Türkiyemspor Berlin gegen SV Blau Weiss Berlin! Wer hätte das vor drei, vier Jahren für möglich gehalten? Während Türkiyemspor zeitweise in der Regionalliga (erfolglos) sein Glück versucht hatte, spielte der Nachfolgeklub von Blau-Weiß 90 Berlin in den Niederungen der Bezirksliga. In der kommenden Saison könnte es sein (je nach Staffeleinteilung), dass die beiden Vereine in der Landesliga die Klingen kreuzen werden. Türkiyemspor ist unglücklich aus der Berlin-Liga abgestiegen, der SV Blau Weiss Berlin meisterte in der Bezirksliga Staffel 2 souverän den lang ersehnten Aufstieg.
SV Blau Weiss Berlin, FC Internationale und SD Croatia zurück in der Landesliga
Türkiyemspor Berlin gegen SV Blau Weiss Berlin! Wer hätte das vor drei, vier Jahren für möglich gehalten? Während Türkiyemspor zeitweise in der Regionalliga (erfolglos) sein Glück versucht hatte, spielte der Nachfolgeklub von Blau-Weiß 90 Berlin in den Niederungen der Bezirksliga. In der kommenden Saison könnte es sein (je nach Staffeleinteilung), dass die beiden Vereine in der Landesliga die Klingen kreuzen werden. Türkiyemspor ist unglücklich aus der Berlin-Liga abgestiegen, der SV Blau Weiss Berlin meisterte in der Bezirksliga Staffel 2 souverän den lang ersehnten Aufstieg.
24 Siege aus 30 Partien, nur drei Niederlagen und ein Torverhältnis von 109:37 sprechen eine deutliche Sprache. Nur Mitaufsteiger BSC Eintracht Südring (103 Tore) konnte in dieser Staffel eine ähnlich beeindruckende Offensivarbeit leisten. 45 Treffer erzielte Michael Fuß, der manch eine Partie im Alleingang entscheiden konnte und sich souverän die Torjägerkanone vor Mathias Lemke (35 Treffer, BSC Eintracht Südring) holen konnte. Auf Rang drei der Torjägerliste ist ein weiterer Spieler des SV Blau Weiss zu finden. Immerhin 22-mal traf Rani Al-Kassem ins Schwarze.
Friede, Freude, Eierkuchen beim ambitionierten SV Blau Weiss Berlin? Könnte man meinen, doch hinter den Kulissen brodelt es. Offene Fragen werden heiß ausdiskutiert. Wer führt den Verein? Wohin soll es gehen? Hierbei soll erwähnt werden, dass die Mannschaft bei ihren Spielen stets einige aktive Fans hinter sich hat. Einige von ihnen waren bereits zu Bundesliga- und Zweitligazeiten in den 80ern und Anfang der 90er Jahre auf den Rängen bei Blau-Weiß 90 anzutreffen. Alte Liebe rostet nicht. Und die Fans können sich noch sehr gut dran erinnern, als die Karre gewaltig in den Sand gesetzt wurde. Nach dem Neustart in der Kreisliga C begann in den 90er Jahren ein eindrucksvoller Durchmarsch, der jedoch in der Landesliga endete. Die Puste ging aus und der Verein stieg wieder in die Bezirksliga ab.
Während die Saison 2011/12 noch mit Platz fünf endete, wurde in der zurückliegenden Saison Nägel mit Köpfen gemacht. Einen noch größeren Leistungsschub gab es allerdings bei SD Croatia Berlin. Nachdem 2011/12 nur ein magerer Platz im Mittelfeld heraussprang, wurde zuletzt ein mächtiges Schippchen draufgelegt. In der Staffel 1 der Bezirksliga ließ es das kroatische Team mächtig krachen. 163 Tore schoss SD Croatia in den 30 Saisonspielen! Nur dreimal ging die Mannschaft als Verlierer vom Platz. Keine Frage, auch dieser Verein wird die Landesliga-Saison 2013/14 mächtig beleben.
Gemeinsam mit SD Croatia gelang in der Staffel 1 noch einem Verein, der manch ein Fußballherz höher schlagen lässt, der Aufstieg in die Landesliga. Die Rede ist vom FC Internationale – ein Verein, der sich für Integration, Respekt und Verständigung stark macht. Den Aufstieg in trockene Tücher bringen konnte der FC Internationale am 09. Juni beim Auswärtsspiel beim SV Stern Britz 1889. Auf dem Rasenplatz an der Windmühle konnte Georg Froese in Minute 19 und 22 den 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung umbiegen. Nachdem Britz in der 55. Minute den Ausgleich erzielen konnte, erzielte Christoph Hampel in der 84. Minute den Treffer des Tages, der den ersehnten Aufstieg in die Landesliga bedeutete.
Beim letzten Saisonspiel an der Monumentenstraße ließen es die Kicker des FC Internationale ein wenig ruhiger angehen. Mit einem 3:3 gegen den Wittenauer SC Concordia ging es in die Sommerpause. Eine Kooperation ging der FC Internationale mit dem Regionalligisten SV Babelsberg 03 ein. Zudem treffen beide Teams im Rahmen der Saisonvorbereitung am 14. Juli 2013 in der Inter-Arena aufeinander.
Bei all den namenhaften Aufsteigern aus den Staffeln 1 und 2 sollte jedoch der Blick auf die Bezirksliga Staffel 3 nicht vergessen werden. Den Sprung nach oben schafften der FSV Spandauer Kickers und der SC Staaken II. Nicht genügend Durchschlagskraft konnte der Tabellendritte Lichtenrader BC 25 aufweisen, der vor wenigen Jahren noch in der NOFV-Oberliga Nord beheimatet war. Immerhin konnten die Lichtenrader den fatalen Absturz der letzten Jahren bremsen und in der Bezirksliga sportlich Fuß fassen. Manch einer hätte sich vielleicht den FSV Berolina Stralau oder den FSV Fortuna Pankow als Aufsteiger gewünscht, doch beide Vereine hatten mit dem Kampf oben an der Tabellenspitze nichts zu tun und schlossen die Saison mit den Plätzen neun und zehn ab.
Wie bereits erwähnt muss Türkiyemspor Berlin als Tabellensechzehnter der Berlin-Liga den Weg in die Landesliga antreten. Am Ende trennte Türkiyemspor und Tasmania Berlin (beide 45 Punkte) nur das Torverhältnis. Ebenso abgestiegen sind der Adlershofer BC und Club Italia, dessen Mannschaft sich im Winter quasi komplett aufgelöst hatte. Mit einem Kreisligateam versuchte Club Italia sein bestes, fing sich jedoch erwartungsgemäß derbe Klatschen ein. Zuspruch und Anerkennung wurde dem Team von der Konkurrenz in jedem Fall zuteil.
Der Sprung von der Landesliga in die Berlin-Liga gelang in der Staffel 2 dem Köpenicker SC und dem Nordberliner SC und in der Staffel 1 dem SV Sparta Lichtenberg und dem SF Johannisthal. Sicherlich erwähnenswert: Am Tabellenende der Staffel 1 hatten der BSV Hürriyet Burgund und Cimbria Trabzonspor (einst zusammen in der Berlin-Liga) einen „eigenen Wettbewerb“. Wer fängt sich mehr Gegentore? Burgund schloss die Saison mit neun Punkten und einem Torverhältnis von 28:174 und Trabzonspor mit mageren vier Punkten und einem Torverhältnis von 21:171 ab. Apropos: Die Spiele untereinander gingen 3:1 und 0:4 aus...
Fotos: Marco Bertram, Felix Natschinski, Glenn Dawson
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