BFC Dynamo beim Lichterfelder FC: Drei weitere Punkte für das Projekt Aufstieg

Nachdem am gestrigen Samstag die Konkurrenz in der Oberliga Nordost-Nord gewonnen hatte, musste am heutigen Sonntag Nachmittag der BFC Dynamo nachlegen. Und er tat es: Beim Tabellenvorletzten Lichterfelde FC gewannen die Weinrot-Weißen souverän mit 3:1 und bleiben somit punktgleich Tabellenzweiter hinter der TSG Neustrelitz. Am Samstag, den 17. Oktober, muss der BFC zu Hause im Sportforum gegen den FSV Luckenwalde ran. Tabellenführer Neustrelitz spielt am Sonntag gegen Optik Rathenow.

 

Bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 war das Stadion Lichterfelde am Ostpreußendamm die Trainingsstätte der schwedischen Fußballnationalmannschaft. 2009 war das Stadion eine offizielle Trainingsstätte der Leichtathletik-WM. Die Rundlaufbahn strahlt noch immer in einem frischen Blau und auch generell wirkt die Sportanlage sehr gepflegt. 

Erstaunlicherweise wollten nur 457 zahlende Zuschauer das Spiel im Stadion Lichterfelde sehen. Rund 300 Anhänger des BFC hatten ihr Team in den Süden von Berlin begleitet. Beim letzten Heimspiel des BFC kamen über 1.000 Fans ins Sportforum in Hohenschönhausen. Man merkt, dass viele BFC-Fans kaum noch Lust verspüren, zu den Auswärtsspielen nach Ludwigsfelde, Lichterfelde & Co zu tingeln. Endlich möchte man auswärts attraktivere Vereine besuchen. Als vor zwei Jahren der BFC Dynamo beim FC Hansa Rostock / A spielte, fuhren über 1.000 BFC-Anhänger mit in die Hansestadt. Dies würde in der Regionalliga sicherlich Normalzustand sein. Auswärtsspiele in Halle, Magdeburg, Chemnitz, Plauen, Lübeck und Babelsberg wären nach tristen Jahren in Oberliga und zwischenzeitlich sogar in der Verbandsliga ein echtes Highlight für die Anhängerschar. Selbst die U23-Teams des HSV und von Hannover 96 würden für die treuen BFC-Fans attraktiver sein als Lichterfelde und Falkensee. 

 

Um endlich den sportlichen Aufstieg in die Regionalliga Nord zu packen, musste der BFC Dynamo auch heute wieder Punkte einfahren. Gegen den vermeintlich schwachen Gegner durfte man sich keine Nachlässigkeiten erlauben. Zu häufig wurde nachlässiges Verhalten auf dem Rasen in der Vergangenheit bestraft.

Das heutige Spiel fing sogleich für den BFC Dynamo vielversprechend an. Bereits in der 3. Minute erzielte Nico Patschinski nach einer Flanke mit dem Kopf den Treffer zur 1:0-Führung. 

Der Lichterfelder FC hatte seine erste Chance in der 10. Minute. Vier Minuten später folgte die zweite Torchance für den LFC. Der Schuss ging rechts am Tor vorbei.

Der BFC spielte in der Folgezeit zu behäbig. Lange Pässe nach vorn wurden nicht präzise genug gespielt. In der Abwehr wurde zu lässig gespielt. Dies wurde sogleich in der 22. Minute bestraft. Lichterfelde spielte sich frei und von links schoss Jan-Niclas Kunzel gekonnt zum 1:1-Ausgleich ein. Es war nach geraumer Zeit das erste Gegentor für den BFC Dynamo überhaupt. Die letzten drei Partien hielt Torhüter Nico Thomaschewski den Kasten sauber.

Nur zwei Minuten später musste Thomaschewski wieder beherzt eingreifen. Einen Schuss des LFC konnte er sicher halten.

 

Die BFC-Elf legte nun einen Gang zu. Knapp an der Strafraumlinie konnte Nico Patschinski in der 27. Minute nur durch ein Foul gestoppt werden. Kadir Erdil verwandelte den berechtigten Strafstoß sicher. 

Nun erhöhte Lichterfelde wieder das Tempo. In der 31. und 32. Minute folgten Chancen für den LFC. In der 35. Minute hatte der LFC nach einem Konter eine Überzahlsituation. Der Schuss ging leicht abgefälscht rechts knapp am Tor vorbei.

Im Gegenzug erhöhte der BFC wieder den Druck. Ein Freistoß aus aussichtsreicher Position in der 40. Minute wurde vom Lichterfelder Torhüter gut pariert. Mit der 2:1-Führung für den BFC ging es in die Halbzeitpause.

"So stark sind die ja gar nicht. Ich dachte, die fegen uns heute vom Platz!" "Die müssen ja aufsteigen, ansonsten können die sich ja den Patschinski gar nicht leisten..." Die Lichterfelder Zuschauer auf der Tribüne werteten die Leistung des Gasts aus.

Auch ein paar vereinzelte Hamburger waren auf der Sitzplatztribüne. Nach der Oberliga-Begegnung ging es für sie gleich weiter in Richtung Olympiastadion, wo das Spiel Hertha BSC - HSV auf sie wartete.

In der 47. Minute führte der BFC eine gute Freistoßvariante aus, die jedoch keinen Treffer zur Folge hatte.

Firat Karaduman, der dieses Mal nicht so auffällig spielte wie in manchen Spielen zuvor, hatte in der 53. Minute seinen großen Augenblick. Überraschend und wie aus dem Nichts schoss er aus rechter Position straff zum 3:1 ein. Eines wurde wieder bestätigt: Solch ein Spieler kann mit derart individuellen Aktionen ein Spiel entscheiden. Und solche Typen hat der BFC Dynamo einige: Karaduman, Kurbjuweit, Spork, Patschinski und Preiß. Christian Preiß half beim heutigen Spiel häufig hinten mit aus, in der letzten halben Stunde trieb es ihn dann häufig mit nach vorn. Er hatte gute Möglichkeiten, doch ein Treffer gelang ihm heute nicht. Letztendlich blieb es beim 3:1 für den BFC Dynamo.

Es war wahrlich kein besonders schönes Spiel, doch der BFC Dynamo hatte seine Pflichtaufgabe erfüllt und kann sich nun voll auf die kommenden Aufgaben konzentrieren. Am kommenden Samstag hat der BFC Dynamo ein Heimspiel im Berliner Pilsner Pokal gegen die SG Blankenburg. 

Am 17. Oktober ist der FSV Luckenwalde zu Gast in Berlin-Hohenschönhausen und eigentlich müssten dann wieder um die 1.000 BFC-Anhänger vor Ort sein...