fünf Spielen steht die alte Dame in der 1. Bundesliga auf dem vorletzten Platz. Hätten die Herthaner sich nicht zwischenzeitlich gegen Bröndby Kopenhagen für die Hauptrunde der Europa League qualifiziert, wäre der Saisonstart ein totales Fiasko.
Union Berlin über den Wolken - Hertha BSC im tiefsten Keller
MB
Marco Bertram
Updated
Über den Wolken schwebt momentan der 1. FC Union aus dem Stadtteil Berlin-Köpenick. Sie machen einfach dort weiter, wo sie letzte Saison in der 3. Liga aufgehört haben: Mit erfolgreichem Fußball und Siegen wie am Fließband. Hinter dem punktgleichen FC St. Pauli stehen die Eisernen auf dem zweiten Tabellenplatz. Auf Platz 3 der 2. Bundesliga steht der 1. FC Kaiserlautern, der am Freitag gegen den MSV Duisburg mit 4:1 gewonnen hatte.
13.162 Zuschauer sahen am Sonntag Nachmittag das Zweitligaspiel des 1. FC Union gegen den SC Paderborn 07. Bei dieser Partie trafen die beiden besten Abwehrreihen der Liga aufeinander. Doch statt eines von vielen erwarteten 0:0 gab es am Ende ein sagenhaftes 5:4. Bereits nach 24 Minuten führten die Eisernen mit 3:0. Die Tore schossen der Neuzugang Mosquera (2-mal) und Benyamina. Nach dieser sicheren Führung wurde Union ein wenig unachtsam. Paderborn kam besser ins Spiel und nach zwei Großchancen kamen die Paderborner vor der Pause durch zwei Tore von Manno und Saglik zurück ins Spiel.
In der 47. Minute erhöhte Benyamina auf 4:2. Turbulent wurde es in der Schlussphase. Durch einen Treffer in der 85. Minute des Paderborners Brandy wurde es noch einmal richtig spannend. Zur Freude der Union-Fans gelang Sahin in der 89. Minute der Treffer zum 5:3. Doch dem noch nicht genug. In der Nachspielzeit erzielte Paderborn noch der Anschlusstreffer zum 4:5. Torschütze war Saglik. Das störte den Unioner Anhang nicht mehr, denn dann war das Spiel aus. Endstand 5:4. Unglaubliche 13 Punkte aus fünf Spielen.
Dieses Spiel hätte man niemals verlieren dürfen - da ist man sich bei Hertha BSC einig. Die unglückliche 1:2-Niederlage beim FSV Mainz schmerzt sehr. Mit drei mageren Punkten aus fünf Spielen steht die Hertha auf dem vorletzten Tabellenplatz der 1. Bundesliga. Schlechter steht nur der 1. FC Köln da.
In Mainz erzielte Nicu in der 50. Minute die Führung für die Hauptstädter. Per Foulelfmeter glich der FSV Mainz 05 in der 79. Minute aus. Torschütze war Ivanschlitz. Fünf Minuten vor Abpfiff erzielten die Mainzer gar das 2:1-Siegtor. Bancé brachte mit seinem Treffer das altehrwürdige Bruchwegstadion zum Kochen.
Ganz bitter für Hertha BSC: Neuzugang Kringe verletzte sich schwer und musste bereits in der 13. Minute ausgewechselt werden. Er wird wahrscheinlich für einige Monate ausfallen. In der Bundesliga muss Hertha BSC am kommenden Sonntag zu Hause gegen den SC Freiburg ran. Zuvor steht das Spiel gegen den lettischen Vertreter FK Ventspils auf dem Programm. Zeit und Möglichkeit für eine Wiedergutmachung.
Die momentane Situation beim Berliner Fußball sorgt natürlich unter den Fußballfans für wilde Spekulationen. Ja, was, wenn... Man mag sich das kaum vorzustellen. Ja, was, wenn Hertha BSC absteigen und der 1. FC Union Berlin aufsteigen würde?
Das wäre selbstverständlich ein echtes Kuriosum. Das Stadion An der Alten Försterei hätte man zu einem perfekten Zeitpunkt renoviert. Man müsste dann nur noch so bald als möglich eine große Haupttribüne mit genügend Sitzplätzen hinzimmern und dann könnte das Abenteuer 1. Liga in Berlin-Köpenick beginnen.
Für Hertha BSC wäre es dagegen kaum auszumalen, wenn DER Hauptstadtclub absteigen würde. Dieses Szenario wäre ein absolutes Desaster. Nach der sportlich guten vergangenen Saison kann man sich dies auch kaum vorstellen, doch auch Kaiserslautern, Frankfurt und Köln konnten sich einen Abstieg in Liga zwei als ehemalige Dinos der Bundesliga einst kaum vorstellen...
(M.B.)
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Christian L.
