„Erste Liga, keiner weiß warum“, verhöhnten die 12.000 RWE-Fans unter den 14.000 Zuschauern im ausverkauften Georg-Melches-Stadion den Hauptstadt-Klub und das zu Recht. Vor allem in der ersten, aber auch über weite Strecken in der zweiten Halbzeit war Rot Weiss Essen ein ebenbürtiger Gegner und ein Klassenunterschied kaum erkennbar. Der Viertligist kämpfte wacker, wurde aber nicht belohnt.
DFB-Pokal-Revanche nach 73 Jahren: Hertha BSC gewinnt bei RWE
„Erste Liga, keiner weiß warum“, verhöhnten die 12.000 RWE-Fans unter den 14.000 Zuschauern im ausverkauften Georg-Melches-Stadion den Hauptstadt-Klub und das zu Recht. Vor allem in der ersten, aber auch über weite Strecken in der zweiten Halbzeit war Rot Weiss Essen ein ebenbürtiger Gegner und ein Klassenunterschied kaum erkennbar. Der Viertligist kämpfte wacker, wurde aber nicht belohnt.
Am 9. Oktober 1938 sah das noch ganz anders aus. Bei der letzten Pokalbegegnung der beiden Traditionsvereinen – 11 Monate vor Beginn des zweiten Weltkriegs – hatte RWE mit 3:0 die Nase vorn. 73 Jahre später revanchierte Hertha BSC sich und gewann mit genau demselben Ergebnis an der Hafenstraße. Das Spiel starteten die Rot Weiss Essen Fans unter dem Motto „Den Tapferen Hilft Das Glück“. Sie waren tapfer und hatten einige Chancen zur Führung, aber am Ende setzte sich die „Alte Dame“ durch.
Das 0:1 viel durch den vorher eingewechselten Ramos in der 64. Spielminute per Kopf. Die Hertha-Ultras feierten die erlösende Führung mit dem Abrennen von Pyrotechnik. Die Essener Fans honorierten die Pyro-Aktion mit einem Banner „Pyrotechnik legalisieren. Emotionen respektieren!“. Ein Symbol für die gute Stimmung, die sich in beiden Fanlagern emotional, friedlich und auf einem hohen Niveau bewegte. Das Spiel ging munter weiter und Tokat stand in der 68. kurz vor dem Ausgleich, aber dann köpfte der ehemalige Essener Lasogga in der 72. Minute das 2:0. Komplettiert wurde der schmeichelhafte Hertha-Sieg durch Rukavytsya in der 86. Spielminute.
Am Ende gab es Standing Ovations, aber nicht für die Berliner, die von rund 2.000 Fans (davon 700 in einem von der Deutschen Bahn gesponserten Sonderzug anreisten), sondern für die Essener Spieler, die jetzt in den tristen Alltag der Regionalliga zurückkehren. Am Wochenende gastiert Rot Weiss Essen im Trierer Moselstadion und trifft dort ebenfalls auf einen Pokalverlierer: Eintracht Trier, die gestern unglücklich gegen den Hamburger SV aus dem DFB-Pokal ausschieden.
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