Spielabbruch in Berlin: NSCC Trabzonspor verliert gegen Mahlsdorf die Nerven

MB Updated

Der reine Zufall wollte es, dass die Berlin-Liga-Partie NSCC Trabzonspor gegen BSV Eintracht Mahlsdorf am Sonntagnachmittag auf dem Terminkalender stand. Auf Grund eines vollen Arbeitsplanes blieb nicht viel Spielraum, doch die zweite Halbzeit sollte drin sein. Auf Grund der örtlichen Nähe ging es mit dem Fahrrad rasch zum Jubiläumssportplatz in der Bergiusstraße in Neukölln. Bereits am 21. März war turus.net vor Ort beim Duell Trabzonspor gegen Hürriyet Burgund, das einen spannenden Verlauf nahm und nach einem zwischenzeitlichen 0:2 noch 4:2 ausging.

Leerer Sportplatz

Die Ausgangslage vor dem 30. Spieltag der Berlin-Liga (sechste Spielklasse) war eindeutig. Der Gastgeber NSCC Trabzonspor kämpft als Schlusslicht mit aller Macht gegen den drohenden Abstieg. Mit einem Sieg gegen den BSV Eintracht Mahlsdorf könnte sich der NSCC zumindest auf den vorletzten Rang schieben. Die Mahlsdorfer spielen indes eine recht solide Saison. Anfangs schaute es sogar ganz danach aus, als könnten die Randberliner ganz oben beim Aufstiegskampf ein Wörtchen mitreden. Allerdings musste man im Laufe der Spielzeit den Tabellenführer VSG Altglienicke ziehen lassen. Rang zwei ist allerdings noch drin.

KasseSonntag, 14:50 Uhr. Beim Spiel Trabzonspor - Mahlsdorf müsste gerade Halbzeit sein. Jedoch deutete nichts auf ein Ligaspiel hin. Zwar liefen ein paar Personen kreuz und quer, doch es schien nicht, als wenn dort auf dem Kunstrasenplatz gleich eine zweite Halbzeit angepfiffen werden würde. Mit der Uhrzeit vertan? Ist das Spiel bereits vorbei? Spielausfall? Bei DFB und BSV stand: Spiel 295. Beginn 14 Uhr. Als der Platzwart kurz vor 15 Uhr die Eckfahnen herauszog, war endgültig klar, hier würde es am Sonntag kein Fußballspiel mehr geben.
Hinter einem LKW standen zwei junge Männer und beäugten das Geschehen. Ein Betreuer mit einer Mahlsdorfer Trainingsjacke lief schnurstracks auf einen PKW zu. Ihn ansprechen? Einfach mal nachfragen? Jedoch schienen die noch anwesenden Leute in keiner guten Stimmung zu sein. Egal. Auf den Drahtesel geschwungen und den Jubiläumssportplatz hinter sich gelassen.

Die offizielle Statistik besagte später: Spiel 295. Beginn 14:00 Uhr. Ende 14:33 Uhr. Schiedsrichter: Matthias Borngräber. Spielstand: 1:0 für Eintracht Mahlsdorf. In der sechsten Spielminute hatte Christoph Zorn die Mahlsdorfer in Führung gebracht. Und dann? Ein Blitzeinschlag? Eine schwere Verletzung eines Spielers? Ein dramatischer Unfall? Brach der Schiedsrichter zusammen?

Man musste auf die offizielle Webseite des BSV Eintracht Mahlsdorf gehen, um zu lesen, was dort gegen 14:30 Uhr passiert war. Die Statistik besagt, dass in der 30. Minute NSCC-Keeper Erkan Türkoglu gegen Ersatztorwart Tolga Bicen ausgewechselt wurde. Auf der Mahlsdorfer Webseite ist zudem von einer gelb-roten und einer roten Karte für die Gastgeber (zwischen der 30. und 31. Minute) zu lesen. Anschließend soll es zur „einer Rudelbildung und einem Angriff auf den Schiedsrichter“ gekommen sein. Schiedsrichter Matthias Borngräber ging demnach zu Boden und brach im Anschluss die Partie ab.
„Keine schönen Szenen auf den Sportplätzen in Berlin, jetzt sogar in der höchsten Berliner Spielklasse. Nun wird sich die Sportsgerichtbarkeit dem Spiel annehmen müssen“, steht auf der Eintracht-Seite geschrieben.
Einen Blick auf die Webseite des NSCC Trabzonspor kann man sich indes sparen, denn diese wird seit dem Sommer 2011 nicht mehr gepflegt...

> zur turus-Fotostrecke: Unterklassenfußball in der Region Nordost

> zum Spielbericht: NSCC Trabzonspor gegen Hürriyet Burgund

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