Im Ruhrpott können die Fußballfans ein Liedchen davon singen. Straßenbahn-Duelle in sämtlichen Ligen. Mit der Tram, der Regionalbahn oder dem Bus zum Auswärtsspiel. Derbys ohne Ende, kurze Anfahrtswege, prall gefüllte Gästeblöcke. In den Genuss zahlreicher Auswärtsspiele gleich um die Ecke kommt in der kommenden Saison der SV Babelsberg 03. Ob sich die Anhänger über diese Tatsache freuen, darf bezweifelt werden. Allerdings sollten in jeder auch noch so bedauerlichen Situation die positiven Aspekte betrachtet werden. Statt ins ferne Burghausen (630 km) und Saarbrücken (700 km), geht es 2013/14 wahrscheinlich gleich viermal zu einem Auswärtsspiel nach Berlin.
SV Babelsberg 03: Nach Abstieg nun S-Bahn-Duelle in der Regionalliga Nordost
Im Ruhrpott können die Fußballfans ein Liedchen davon singen. Straßenbahn-Duelle in sämtlichen Ligen. Mit der Tram, der Regionalbahn oder dem Bus zum Auswärtsspiel. Derbys ohne Ende, kurze Anfahrtswege, prall gefüllte Gästeblöcke. In den Genuss zahlreicher Auswärtsspiele gleich um die Ecke kommt in der kommenden Saison der SV Babelsberg 03. Ob sich die Anhänger über diese Tatsache freuen, darf bezweifelt werden. Allerdings sollten in jeder auch noch so bedauerlichen Situation die positiven Aspekte betrachtet werden. Statt ins ferne Burghausen (630 km) und Saarbrücken (700 km), geht es 2013/14 wahrscheinlich gleich viermal zu einem Auswärtsspiel nach Berlin.
Hertha BSC II im Amateurstadion, 1. FC Union Berlin II im Jahn-Sportpark, Berliner AK 07 im Poststadion, dazu höchst wahrscheinlich der Aufsteiger BFC Viktoria 89. Schnelle Touren mit der S-Bahn von Potsdam-Babelsberg in die Berliner Bezirke Charlottenburg, Pankow und Mitte. Ebenso nicht weit ist es zum Gegner Optik Rathenow, rund 80 Kilometer sind auf der Straße zurückzulegen. Rund 150 Kilometer sind es indes zum Stadion der Freundschaft des FC Energie Cottbus, wo die U23 der Lausitzer die Filmstädter empfangen wird. Mit dem Regionalexpress sind es von Potsdam Hauptbahnhof aus ziemlich exakt zwei Stunden Fahrtzeit. Das Berlin-Brandenburg-Ticket wird zudem den Geldbeutel schonen. Obwohl hierbei erst einmal abzuwarten ist, ob Cottbus II noch den Rückstand auf den VfB Auerbach aufholen und somit den Klassenerhalt schaffen kann.
Keine große Sache ist zudem die Auswärtstour zur TSG Neustrelitz. Rund 130 Kilometer sind auf dem Asphalt zurückzulegen, mit der Bahn ist man auch fix unterwegs. Zumindest sobald die Bauarbeiten auf der Strecke nach Rostock abgeschlossen sind. Eine Stunde und vierzehn Minuten Fahrzeit sind es von Potsdam bis Magdeburg Hauptbahnhof. Die Auswärtssause zum 1. FC Magdeburg dürfte das Highlight der kommenden Saison aus Sicht der Babelsberger werden. Zumindest ein Trost bei all dem Abstiegsschmerz. Nach Halberstadt sind es mit dem Zug 2:20 Stunden, auch keine großes Ding. Die Jungs von Germania werden sich sicherlich auf den Besuch aus Babelsberg freuen.
Lukrativ dürften auf alle Fälle die Touren zum 1. FC Lokomotive Leipzig, zum FC Carl Zeiss Jena und zum FSV Zwickau werden. Allesamt große Namen, die zeigen: Schaut her, Babelsberger, ihr seid nicht allein in der Regionalliga Nordost! Und auch der VFC Plauen und der ZFC Meuselwitz sind nicht sooooo schlecht. Der SV Wehen-Wiesbaden, die SpVgg Unterhaching und der 1. FC Heidenheim sind schließlich in der 3. Liga auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Und statt des Duells beim FC Hansa Rostock winkt ein Spiel beim Aufsteiger Wacker Nordhausen, der auch einige Zuschauer anzuziehen vermag.
Aber Spaß beiseite. Sicherlich ist eine Tour quer durch die Lande in der Regionalliga Nordost nicht das schlechteste, was die Fußballwelt zu bieten. Wenn es nicht ein Tatsache gäbe: Aus der Regionalliga in der jetzigen Form gibt es kaum ein Entrinnen. Der Aufstieg ist in weiter Ferne. Zum einen werden sich Zwickau, der 1. FCM und Jena ein erbittertes Rennen liefern – und sollte man tatsächlich diese Teams hinter sich lassen, wartet die nächste Hürde: Die Aufstiegsrunde. Am Ende der Spielzeit 2013/14 könnte dann der SV Babelsberg theoretisch auf einen Hochkaräter wie Rot-Weiss Essen (Regionalliga West) treffen.
Bevor sich jedoch im Karli ernsthaft mit der kommenden Regionalliga-Saison befasst werden kann, müssen die Tränen der Enttäuschung getrocknet sowie der Abstieg verdaut und verarbeitet werden. Um sich zu sammeln und das Gemeinschaftsgefühl wieder aufleben zu lassen, kommt das Freundschaftsspiel gegen den FC United of Manchester am 31. Mai gerade recht. Denn hey, das Leben geht weiter – und das mit Schmackes. Auch in der Regionalliga Nordost!
Fotos: turus.net-Archiv
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