Noch vor wenigen Wochen sah es beim dänischen Traditionsverein Bröndby Idraetsforening richtig trüb aus. Lang waren die Gesichter nach der derben 0:3-Pleite am 27. Spieltag gegen SönderjyskE. Während der Erzrivale FC Kopenhagen mit zehn Punkten Vorsprung auf den amtierenden Meister FC Nordsjaelland auf Rang eins zu finden war, befand sich Bröndby IF in akuter Abstiegsgefahr. Punktgleich mit dem AC Horsens war Platz zehn (von 12 Teams) der Stand der Dinge. Nach dem 2:2 gegen Silkeborg IF stand schließlich am 05. Mai 2013 das New Firm auf dem Programm.
Dänischer Abstiegskampf: Bröndby IF zieht den Kopf aus der Schlinge
Noch vor wenigen Wochen sah es beim dänischen Traditionsverein Bröndby Idraetsforening richtig trüb aus. Lang waren die Gesichter nach der derben 0:3-Pleite am 27. Spieltag gegen SönderjyskE. Während der Erzrivale FC Kopenhagen mit zehn Punkten Vorsprung auf den amtierenden Meister FC Nordsjaelland auf Rang eins zu finden war, befand sich Bröndby IF in akuter Abstiegsgefahr. Punktgleich mit dem AC Horsens war Platz zehn (von 12 Teams) der Stand der Dinge. Nach dem 2:2 gegen Silkeborg IF stand schließlich am 05. Mai 2013 das New Firm auf dem Programm.
Als weiße Wand zogen die Anhänger des FC Kopenhagen zum Bröndby Stadion. Für die rund 3.000 Gästefans war ein Unterrang hinter dem Tor reserviert. Bereits 45 Minuten vor Anpfiff legten sich beide Fanlager mächtig ins Zeug. Zu Spielbeginn gab es sowohl auf Heimseite als auch auf Gästeseite eine beeindruckende Pyroshow zu sehen, wobei im Gästebereich die Anzahl der Bengalischen Fackeln höher war. Zwei große Plakate sollten zudem den letzten Schub für den ersehnten Meistertitel des FC Kopenhagen geben.
Auf dem Rasen wirkte Bröndby lange Zeit etwas giftiger, die Gäste machten indes einen abgeklärteren Eindruck. Mitte der zweiten Spielhälfte ließen bei den Hausherren die Kräfte nach und der FC Kopenhagen bekam Oberwasser, ohne sich jedoch richtig dicke Chancen erspielen zu können. Am Ende blieb es beim torlosen, durchaus gerechten Remis, das dem FCK genügte, den Meistertitel zu sichern. Die Atmosphäre auf den Rängen war überaus genial. Im ersten Spielabschnitt kann der Support beider Seiten als sehr gut bewertet werden, ab der 75. Minute begann im Gästebereich dann die richtige Party. Als feststand, dass der FCK den Titel sicher hatte, wurde erneut reichlich Pyrotechnik gezündet. Nach dem Spiel versuchten vor dem Stadion zirka 30 bis 40 Bröndby-Anhänger, den Gästen noch einmal persönlich zu „gratulieren“, doch die örtliche Security war auf Zack und verhinderte etwaige Zusammenstöße.
Der Punktgewinn gegen den FC Kopenhagen gab Bröndby weiteren Auftrieb. Nach einem 1:1 bei Aalborg BK ließen die Blau-Gelben vor 21.000 Zuschauern gegen den FC Nordsjaelland den Knoten platzen. Simon Christoffersen, Dennis Rommedahl, Lebogang Phiri und nochmals Simon Christoffersen lochten zum überaus wichtigen 4:0-Sieg ein. War Bröndby IF nach dem 31. Spieltag noch auf einem Abstiegsplatz anzutreffen, so konnten nun mit AC Horsens (2:4 bei SönderjyskE) die Plätze getauscht werden. Am Montag kam es schließlich zum großen Endspiel zwischen dem AC Horsens und Bröndby IF in der Casa Arena. Während Horsens gewinnen musste, genügte Bröndby ein Unentschieden, um den Klassenerhalt in trockene Tücher zu bringen.
Immerhin 9.500 Zuschauer wollten die mit Spannung erwartete Partie sehen. Und diese hatte es in sich – vor allem in der Schlussphase. In der 72. Minute musste Bröndby-Spieler Quincy Antipa mit Gelb-Rot vom Platz, in der 89. und 90. Minute sahen zudem Gästekeeper Falkesgaard und Dennis Rommedahl die gelbe Karte. Als die Hausherren alles nach vorn warfen, konnte Bröndby den Sack zu machen. 1:0 für die Jungs aus der Kopenhagener Vorstadt. Der 19-jährige Lebogang Phiri, vor kurzem von den Junioren zu den Profis gekommen, erzielte den Treffer des Tages und ließ den Gästeanhang mächtig jubeln. Auch in der kommenden Saison wird Bröndby IF erstklassig spielen – und das ist auch gut so!
In Zusammenarbeit mit Ricardo Lichtenfeld
Fotos: P. Schoedler, Björn L, Sandy Hartenstein & Ricardo Lichtenfeld
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