Wettskandal: DFB und DFL richten Task Force ein

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Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) setzen sich in enger Kooperation für die schnelle und umfassende Aufklärung der aktuellen Manipulationsverdächtigungen im Fußball ein. Als Sofortmaßnahme wurde eine gemeinsame Task Force unter Leitung von DFB-Chefjustiziar Dr. Jörg Englisch mit Vertretern aus den relevanten Abteilungen eingerichtet, in der alle aktuellen Erkenntnisse gesammelt, ausgewertet und Handlungsempfehlungen entwickelt werden. Dies teilte der DFB in einer Pressemeldung mit.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) setzen sich in enger Kooperation für die schnelle und umfassende Aufklärung der aktuellen Manipulationsverdächtigungen im Fußball ein. Als Sofortmaßnahme wurde eine gemeinsame Task Force unter Leitung von DFB-Chefjustiziar Dr. Jörg Englisch mit Vertretern aus den relevanten Abteilungen eingerichtet, in der alle aktuellen Erkenntnisse gesammelt, ausgewertet und Handlungsempfehlungen entwickelt werden. Dies teilte der DFB in einer Pressemeldung mit.

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Parallel dazu hat DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger mit Hans-Ulrich Krück von der Staatsanwaltschaft Bochum und Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball mit dessen Kollegen Andreas Bachmann Kontakt aufgenommen und eine enge Zusammenarbeit bei der lückenlosen Klärung der Verdachtsmomente angeregt. In diesem Gespräch wurde klar, dass die Staatsanwaltschaft an einem Mitwirken durchaus interessiert ist. Akteneinsicht soll sobald als möglich gewährt werden, der DFB hat dafür Dr. Englisch benannt, die DFL wird ihren Rechtsvertreter noch benennen. Darüber hinaus wird DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach auf der Mittwoch im schweizerischen Nyon stattfindenden Tagung der UEFA mit seinen Amtskollegen das weitere internationale Vorgehen abstimmen.

Das gemeinsame Ziel von DFB und DFL ist eine transparente und konsequente Aufarbeitung aller im Raum stehenden Verdachtsmomente. Als Konsequenz aus dem Fall Hoyzer wurden dafür in den Statuten des DFB bereits im April 2005 auf dem außerordentlichen Bundestag in Mainz die nötigen Voraussetzungen geschaffen. Dazu gehört die Aufnahme eines Wettverbots für Spieler, Trainer und bestimmte Funktionsträger einschließlich des Verbots der Weitergabe von Sonderwissen an Dritte bezogen auf Spiele der Spielklasse, an denen ihre Mannschaft teilnimmt. Wettverbote wurden in die Musterverträge für Vertrags- und Lizenzspieler aufgenommen. Ebenfalls festgeschrieben wurde ein generelles Wettverbot für Schiedsrichter der Spielklassen, in denen Wettangebote gemacht werden. Zur besseren Kontrolle müssen Schiedsrichter der Lizenzligen seit dieser Saison einen Fragebogen zu ihren wirtschaftlichen Verhältnissen ausfüllen, den sie durch eine aktuelle Schufa-Auskunft ergänzen. Die Schiedsrichter der Regionalliga legen seit dieser Saison ihrem Personalbogen ein polizeiliches Führungszeugnis bei.

Darüber hinaus wurde die Spielmanipulation als Sportstraftatbestand in die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB integriert. Unter Strafe stehen sowohl die Manipulation unter Beteiligung Mannschaftszugehöriger als auch durch Dritte, und zwar alle auf Manipulation abzielenden Handlungen, auch Vorbereitungshandlungen und Verabredungen. Verbindlich geregelt wurde auch die Frage nach Spielumwertungen. So ist eine Wiederaufnahme des Verfahrens mit dem Ziel der Spielwiederholung nur bis zum Vortag des viertletzten Spieltages und eine Wiederaufnahme mit dem Ziel der Spielwertung nur bis zum Ablauf des letzten Spieltages der Spielzeit, in der das betreffende Spiel stattgefunden hat, zulässig. Auf Grundlage all dieser bereits getroffenen Regelungen wird der Verband umgehend mit allen Mitteln der Sportgerichtsbarkeit tätig werden, sobald entsprechende Beweise vorliegen. Bis dahin gilt auch für Fußballer, Trainer oder Schiedsrichter die Unschuldsvermutung. DFB und DFL appellieren bei aller jetzt nötigen Konsequenz der Ermittlungen, niemanden vorzeitig zu verurteilen.

In Konsequenz aus den aktuellen Verdachtsmomenten überprüfen DFB und DFL des Weiteren, warum die installierten Frühwarnsysteme keine Auffälligkeiten angezeigt haben. Seit 2005 beobachtet die Sportradar AG im Auftrag von DFB und DFL den Markt auf mögliche sportwettenbezogene Manipulationen. Dabei wurde das Überwachungssystem auch dem wachsenden Trend zu Live-Wetten angepasst. Dass keine Auffälligkeiten registriert wurden, kann laut Sportradar mehrere Ursachen haben. Dazu gehören der Einsatz niedriger Summen, verdeckete Wettkombinationen, aber vor allem die Platzierung außerhalb des offiziellen Wettmarktes. Gerade illegal operierende Wettbetrüger entziehen sich so den Kontrollmechanismen. Manipulationen werden auch dann nicht angezeigt, wenn sie sich im nicht strafbaren Versuchsstadium befinden.

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