KFC Uerdingen gegen Rot Weiss Essen: Pokalkrimi zwischen Pyro und Elfmeter

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Tradition und Kult oder besser die DFB Pokalsieger von 1953 und 1985 unter sich. Es steckt ein Stück Historie in dem Duell der Rivalen: Gegen Rot Weiss Essen bestritt Uerdingen sein erstes Bundesligaspiel (9. August 1975) und auch im Niederrheinpokal gab es schon das Duell – damals siegte der KFC mit 3:1. Zuletzt standen sich die beiden Teams am 5. März 2004 gegenüber, damals gewann Essen in der Grotenburg mit 2:0 - ein Ergebnis, das es heute im Halbfinale des Niederrheinpokals auch gab, wenn auch als Zwischenstand nach 30 Spielminuten.

Tradition und Kult oder besser die DFB Pokalsieger von 1953 und 1985 unter sich. Es steckt ein Stück Historie in dem Duell der Rivalen: Gegen Rot Weiss Essen bestritt Uerdingen sein erstes Bundesligaspiel (9. August 1975) und auch im Niederrheinpokal gab es schon das Duell – damals siegte der KFC mit 3:1. Zuletzt standen sich die beiden Teams am 5. März 2004 gegenüber, damals gewann Essen in der Grotenburg mit 2:0 - ein Ergebnis, das es heute im Halbfinale des Niederrheinpokals auch gab, wenn auch als Zwischenstand nach 30 Spielminuten.

Von Beginn an machte RWE Druck und die Mannschaft stellte gleich klar, dass sie anders als im Viertelfinale beim VfB Homberg nicht auf eine Verlängerung aus sind. Der KFC Uerdingen wurde in den ersten Minuten mit Chancen förmlich überrannt. In der zehnten Spielminute fiel dann auch folgerichtig das 1:0 für die Essener durch Benedikt Koep. Die weit über 2.000 mitgereisten Fans unter den insgesamt 6.201 Zuschauern in der Krefelder Grotenburg waren in besster Party- bzw. Pyrolaune. Als dann in der 27. Minute das 2:0 durch Kerim Avci fiel, verfielen die Rot Weissen Anhänger auch etwas in Übermut und sangen bereits vom Europapokal.

RWE steckte nach der 2:0 Führung nicht zurück und kam zu weiteren hochkarätigen Chancen und machte den Klassenunterschied deutlich. Aber die Grotenburg wäre nicht die Grotenburg, wenn das Spiel nach dem 2:0 schon entschieden gewesen wäre: Was wurden nicht alles schon für Schlachten in der Krefelder Grotenburg geschlagen, gern zitiert das 7:3 gegen Dynamo Dresden im Viertelfinale des Europapokal der Pokalsieger, als am 19. März 1986 nach einer 0:2-Hinspiel-Niederlage in der DDR und einem 1:3-Pausenstand (damals noch unter dem Namen) Bayer 05 Uerdingen mit einer legendären zweiten Spielhälfte einen der spektakulärsten Meilenstein deutscher Fußball-Geschichte erreichte.
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Ganz so spektakulär wurde es nicht, wenn gleich der Kampf und die Leidenschaft der KFC Spieler sowie Anhänger die RWE Spieler anscheinend beeindruckte. In der 41 Spielminute kam der KFC zu ersten nennenswerten Tor-Chance, die Saban Ferati gleich zum Anschlusstreffer (1:2) nutzte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte Krefeld Druck scheiterte aber teilweise am eigenen Unvermögen, hatte aber in der 56 Spielminute auch Glück, als der eher glücklose Schiedsrichter Martin Thomsen auf den Punkt zeigte. Kosi Saka verwandelte zum Ausgleich.

Das Spiel plätscherte dahin, wobei RWE eine sichtbare Feldüberlegenheit erspielte, diese aber nicht gewinnbringend für sich nutzte. In der 80 Spielminute erhielt Essen einen Freistoß und die Fans nutzten die Gelegenheit um das Stadion und die eigene Mannschaft mit einer Pyroshow nocheinmal anzuspornen bzw. anzuheizen. Am Ende half es nichts. Die Partie endete 2:2 - auch nach der Verlängerung. Ein ausgeglichenes Ergebnis wie die 30 Begegnungen der beiden Mannschaften zuvor: zwölf Siege für Uerdingen, 13 Niederlagen und fünf Unentschieden. Erst einmal traf man im Rahmen des Niederrheinpokals aufeinander. Damals siegte der KFC mit 3:1 in der heimischen Grotenburg und holte am Ende den Cup.

Nicht so heute, dank eines herausragenden Dennis Lamczyk der im Elfmeterschießen alle vom KFC geschossenen Elfer hielt. Rot Weiss Essen steht damit zum siebten Mal in Folge im Niederrhein-Pokalfinale , wahrscheinlich "dahoam". Holt RWE den Pott winkt die Teilnahme an der ersten Runde des DFB Pokals.

Apropos Teilnahme am DFB-Pokal: Fehlanzeige in Sachen Gleichberechtigung in den deutschen Landespokalen. Während beispielsweise beide Finalisten (Arminia Bielefeld und Preussen Münster) des Westfalenpokals für die Endrunde des DFB-Pokals qualifiziert sind, muss sich RWE noch erfolgreich durch das Finale kämpfen. Somit könnte – nach dem heutigen - auch das diesjährige Endspiel des Niederrheinpokals, vor allem aus Sicht der Fan-Emotionen, ein richtiger Kracher werden, denn dort könnte kein geringerer als der Drittliga-Absteiger Rot Weiß Oberhausen warten. Der favorisierte RWO bestreitet sein Halbfinale am 8. Mai im heimischen Niederrheinstadion gegen den Sechstligisten SV Hönnepel-Niedermörmter.

Und der KFC Uerdingen? Sollte die Mannschaft in den ausstehenden Spielen genauso kämpfen wie heute und die Fans genauso leidenschaftlich hinter ihrem Team stehen, sehen sich Krefeld und Essen in der kommenden Saison wieder und zwar in der neuen Regionalliga.

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